Freitag, 21. Mai 2021
Roquetas de Mar - San Javier
Heute mal nicht nur Autovia, heute zur Abwechslung mal eine "hundsgemeine"
spanische Landstraße.
Ich gebrauche den Begriff "hundsgmein" im Vorgriff auf das, was uns
heute straßentechnisch noch erwartet.
Doch jetzt erstmal Autovia bis hinter Vera.
Noch ist alles gut. Es geht Richtung Küste an die Costa Cálida und an
dieser zügig entlang.
Wie Perlen auf der Schnur finden sich hier viele kleine Buchten mit
feinen Sandstränden.
So finden sich hier auch immer 10 - 20 Wohnmobile. Ich bin keine Unke,
aber ich prophezeie, daß es dies in wenigen Jahren hier nicht mehr geben
wird.
Die Gemeinden werden reagieren müssen, weil die Bevölkerung den
Dreck, den einige wenige dort hinterlassen, nicht mehr akzeptiert.
Leider reagieren die korrekten Camper zu wenig auf diese Verunrei-
nigungen, sondern schauen weg aus Angst vor Auseinandersetzungen
oder handeln nach dem Motto "Was kümmert's mich".
Schade!
Jetzt sperren Berge den Weg und eine "hundsgemeine" schmale
Passstraßen mit teilweise untypisch spanischem Belag liegt unter
Hannibals Rädern.
Kurve für Kurve, Spitzkehre für Spitzkehre quälen wir uns steil
hinauf.
Wo sich de Erde auftut, zeigt sich unterschiedlichstes Gestein in
vielfältigem Farbenspiel. Von Gelb bis Rot, von Beige über Anthrazit
ins Schwarz, reicht die Palette.
Bei diesem Anblick wird sich jeder Geologe, mit seinem Hämmerchen in
der Hand, vor Freude auf die Oberschenkel klatschen und wie Rumpel-
stilzchen von einem auf's andere Bein hüpfen..
Die Gegend zeigt sich menschenleer und arm. Viele verlassene Höfe und
Häuser zeugen davon und schwarze, glaslose Fensteröffnungen glotzen
uns an.
Wer kann hier, bei dem wenigen Niederschlag und den vielem Steinen,
erfolgversprechend etwas erwirtschaften?
Mazarónne ist schnell durchquert.
Unser Ziel jetzt die Playa Azhoia. Dort soll es zwei interessante
Übernachtungsmöglichkeiten geben.
Doch für uns stellen sich diese als nicht akzeptabel heraus.
Der erste Anfahrtspunkt ist ein direkt am Meer liegender, einsamer
Palmenhain. Allerdings ist dieser für Hannibal mit seinen fast 3 m
Höhe nicht erreichbar. Die Palmen stehen, für ihn und mich, zu dicht
und die Palmwedel hängen zu tief.
Unser zweites Ziel ist eine abstoßend anzusehende Schotter/Sand/
Lehmfläche, abschüssig und uneben.
Das scheint aber viele Mobilisten mit Fahrzeugen jeder Größe nicht
zu stören - nicht die Stellfläche und auch nicht die Vielzahl der
Mobile.
Nur für eine Vesperpause stehen wir hier still und kratzen dann
ziemlich rasant die Kurve.
Helge und ich schauen uns an!
Sie sieht die Situation ein wenig anders und ich frage mich, bin ich zu
anspruchsvoll, daß ich für die Nacht kein passendes Plätzchen
finde? Doch warum soll ich mich mit etwas Schlechtem abfinden,
wenn ich mit etwas Aufwand Besseres bekommen kann?
Egal, jetzt bleibt nur noch San Javier und eine Stunde später haben
Helge und auch ich was wir brauchen.
Platz und Ruhe und Christel und Rudi sind auch schon da.
Der kommende Abend wird wie immer, wenn wir uns treffen!!
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Pfingstsonntag und es ist bewölkt. Gegen Mittag setzt leichter Regen ein der
sich bis zum frühen Abend verdichtet. Kein Wetter für draußen. So verbringen
wir den Tag mit Genuss: Essen, Trinken, Lesen, Ruhen + Träumen, TV
und Internet glotzen.
Während der Nacht rauscht unterbrechungslos das Wasser vom Himmel und
das Getrommel auf Hannibals Dach wiegt uns erst spät in den Schlaf.
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Strahlend blauer Himmel und eine Aussentemperatur von + 24° C
erwarten uns, als wir die Augen aufschlagen.
Laut Wetterbericht wird sich an dieser Situation auch die nächsten
Tage nichts ändern.
Deshalb bleiben wir bis kommenden Mittwoch und reisen dann
Richtung Dénia weiter.
Bis dahin...
Mittwoch, 26. Mai 2021
San Javier - Jávea
Lang, lang ist's her....
genau im September 2016, standen wir ziemlich einsam in einem Palmenhain am
Strand vom Torre del Mar.
Da gesellte sich ein deutsches Mobilistenpaar, Sigrid und Kurt, zu uns. Nur
wenig später und nach den ersten Gesprächen hat's dann gefunkt. Wir stellten
rasch fest, daß wir offensichtlich auf derselben Wellenlänge unterwegs waren.
Helge und ich lernten hier zwei weltläufige Menschen kennen, noch immer
mit beiden Beinen auf dem Boden und einem klaren Blick für die Dinge
des Lebens.
So war es nur logisch, daß wir zum Abschied und in einer Strandbar an der
Uferpromenade, nach vielen interessanten Gesprächen, unsere Kontaktdaten
austauschten.
Tja, und dann gab's die vergangenen Jahre eine ziemliche Funkstille.
Bis zu dieser Reise, als auf Helges Smartphone, völlig überraschend, von
den Beiden die Frage "Seid ihr in Spanien?" über das Display flimmerte.
Nun, jetzt sind wir in Jávea bei Sigrid und Kurt zu Besuch. Beide besitzen
dort seit Jahrzehnten ein hübsches Anwesen.
Der Blick auf meine Uhr zeigt 14.00 Uhr und wir sind auf dem Weg in ein
englisches!!! Restaurant.
Dessen Aussenbereich ist einladend und die Speisekarte ist das auch. Wir
folgen der Empfehlung unserer Freunde und entscheiden uns für das
Menú del Dia.
Lecker, lecker schmecken die Gemüsesuppe und die vegetarische Lasagne
und gar köstlich mundet der kühle Weißwein.
Krönender Abschluß ist dann Helges Eisbecher und mein Schokoladeneis-
Brownie.
Die wirkliche Überraschung dieses englisch/spanischen Menues ist jedoch
der Preis. Nur knapp über € 20,00 inkl. Wein für uns beide.
Nur einen Katzensprung entfernt liegt Moraira. Eine feinsandige, fast
intime Badebucht lädt hier die Bewölkerung zum Sonnen und zu einem
anschließenden Sprung ins aquamarinblaue Mittelmeer ein.
Vor Jahre gab es hier nur Steine und keinen Sand. Der wurde von weit her
und unter großem Aufwand herangekarrt
Die Bucht wurde künstlich angelegt und die Gesamtanlage kann sich jetzt
wirklich sehen lassen.
Die Atmosphäre hier ist ruhig und gelassen und lädt so zum Verweilen ein.
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Jetzt stehen wir an der Uferpromende von Jávea mit seinem Stadtstrand.
Alt und Jung lümmelt sich hier in der Sonne und kühlt anschließend
ihre "Astralkörper" im Meer.
Der Fisch ist frisch -
schwamm er doch noch in der Nacht munter in hiesigen Gewässern.
Direkt hinter der Ladentheke werden in einer Halle die ankommenden
Fänge sortiert, begutachtet und auch gleich an die heimischen
Restaurants versteigert.
So nimmt es kein Wunder, daß auch vor der Ladentheke die
Interessenten Schlange stehen.
Unter Kurts fachmännischer Leitung geht es anschließend mit dem Auto
durch die engen Gassen und Straßen der Altstadt - spanisches
Lebensgefühl schnuppern.
Die Playa del Arenal ist für mich ein krasses Teil. Hier tummelt sich die
Jugend und die "Sehen und Gesehenwerden Gesellschaft"
Bar reiht sich hier an Bar und Restaurant an Restaurant.- auch indische,
was mich doch etwas wundert.
Es ist ein sehr umfangreiches Programm, welches wir hier unter Führung
von Sigrid und Kurt erleben dürfen und dafür vielen, vielen Dank.
Jetzt sitzen wir noch, bei den Beiden zuhause auf der Terrasse. Wir
geniessen den Sonnenuntergang, die lockere Atmosphäre und
den spanischen Weißwein.
Donnerstag, 27. Mai 2021
Jávea - Tavernes
Die Nacht verbrachten wir in unserem Hannibal vor Sigrids und Kurts
Haustüre. Es ist eine ruhige Straße und entsprechend ungestört
war auch unser Schlaf.
Noch ein Smalltalk mit Verabschiedung, nicht ohne die Beiden nach
Friedrichshafen einzuladen. Wir möchten uns für die herzliche
Aufnahme hier und die Bemühungen der Beiden doch revangieren.
Dieses Jahr wird es wohl nicht mehr klappen, doch 2022!!!
Nachtrag:
Sigrid und Kurt sind Wohnmobilisten seit Jahrzehnten.
Bislang fuhren Sie einen Vollintegrierten von Hymer.
Jetzt sind sie umgestiegen auf einen Van/Kastenwagen
mit Längsbetten. Also ein Fahrzeug wie unser Hannibal.
Eine richtig gute Entscheidung!!
Wir wünschen den Beiden allzeit gute Fahrt und immer einen
Liter Diesel im Tank.
Freitag - Sonntag, 28. - 30. Mai 2021
Tavernes
Helge liegt mir seit Langem in den Ohren, dass ihr Bilder sehen wollt. Vor allen
Dingen Bilder sollen es sein und nicht meine Schilderungen.
Na gut denke ich! Ihr sollt Bilder bekommen und ansonsten halte ich mich die
nächten Tagen textlich zurück.
Schreibt doch bitte mal ins Gästebuch einen Kommentar dazu. Der würde
mich interressieren und die weitere Gestaltung der Website
sicher beeinflussen.
Schon jetzt dafür herzlichen Dank!
Sonntag - Montag 30. - 31. Mai 2021
Tavernes - l'Aldea - Vic
Wir verlassen Tavernes, haben die Tage dort sehr genossen.
Hannibal wendet sich gen Norden. So ganz langsam geht es Richtung
Heimat.
In Tortosa finden wir eine Parkmöglichkeit. Doch allzu lange dauert die
Freude darüber nicht.
Die Stadtpolizei kontrolliert die Gegend und wird offensichtlich bei uns
fündig. Jedenfalls werden wir höflich aber auch unmissverständlich
darauf hingewiesen, dass dies eine Parkfläche der Anwohner sei und
wir uns vom Acker zu begeben hätten.
Nun das tun wir natürlich gerne, denn wo wir nicht willkommen sind,
wollen wir auch nicht bleiben.
Eine kurze Fahrt Richtung Küste folgt und in nur 20 Minuten haben
wir in l'Aldea auf einem neuen, offiziellen Stellplatz den
Übernachtungsplatz gefunden.
Ein neuer Tag mit einem mittelprächtigen Morgen.
Jedenfalls, nach einem 200 km Satz, schlagen wir in Vic auf.
Den dortigen Stellplatz kennen wir aus früheren Reisen bestens.
Bislang konnten wir den kleinen Obulus in bar an einer Säule ent-
richten. Offenbar gab es jedoch in der Vergangenheit immer mal
wieder Aufbruchversuche um an das Kleingeld zu kommen.
Jedenfalls ist Bargeld jetzt kein Thema mehr, sondern die
Installation einer App der Stadt Vic ist erforderlich. Das geht
schnell und einfach, doch die Software zur Registrierung und Be-
zahlung ist ziemlich umständlich.
Na gut - Helge macht das in ihrer ruhigen Art und wir machen
uns jetzt auf zu einem Besuch der Innenstadt.
20 Minuten Fußweg und wir erreichen die Altstadt mit ihrem
wirklich phantastischen Stadtplatz. Den habe ich anlässlich früherer
Reisen hierher ausführlich geschildert.
Die kleine Bar unter den, die Placa Major säumenden Arkaden,
ist geöffnet und trotz viel Publikum finden wir Platz.
Gen Abend fordert ein anstrengender Tag seinen Tribut. Wir fallen zeitig ins Bett,
denn für den nächsten Tag in Vic wollen wir ausgeschlafen sein.
Montag - Mittwoch 31.5. - 2.6.2021
Vic
Für mich ein Arbeitstag mit Bildbearbeitung und Website-Aktualisierung.
Das restliche Trio ist ab 10.00 Uhr in der Stadt zum Shoppen!!!!!
Jedenfalls scheint die Jagd nach neuen Klamotten erfolgreich, denn
um 14.00 Uhr tauchen Helge, Christel und Rudi mit Tüten bepackt wieder
am Stellplatz auf..
In Vic fand ein grosser Markt statt und jeder hat ein neues Bekleidungsstück
ergattert. Sogar Rudi mit neuer hellblauer Schlägermütze-
siehe Bild oben..
Den Resttag verbringen wir auf dem Stellplatz unter schattigen Bäumen mit
Essen und Trinken und lockerem Geplauder.
Heiß ist es geworden in Spanien!
Mittwoch, 2. Juni 2021
Vic - Figueres - Frankreich
Ich mache es kurz - die Fahrt von Vic nach Figueres verläuft
problemlos auf bester Straße, durch viele Tunnels und bergiges
Pyrenäenvorland.
In Figueres wird nochmals günstig für € 1,11/Liter Diesel getankt und
im angeschlossenen Supermarché die Lebensmittelvorräte ergänzt.
Über die gebührenpflichtige Autobahn geht's anschließend zügig Richtung
Frankreich.
Die Grenze ist erreicht und es wird kontrolliert was das Zeug hält!
Pustekuchen!
Nichts wird kontrolliert und keine Grenzpolizei ist zu sehen.
Was wird da so zu diesem Thema im Internet verzapft und
wieviel Schwätzer sind unterwegs und schildern umfassend
ihre schauerlichsten Grenzerfahrungen.
Kurze Zeit später erreichen wir die Region um Lespignan.
Fortsetzung siehe Reisen 2021 / Frankreich 1 - klick!