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Mittwoch - Samstag, 29. Jan. - 22. Februar 2014

Taghazoute

 

Jetzt beginnt für uns das süsse Nichtstun!

 

Heute ist Freitag, der 14. Februar und Valentinstag - der Tag des deutschen

Einzelhandels!!

 

Doch nun zu unseren Aktivitäten.

 

Marianne und Erwin werden uns morgen verlassen. Sie wollen sich noch

Essaouira ansehen und dann Richtung Heimat aufbrechen.

 

So sitzen wir dann gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen vor un-

serem Hannibal und lassen die oft gemeinsamen Tage nochmals Revue

passieren.

 

Den Kuchen hat Helga extra für diesen Tag frisch gebacken und er

schmeckt einfach herrlich.

Valentinstag mit Marianne + Erwin, Helga + Rainer, Helge

Erdbeer- und Schüttelkuchen!!!

 

Reinhauen ist hier angesagt und ein jeder greift auch herzhaft und mehr-

fach zu.

 

Den Rosato aus Spanien hat Erwin mitgebracht. Sein Womo-Weinkeller

ist noch bestückt, das kann ich von unserem nicht behaupten.

Dito
Dito

Ein paar Stunden später serviert Helge Bricks.

 

Eine nordafrikanische Spezialität, die sie auf ihren Reisen nach Tunesien

kennen gelernt hat.

Bricks sind unterschiedlich gefüllte Teigtaschen, die in heissem Öl frittiert

werden. Die Teile schmecken gut, machen aber bei der Zubereitung eine

morts Sauerei.

 

Der krönende Abschluss ist dann eine Anis-Runde und noch ein paar hin-

ter her.

 

Es war jedenfalls ein schöner Tag und Abend mit viel Schwatzerei und

lautem Gelächter.

 

Und die klaren, funkelnden Sterne von Marokko haben von oben zugeguckt.

Dito

 

Am nächsten Morgen dann die Abfahrt von Marianne und Erwin. Wir werden

sie sicherlich wiedersehen - in Deutschland oder dem Rest von Europa und

zwischendurch wird geskypt.

 

Sie sind weg und wir haben uns schon vor einigen Tagen entschlossen ihren

Platz an der Abbruchkante, direkt am Stand/Meer, zu übernehmen.

 

Das geht ratzfatz und schon sitzen wir, wie auf einer Terrasse leicht erhöht,

in der Sonne und über dem Meer. Panoramablick vom Feinsten.

 

Wir geniessen den Tag und auch den wunderschönen Sonnenuntergang.

Abendstimmung am 15.2.2013 Taghazoute

 

Nachtrag zum Vortag:

 

Beim Säubern des Platzes für unseren Markisenteppich stosse ich auf

einen Skorpion.

 

Barfuß laufen, wie ich es hier häufig tue, kann hier im Sommer ziemlich

ungesund sein. So ein Skorpionstich ist nicht tödlich, aber wohl saumässig

schmerzhaft.

 

Dieser Freund hier befindet sich allerdings noch im Halbschlaf, bewegt sich

nur bei Berührung und dann auch nur sehr zaghaft. Für ihn ist es einfach

noch viel zu kalt.

 

Ich setze ihn am Abhang zwischen die Steine und wünsche ihm ein erfolg-

reiches Jahr.

Skorpion ca. 10 cm

Mit ein Grund für unsere Rückkehr nach Taghazout ist unser Hannibal.

 

Die Wüstenei im Süden dieses Landes hat ihn doch ganz schön gefordert -

vom Sand der sich jetzt wirklich innen und aussen in jeder nur erdenklichen

Ecke und Ritze befindet mal ganz abgesehen.

 

Hannibal hat jetzt etwas über 20 Tsd.Kilometer hinter sich und eine Kur

redlich verdient.

 

Erst nach Email-Verkehr mit Fiat Professional Germany bekommen wir die

Anschrift einer Werkstatt. Offensichtlich die einzigen Professional-Werkstatt

in Marokko.

 

Wir waren vor einigen Tagen schon einmal dort, da wir ein kleines Sandprob-

lem mit dem Schiebtürschloß hatten.

 

Damals schilderte ich meine Situation - 1. Inspektion komplett nach Fiat-An-

forderungsprofil!  und sah mich fragenden Gesichtern gegenüber.

Fiat schreibt diese Inspektion vor im Rahmen etwaiger Gewährleistungsan-

sprüche.

 

Ich habe also Fiat Professional Germany kontaktiert und die Lage geschildert.

Hut ab, dort hat man sofort reagiert und mir einen kompletten Inspektions-

plan auf französisch zugemailt.

 

Jetzt stehen wir in der Fahrzeugannahme und lassen die Kosten für die ge-

samte Aktion ermitteln. Die sind okay und wir geben grünes Licht mit noch-

maligem Hinweis auf den von mir mitgebrachten Inspektionsplan.

 

Es ist jetzt 11.30 Uhr, die Aktion soll 1 Stunde dauern, ich melde meine

Zweifel an im Hinblick auf die umfangreichen Arbeiten und die Zeitspanne

wird korrigiert auf 15.00 Uhr.

 

Mit dem Taxi wollen wir in die Stadt und Hilde und Reinhold besuchen. An der

Umgehungsstraße halten wir den Daumen raus und schon hält ein alter MB.

 

Wir nennen unser Ziel und er nennt uns den Fahrpreis - Dh 100,--!!!! Viel zu

viel und die Handlerei geht auch hier ihren Gang. Dh 70,-- / 60,--. Letztlich

akzeptieren wir Dh 50,-- nur, weil wir jetzt endlich in die Stadt wollen.

 

Mit Hilde und Reinhold gehen wir Essen und anschließend kehren wir in die

Fiat-Werkstatt zurück. Pünktlich, wie wir das so gelernt haben.

 

In Marokko gehen die Uhren anders. Dort hat man gerade eben erst mit den

Arbeiten begonnen. Es ist gut, daß ich jetzt anwesend sein kann, denn es wird

zuviel Öl eingefüllt und u.a. der Messtab bei einseitig aufgebocktem Fahrzeug

zur Sichtung herangezogen. Das ist doch einfach dilettantisch! Sorry, aber das

ist so.

 

Es gäbe noch mehr zu berichten, will das aber dem Leser und mir jetzt er-

sparen.

 

Jetzt scheint alles soweit okay, Hannibal läuft ruhig und mit deutlich mehr Lust

und sein Motorraum ist auch kein Sandkasten mehr.

 

Da freut sich die Cockpitbesatzung doch sehr.

Marokkanischer Wertstoffsammler

Ca. 20 m von unserem neuen Stellplatz hat eine herrenlose Hündin

vor ca. 6 Wochen 8 Welpen zur Welt gebracht.

 

Sie hat sich dazu an der Steilküste eine kleine Höhle ausgesucht und

unser Womofreund Rainer hat dieser ein kleines Vordacht verpasst.

 

Von den 8 Welpen sind jetzt noch 5 übrig. Eins ist wohl schon früh ge-

storben und wurde von der Mutter entsorgt. Zwei sind bereits "adop-

tiert", d.h. es haben sich Stellplatzbesucher gefunden und die jun-

gen Hunde bei sich aufgenommen.

 

Jetzt sind die Welpen schon so groß, daß sie zusammen mit ihrer Mut-

ter auf Entdeckungsreise gehen können.

 

Daß sie der Hit am Stellplatz sind - von Hundehassern mal abgesehen -

versteht sich von selbst.

Die Mutter bekommt reichlich Nahrung zugeteilt und es mangelt ihr auch

sonst nicht an Zuneigung durch die Menschen.

 

Marokkaner kann sie allerdings nicht leiden. Wie heißt es so schön "aus

Erfahrung wird auch Hund klug".

 

Die Hündin gehört übrigens zu einem kleinen Hunderudel bestehend aus

einem Rüden und vier Hündinnen.

 

Jetzt ist eine andere Hündin läufig und schart weitere, fremde Rüden um

sich. Das lässt sich der alte Alpha nicht gefallen und so kommt es immer

mal wieder zu mehr oder weniger heftigen Auseinandersetzungen. Da

bleiben Blessuren - siehe nachfolgende Fotogalerie - nicht aus.

 

Aber der alte Alpha ist ein Kämpfer, das zeigen schon seine vielen Narben

im Gesicht und an den Ohren. So bleibt es spannend, wer denn das Rennen

machen wird.

Wann komme ich endlich dran?

Ich bin Ali, ein Dromedar vom Stamm der Kamele.

Ali, das Dromedar

Der Volksmund bezeichnet mich auch als Schiff der Wüste und als solches

schippere ich die Touristen täglich den Strand rauf und runter.

 

Das ist sooo tröge, dass ich in meinem Frust manchmal den ein oder an-

deren Touri beissen möchte. Deshalb hat mir jetzt mein Boss ein hand-

geknüpftes "Fliegengitter" vor's Maul gebunden.

 

Gib es mal keine Arbeit, dann ruhe ich (siehe Bild) oder ich schlage mich in

die dornigen Büsche am Rande des Strandes und futtere das jetzt wieder

sprießende Grün.

 

Morgentliches Treiben am Strand.....
...und auf dem Wasser
Farbenspiel am Strand von Taghazoute

Es ist früher Morgen und ich bin am Strand beim Fotografieren.

 

Schon von weitem sehe und erkenne ich ihn - den Malinois. Von dieser

Hunderasse träume ich schon seit Jahren, doch es wird wohl ein Traum

bleiben.

 

Ein Hund wie kein anderer. Höchst intelligent, ständig einsatzbereit und 

immer auf seinen Herrn konzentriert.

Dafür müsste ich Zeit haben und nicht ständig auf Reisen sein. Das haben

Helge und ich ja aber vor und deshalb bleibt der Mali ein Traum.

Strandbegegnung mit einem Mali

 

Auf der Jagd nach Kunden und Umsatz lässt sich so mancher was ein-

fallen.

Dazu gehören auch ausgefallende Stellplätze für den eigenen Kiosk, wie

hier an der Steilküste von Taghazoute.

"Klippen"kiosk

 

Wellenreiten, die Sportart in Taghazoute.

Schon am frühen Morgen sind die jungen Surfer unterwegs zum Strand, teil-

weise auch schon dort, beim Aufwärmen und auch im Wasser.

Surfers-Trockentraining

 

Nachfolgend noch ein weiteres Foto zum Thema Taghazoute und seine

Surfer. Aufgenommen am Abend nach einem Starkwindtag.

Surfers Paradies

 

Ach du lieber mein Vater - wird sich so mancher Besucher dieser Seite

jetzt denken - nachfolgend schon wieder Bilder vom Atlantik!

 

Ja, er hat es mir angetan und an jedem Tag und zu jeder Stunde ist er

anders aber immer faszinierend.

Strandimpression
Dito
Ein letzter Blick

Es war schön bei dir Taghazoute, an der marokkanischen Atlantikküste.

 

Wir fanden hier eine sehr entspannte Atmosphäre vor im Kreise unserer

Womo-Freunde, bei fast immer wirklich blauem Himmel und einem auch

hier großartigen Atlantik.

 

Einzig der Wind von See oder aus dem Nordwesten war teilweise heftig,

kalt und trieb oft den Sand in dichten Schwaden vor sich her.

 

Morgen, spätestens übermorgen werden wir nach Agadir für ein bis zwei

Tage umziehen.

Helge möchte noch etwas Großstadt schnuppern und ich folge ihr, wie

immer brav!

 

Damit beginnt dann auch der letzte Abschnitt unseres 90-tägigen Marok-

ko-Tripps mit den alten Städten Taroudannt, Marrakech, Fès und Meknès.

 

Adieu Taghazoute.

Sonntag, 23. Februar 2014

Taghazoute - Agadir

 

Die Nacht war nicht so gut. Helge geht es ziemlich schlecht. Hat Sodbrennen

und Magenkrämpfe und ist auch sonst überhaupt nicht auf der Höhe.

 

Abwechselnd bekommt sie Pfefferminztee und Müsli und gegen Mittag ent-

schließen wir uns dann doch nach Agadir umzusiedeln.

 

Kurze Verabschiedung von unseren Nachbarn links und rechts und über der

Straße und schon rollen wir. Jetzt ist genug mit Atlantik und diesem Stell-

platz.

 

In Agadir erwarten uns schon Hilde und Reinhold. Die beiden haben auch für

uns schon einen Platz reserviert, den wir sofort nehmen.

 

Helge liegt schon wieder flach und schläft und ich führe mit Reinhold bei

schönstem Sonnenschein vor seinem Womo Fachgespräche zum Thema

Wohnmobiltechnik.

 

Helge geht es noch immer nicht viel besser. Sie hat als Heilpraktikerin diverse

Tröpfchen im Gepäck und wir hoffen auf Besserung.

 

So sind wir beide früh in den Betten und schlafen, mit den Gedanken schon

beim nächsten Tag, ein.

 

Montag, 24. Februar 2014

Agadir - El Guerdane

 

Während der Nacht bessert sich der Zustand von Helge zusehens und

am Morgen ist sie bis auf Kopfschmerzen beschwerdefrei. Da fällt mir

aber dann doch ein Stein vom Herzen.

 

Wir entsorgen und verabschieden uns dann von Hilde und Reinhold.

Die beiden sind uns wirklich sehr sympatisch und wir werden sie in

Deutschland sicher mal besuchen.

 

Ach ja, in der Frühe stellt sich noch ein Wohnmobilist aus Ravensburg

neben uns. Von diesem erfahren wir im Gespräch, daß unsere direkte

Nachbarin zuhause auch mit ihrem Wohnmobil auf dem gleichen Platz

in Taghazoute stand wie wir. Schade, daß wir sie nicht getroffen haben.

 

Unser nächster Stop gilt Marjane um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir

werden die nächsten Tage laufend unterwegs sein und keine Zeit haben

uns auch noch um grössere Einkäufe kümmern zu können.

 

Der nächste und letzte Stop in Agadir gilt Fiat Professional. Ich stellte

in den vergangenen Tagen fest, daß vergessen wurde den Bordcomputer

zu reseten.

Jetzt zeigt das Teil noch immer 28 Tsd. Kilometer für die nächste Inspek-

tion an. Wenn wir nichts unternehmen, wird der Motor bei Erreichen

dieser Kilometer automatisch seine Leistung wesentlich reduzieren um den

Motor zu schützen.

 

In der Werkstatt sieht man sich ausserstande den Reset vorzunehmen.

Der dafür geeignete Laptop ist defekt und der neue liegt noch in der Schub-

lade beim Chef. Konfiguration muss erst noch vorgenommen werden und

so sollen wir doch am nächsten Tag nochmals kommen.

 

Dies teilt uns der Chef des Hauses persönlich mit, keine Entschuldigung und

kein Bedauern.

Ich denke, auch da fehlt noch eine Schulung zum Thema Kundenbehandlung.

 

Jetzt rollen wir gen Taroudannt und versuchen den Frust zu vergessen. Ganz

scheint mir das nicht zu gelingen, denn die Polizei erwischt mich mit 86 statt

60 km/h an einem Ortsausgang. Es folgt eine ausgiebige Kontrolle unserer

Pässe und der Einreiseformulare und die Forderung von Dh 500. Wir haben

aber nur noch Dh 480 in bar dabei. Das zeigen wir dem Polizisten auch und er

schaut etwas ungläubig.

Jedenfalls drückt er mir die Papiere in die Hand und gibt zu verstehen, daß

wir fahren können. Das tun wir dann auch nach einen "Merci Monsieur".

Möglich, daß der Polizist den armen Deutschen nicht ihr letztes Bares ab-

nehmen wollte.

 

Wir landen wie geplant auf einer Orangenplantage ca. 20 km vor Taroudannt.

Ein hübsches Plätzchen mit Palmen und Kakteen, schattigen Hainen und einem

einladend daliegenden Pool. Hier lässt es sich wirklich erholsam verweilen.

 

Jetzt stehen wir nicht weit von Orangen/Clementinenbäumen entfernt in fast

völliger Ruhe und warmem Sonnenschein.

 

Wir erfahren vom Verwalter, daß die Clementinen eine Kreuzung von Orangen

und Mandarinen sind. Ein franz. Mönch namens Clement soll diese Sorte wohl

als Erster gezüchtet haben.

 

Der Nachmittag und Abend verläuft nach einem kleinen Spaziergang durch die Plantage völlig entspannt. Helge nascht von den noch an den Bäumen hängen-

den Clementinen. Die sind supersüss und saftig.

Dienstag, 25. Februar 2014

EL Guerdane - Taroudannt

 

Die paar Kilometer nach Taroudannt sind in weniger als 30 Minuten er-

ledigt und wir stehen an der, komplett die alte Stadt umgebenden Stadt-

mauer aus dem 16. Jahrhundert.

 

Hier werden wir die Nacht verbringen, aber jetzt erst einmal zu einer

zweistündigen Kutschfahrt um und durch die Stadt aufbrechen.

 

Wir wollen uns dabei einen Überblick verschaffen ob wir morgen noch

bleiben sollen. Wenn ja, wissen wir dann, was wir uns nochmals in Ruhe

ansehen möchten.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Taroudannt

 

Anlässlich der Kutschfahrt haben wir entschieden noch eine Nacht

zu bleiben.

Es gefällt uns hier sehr gut. So gehen wir jetzt bei bestem Wetter

ein paar Meter und nehmen unser Frühstück an einem belebten

Platz unter Orangenbäumen ein. Es ist herrlich hier zu sitzen und die

vorbei flanierenden Menschen zu beobachten.

Das haben wir auch schon gestern abend bei Thè à la Menthe getan.

Frühstück unter Orangenbäumen
Alles gut
Taroudannt - einer der Eingänge in die Altstadt

Weiter geht es dann in Richtung Souk und wir tauchen ein in den

marrokanischen Alltag. Hier sind die Marrokaner noch unter sich und

die Händler nicht aufdringlich.

 

Unsere Einkaufstaschen sind jetzt voll und wir machen uns, da wir an-

schließend noch ein Riad besuchen wollen, auf den Rückweg.

Tomaten en gros
Fachwerkstatt für Autoreparaturen
Orangen und Bougainvillea

Wir betreten ein äusserlich schlichtes Gebäude und befinden uns so-

gleich in einer anderen Welt.

 

Staunend betrachten wir die Innenhöfe, die einem botanischen Garten

alle Ehre machen würden, die wunderschön angelegten Ruheplätze und

die lauschigen und romantischen Sitzecken.

 

Bei Dunkelheit und Beleuchtung wirkt dies alles auf uns wie 1001 Nacht.

Riad
Dito
Dito
Dito
Dito
Stadtmauer Taroudannt

Donnerstag, 27. Februar 2014

Taroudannt - Tizi-Test-Pass - Marrakech

 

Viel beschrieben, als schwierig und teilweise gefährlich zu befahren,

wollen wir ihn heute bezwingen, den Tizi-n-Test.

 

Die Schilderungen machen uns nicht kirre, wir sind jetzt auf dem Weg

und alsbald steigt die schmale, praktisch nur einspurig befahrbare

Straße an.

 

Die Landschaft ist hier die des Südens - karg, wasserarm, vegetations-

arm. Eigentlich ein, zumindest für uns, lebensfeindlicher Raum.

Tizi-n-Test
Blick ins Tal

Kurve auf Kurve windet sich die Straße nach oben. Plötzlich sperren

große Baumaschinen den Weg. Hastig rangieren die Bauarbeiter das

schwere Gerät und wir können mit unserem Hannibal auf der dem Tal

zugewandten Seite knapp passieren. Ich blicke hier nicht nach links,

sonderen konzentriere mich auf den schmalen Weg vor mir. Ich weiss

auch so, dass es links von uns steile Abhänge runter geht.

 

Ein weiteres Mal auf dem Weg zum Pass kommen wir in eine ähnliche

Situation und wir sind wieder einmal froh, daß wir uns für dieses Reise-

mobil entschieden haben.

 

Auf Passhöhe angekommen, finden wir in einem kleinen Laden, ein aus

Keramik und von Berberhand gefertigtes Wildschwein. Das ist Liebe

auf den ersten Blick und der Kauf ist auch sogleich perfekt.

Dito
Passverlauf
Dito
Dito
Passhöhe 2.100 m

Nach diesem Pass öffnet sich uns eine ganz andere Welt.

 

Die Vegetationsarmut und Kargheit des Südens weicht grünen Tälern,

blühenden Mandelbäumen, sprudelnden Bächen und farbenfrohen Wohn-

häusern.

Atlas Nordseite - blühende Mandelbäume...
...und hübsche Dörfer

Die Straße wird zusehens etwas besser und vor allen Dingen breiter.

 

Wir fahren auf eine geführte Wohnmobilgruppe aus Deutschland auf

und bleiben brav die nächsten Kilometer dahinter.

 

Der Rest der Fahrt nach Marrakech ist ein Kinderspiel und keiner wei-

teren Erwähnung wert.

Biegung des Qued Niss

Wir sind jetzt kurz vor Marrakech und sind schon sehr gespannt auf

diese vielbeschriebene Stadt.

 

Auch dieses Mal steuern wir wieder einen Stellplatz mitten in der Stadt

an, gleich neben der Koutoubi-Moschee.

 

Es ist nachmittags 15.00 Uhr und er ist mehr als überfüllt. Wir werden in

die Warteschlange eingewiesen mit der Zusage, daß wir später einen

richtigen Übernachtungsplatz erhalten.

 

Langsam wird es dunkel, 3 Stunden sind vergangen und wir geben die

Hoffnung nach einem Übernachtungsplatz hier auf.

 

Wir entscheiden uns für einen Campingplatz ausserhalb und steuern un-

seren Hannibal durch einen immer heftiger werdenden Verkehr. Ganz

Marrakech scheint jetzt auf den Beinen und von Verkehrsdisziplin kann

keine Rede sein.

 

Überhaupt werden im Verkehr die vorhandenen Gebote und Verbote grund-

sätzlich ignoriert. Ein Jeder verhält sich hier so, Auto/Roller/Moped o. per

pedes, wie es ihm beliebt.

 

Wir wunderen uns darüber nicht mehr, nachdem wir erfahren haben, daß

Führerscheine hierzulande auch von Analphabeten gekauft werden können.

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