Mittwoch, 17. Juni 2015
Turku - Stockholm
Ein heute früh grauer Tag, der für uns schon um 5.30 Uhr beginnt. Nur eine Tasse Kaffee und dann geht's los zum Fährhafen.
Der Viking-Line-Schalter öffnet pünktlich um 7.15 Uhr und ebenso pünktlich um
8.45 Uhr nimmt die Fähre Fahrt auf und das Wetter bessert sich zusehens.
Eine Reise durch den finnischen und schwedischen Schärengarten beginnt.
Stetig, wie an einer Schnur gezogen gleitet, fast laut- und vibrationslos, das
Schiff durch diese einmaligen Landschaften.
Große und kleine Inseln, größtenteils mit mittelgroßem Bewuchs und fast im-
mer mit einem kleinen, roten Holzhaus und Bootssteg, ziehen an unserer Pano-
ramascheibe vorüber.
Rote und grüne Tonnen weisen dem Schiff den Weg und manches Mal nähern
wir uns dem Land bis auf 50 - 100 m.
Nur ganz allmählich nimmt die Anzahl der kleinen Inseln ab und nach 6 Stunden
machen wir in Mariehamn auf den Aland-Inseln halt.
Fast wie auf dem Teller so dreht der Kapitän das große Schiff in der kleinen Bucht.
Lunch nehmen wir auf dem Vorschiff mit klarer Sicht über den Bug. Ein nordi-
sches Buffet, ein Traum, mit viel Fisch in allen Variationen. Gekocht, gebraten,
geräuchert, warm oder kalt, machen uns die Wahl zur Qual.
So probieren wir uns in vielen Einzelgängen ganz allmählich durch die Vielfalt.
Als krönenden Abschluß noch etwas Kuchen, Eis, Joghurtcreme und eimerweise Erdbeeren mit Sahne.
Na, läuft euch das Wasser nicht schon im Munde zusammen??
Selbst im Nachgang ist das noch bei uns so.
Nach dem Essen sollst du ruh'n und das tun wir dann auch. Schließlich haben
wir eine Kabine, machen ein kleines Mittagsschläfchen und geben uns danach
eine heiße Dusche. So gehen wir jetzt fit den Rest des Tages an.
Nur kurz sind wir landlos, denn bald tauchen die schwedischen Schären am Horizont auf. Im Unterschied zu den finnischen ist deren Bewuchs dichter und
vor allen Dingen sehr viel höher.
Stockholm erreichen wir pünktlich um 19.00 Uhr - unterwegs mussten wir noch
unsere Uhren um 1 Stunde zurückstellen.
Kaum haben wir das Festland unter den Rädern spinnt unser Navi, hat es doch
noch kein GPS-Signal.
Keine Panik, nach wenigen 100 m ist alles okay und unser Nachtplatz ist 15
Minuten später erreicht.
Etwas vor der Stadt und im Grünen, mit einer Bushaltestelle und Toiletten quasi
vor der Türe.
Donnerstag, 18. Juni 2015
Stockholm
Stadtbesichtigung, bzw. einen Überblick verschaffen wir uns ab 9.00 Uhr.
In Schweden wird praktisch alles mit Smartphone oder Kreditkarte bezahlt. Davon abgesehen haben wir den Geldtausch in Schwedische Kronen einfach verschlafen.
Derart miserabel vorbereitet, stehen wir jetzt an der Haltestelle und warten auf
die Linie 69.
Der Bus kommt, wir schildern unsere Situation und was macht der Fahrer, er
nimmt uns kostenlos mit.
Noch während der Fahrt vermittelt er uns über Lautsprecher den richtigen Aus-
stieg zur Tourismus-Info.
Mensch was ein Service, für den wir uns herzlich bedanken!!
Ganz anders läuft das an der Touri-Info!
Dieser Kuh da hinter dem Tresen, offensichtlich unausgeschlafen, gestresst und
wenig auskunftsfreudig, müssen wir alles und jedes buchstäblich aus der Nase
ziehen.
Wir finden, solche Dienstleister sind keine gute Werbung für eine Stadt und soll-
ten sich schnellstens einen anderen Job suchen.
Heute kümmern wir uns vorwiegend um die Altstadt (Gamla Stan) von Stock-
holm mit Schloß, Nobel-Museum und vielen anderen Sehenswürdigkeiten.(Ernsthaft Interessierte bitte Verlinkung klicken)
Lunch-Buffet geben wir uns in einem kleinen Lokal mit italienischem Namen und
teilweiser nordafrikanischer Einrichtung.
Es finden sich Salate in Variationen, mediterran zubereitet, Suppen und Ge-
schmortes mit knackigem Gemüse und schmackhaftem Basmatireis.
Schokolade und Kuchen mit Kaffee bilden den Abschluß dieser Völlerei.
Südlich der Altstadtinsel liegen am Hang die Wohn- und Geschäftshäuser der
Alternativen und Hippen. Ein bunt gemischtes Völkchen und die entsprechenden
Läden, Lokale und Cafes finden sich dazu an jeder Ecke und in jeder Straße.
17.00 Uhr Rückkehr per Bus und ein schöner, interessanter aber grauer und
regnerischer Tag neigt sich seinem Ende.
Morgen wird er seine Fortsetzung finden. Wir hoffen dabei auf besseres Wetter
auch für Fotos, obwohl der Wetterbericht Böses vorhersagt.
Nachtrag:
Der Parkautomat am Stellplatz nahm heute früh unsere Kreditkarte und wollte
sie nicht mehr hergeben und ein Ticket gab er uns auch nicht.
Hilfe kam auf meine Nachfrage von einer mit perfekter Arbeitskleidung aus-
staffierten jungen Schwedin. Sie telefonierte von ihrem Handy aus mit dem Au-
tomatenaufsteller und erhielt von diesem kurze Zeit später per SMS einen Code.
Diesen mussten wir uns hinter die Windschutzscheibe klemmen und die Ange-
legenheit war erledigt.
Würde das bei uns für einen Hilfe suchenden Schweden auch so laufen??
Freitag, 19. Juni 2015
Stockholm
Die böse Vorhersage ist prompt eingetroffen!
Regen, Regen, Regen und das Wasser läuft in Rinnsalen und Bächen quer über
die Straßen.
Ausserdem stellen wir fest, daß heute und am Wochenende durch die Mittsom-
merfeste in Schweden geschäftsmässig absolut tote Hose ist.
So schließen die Geschäfte aller Art um 14.00 Uhr und dann sind hier die Stras- sen fast umgehend wie leergefegt.
Lediglich das Wasa-Museum ist ein Lichtblick in diesem ansonsten trüben Tag.
Busladungsweise werden die Besucher aus aller Herrenländer hierher gekarrt.
Lange Schlangen bilden sich vor den Kassen und auch der Innenbereich ist
schon gut gefüllt.
Die Wasa, das Schiff, ist eine Wucht im wahrsten Sinne des Wortes. So ist sie
aussen versehen mit mächtigen, geschnitzten Applikationen und gewichtigen Säulen und Erkerchen. Mir scheint, sie war wohl mehr ein Prunk- als ein Kriegs- schiff.
Und so kam auch hier Hochmut vor den Fall!
Die Wasa bestätigte nicht die Hoffnung, die in sie gesetzt wurde. Schon nach 1.500 m in einfachem Gewässer ging sie nach zwei Böen ganz langsam auf Tauchstation.
Der Museumsbesucht ist hoch interessant. Doch sollte der Besucher ein gewis- ses Maß an Begeisterung für die Schiffahrt, die damalige Schiffsbaukunst und
die Lebensweise der Besatzung mitbringen.
Dann allerdings sind die Eintrittskosten in Höhe von ca. € 13,--/Person gut an-
gelegt.
Schon um 14.00 Uhr sind wir zurück an unserem Hannibal und es regnet noch
immer. Ganz fein, aber sehr, sehr dicht und intensiv.
Das war doch ein weiterer "klasse" Tag in Stockholm und wieder keine Bilder.
Samstag, 20. Juni 2015
Stockholm - Nacka - Uppsala - Gävle - Bönan
Wir dachten doch immer, daß die Skandinavier kräftige, klare Farben lieben.
Jetzt scheint es uns mit einem Blick gen Himmel, sie lieben es schlicht und grau.
Gestern Abend fand ich auf meinem Multifunktionsdisplay die Info, ich solle den
Motor überprüfen lassen, da wohl die Dieseleinspritzung nicht korrekt funktio-
niert.
Die Betriebsanleitung teilt mir dazu mit, daß ein Fahrbetrieb möglich sei, Vollast aber vermieden werden sollte.
Prima, jetzt zu Mittsommer und zum Wochenende warten doch die Fiat-Werk- stätten nur so auf uns.
Nun gut, in Gävle gibt es eine Werkstatt und Gävle liegt nördlich und da wollen wir ja sowieso hin.
Okay, so entscheiden wir uns zur Weiterfahrt, nicht ohne in Nacka, einem klei- nen Ort direkt bei Stockholm, unsere Gastankflasche zu füllen.
Die Landschaften links und rechts der Autobahn nach Norden gleichen denen,
die wir schon seit Wochen sehen und erleben. Allerdings mit der Besonderheit
einer offensichtlich, zumindest hier, dichteren Bebauung.
Wir stehen jetzt in Bönan, einem kleinen Ort am Meer, einer Lotsenstation und
Schären vor der Haustüre.
Und wisst ihr was - Christl und Rudi tauchen, auf ihrer Jagd nach Räucherfisch,
hier auf und prompt schenkt uns der Wettergott Sonne und blauen Himmel.
So sitzen wir um 18.00 Uhr zu Viert aber sonst allein auf Holzbänkchen vor der
Lotsenstation, schlürfen spanischen Cava und überlassen der abendlichen Sonne die Wärmung unserer Glieder.
Mensch, was für ein Leben!!
Sonntag, 21. Juni 2015
Bönan - Gävle
Der Himmel ist, nach dem schönen Spätnachmittag gestern, heute wieder be- deckt und nach Helges Einsatz als Friseurmeisterin bei Christl, Rudi und mir, ziehen wir um in den Yachthafen von Gävle.
Hier gibt es Internet und die Stadt werden wir uns am Nachmittag mal genauer
ansehen.
Christl und Rudi sind weitergefahren. Wir jedoch werden die Nacht noch hier verbringen und morgen dem hiesigen Fiat-Händler unsere Aufwartung machen.
13.00 Uhr - die Sonne scheint wieder!
Montag, 22. Juni 2015
Gävle - Skuleskogen (NP)
Ich starte den Motor und reibe mir verwundert die Augen. Keine Fehlermeldung
mehr auf dem Display!
Um mir sicher zu werden wiederhole ich den Vorgang und es stimmt - keine Fehlermeldung mehr.
Okay, erleichtert verzichten wir auf den geplanten Besuch des Fiat-Händlers,
denn wo nichts ist kann auch er nichts finden.
Die gut ausgebaute Schnellstraße nach Norden erleichtert das Vorankommen.
So geht es zügig dahin, in der Hoffnung auch das heute vorhandene Himmels- grau hinter uns zu lassen.
Schon gegen 14.00 Uhr erreichen wir, nach 20 km Schotterstraße, den Nordein-
gang des Nationalparks Skuleskogen.
Dort sind wir mit Christl und Rudi zu einer ausgedehnten Wanderung verabre-
det.
Nicht viel los auf dem Parkplatz, nur 2 Pkw und 3 Wohnmobile.
Einsamkeit umgibt uns jetzt. Kein Problem, wir sind gerüstet. Die Schmutztanks
sind leer und die Vorratstanks, bzw. -kisten wohl gefüllt.
Dienstag, 23. Juni 2015
Skuleskogen
10.00 Uhr und unser österreichisches Team taucht pünktlich auf.
Sogleich geht's auch los und dichter Wald begleitet links und rechts den schma-
len Wanderpfad, dann tauchen links das Meer und rechts die ersten Felsblöcke
auf.
Seit der letzten Eiszeit und mit Wegfall des Eispanzers hebt sich dieses Land
um nahezu 100 cm/100 Jahren. Vorher war hier also Eis und anschließend Was-
ser und von diesen beiden Elementen ist jedes Stück Fels hier rund, oval und
immer glatt geschliffen.
Auch die großflächigen Geröllfelder bestehen ausschließlich aus hand- und
medizinballgroßen, runden Steinen.
Nach 1,5 Stunden legen wir an einem stillen See eine Pause ein.
Einige "Waldläufer" verbringen hier die Nacht im Zelt, bzw. der Schutzhütte und
Holz für's Feuer ist genügend vorhanden.
Es geht bergan, über Nadel-, Moos-, Geröll- und Felspfade, über Stock und Stein
vorbei an hohen Felswänden und mehrere 100 Jahre alten Kieferbeständen.
Darin liegt alles kreuz und quer, frisch umgestürzte Bäume und teilweise schon
bleiche und verwitterte Baumriesen aus längst vergangenen Tagen.
Und dann, nach einer Felsumrundung taucht die imposante Felsspalte auf de-
rentwegen wir auch hier sind.
Schmal ist der Spalt durch den wir uns über Geröll und Felsblöcke nach oben
arbeiten und dort angekommen keine Aussicht haben. Nebel, Dunst, tiefhän- gende Wolken verhindern dies.
Der Rückweg läuft direkt hinunter zur Küste und unterwegs sehen wir Stein-
gräber aus der Broncezeit ca. 3.000 Jhr v.Chr.
Nach 5.5 Stunden sind wir zurück am Parkplatz und den Rest des Tages liegen wir in der Sonne hinter unserem Hannibal.
Mittwoch, 24. Juni 2015
Skuleskogen - Örnsköldsvik - Umea
Helge trägt hie und da zum Schlafen Ohrstöpsel mit dem Hinweis ich würde
schnarchen. Dabei handelt es sich ja wohl um eine Sinnestäuschung!
Na gut, jedenfalls beklagt sie sich heute nach dem Erwachen, daß sie wegen der
Stöpsel den Landeanflug der schwedischen Moskito nicht hören würde.
So hat sie doch nicht mitbekommen, wie so ein Flugtier des nachts seinen Rüs- sel in ihre sensible Haut versenkt hat.
Da bin ich ja mal gespannt was passiert, wenn sich Myriaden dieser nordischen
Blutsauger im Sturzflug über sie hermachen. :-)
Bei der Durchfahrt durch Örnsköldsvik sehen wir ein eindrucksvolles, modernes
Gebäude in skandinavischer Vielfarbigkeit.
Nach schier endloser Fahrt, verursacht durch unvollständige Umleitungshinweise
am Straßenrand, landen wir vor einer Elchfarm.
Da steht er nun, der Elchbulle. Ein Riesenvieh mit 220 cm Schulterhöhe und
einem Lebendgewicht von fast 1 Tonne.
Handzahm ist das Kerlchen und betatschen läßt ihn sichtlich kalt.
Im Nachbargehege finden wir dann noch 6 Junge, allerliebst, im Alter von 1 - 7
Wochen.
Zu der Farm gehört noch ein kleines Museum zum Thema Elch, ein Dia-Raum, sowie ein Souveniershop und eine Restauration. Alles sehr primitiv und die € 12,--/Person nicht wert, aber Helge wollte sich unbedingt einen Elch aus der
Nähe ansehen.
Der ausgewählte Übernachtungsplatz in Umea ist nicht die richtige Wahl. Wir
ziehen um auf einen Parkplatz bei der Uni, nur 2 km vom Zentrum entfernt.
So können wir morgen reinspazieren und uns in Ruhe alles ansehen.
Es regnet jetzt in Strömen. Wir verziehen uns in unsere Kuschelecke und ge-
nießen Wärme, Geborgenheit und TV.
Donnerstag, 25. Juni 2015
Umea - Norrfors - Vindeln
Das "schöne" Wetter findet offensichtlich auch heute seine Fortsetzung.
Nach dem Eintreffen von Christl und Rudi macht sich Helge mit den beiden
nach Umea-City auf - Sightseeing und Shopping.
Ich halte im Hannibal die Stellung und kümmere mich u.a. um die vielen Bilder,
die ich anlässlich unserer 5,5 Stunden-Wanderung aufgenommen habe.
Gegen 14.00 Uhr sind wir wieder komplett und fahren gen Vindeln. Vorher
wird der Tank komplett mit Diesel gefüllt und in Norrfors an einer Trocken- toilette entsorgt.
Gleich nebenan hat "Herr Vattenfall" eine Staumauer zur Stromerzeugung er-
richten lassen.
Jetzt stehen wir ganz einsam zu Viert, mitten im tiefsten Wald, gleich hinter
den Bergen bei den 7 Zwergen. Mal sehen, ob wir einen zu Gesicht bekommen?
Helge macht heute einen Weisswein aus dem Alentejo auf. Wir sind alle ge-
spannt, wie der schmecken wird. Der Rote aus der Region ist jedenfalls mehr
als überzeugend.
Freitag, 26. Juni 2015
Vindeln - Buberget
Ich öffne die Jalousien. Der Himmel ist noch immer hellgrau und die Wolken
bilden eine einheitliche, dichte Decke. Wenigstens regnet es nicht.
Wie schon gestern angemerkt, stehen wir wirklich sehr, sehr einsam in einem Kiefernwald. Junge Bäumchen, ca. 8 m hoch versammeln sich hier in 1 - 2 m Abstand voneinander.
Unterholz gibt es keines, nur ab und zu streckt da ein Nachkömmling vorwitzig seine zarten Zweige aus der dicken Moosdecke.
Auf dieser geht es sich wie auf Wolken. Kein Wunder, ist sie doch mindestens
20 cm dick und ihre Farben changieren von hellem Braun bis zu leuchtendem
Gelb. Hie und da versucht sich Heidekraut Platz zu verschaffen.
Mann, da höre ich ich doch in der Ferne ein näherkommendes Auto. Das Erste seit gestern Abend. Ein Verkehr ist das heute hier!
Ja, und gestern Abend gab's dann, wie angekündigt, noch einen Umtrunk bei Christl und Rudi und der "Weiße" aus Portugal war lecker halbtrocken.
Festgestellt haben wir dabei, 0,75 l sind für 4 Personen einfach zu wenig. Kaum hat man sich eingetrunken versiegt auch schon die Quelle des Wohlgefühls.
So griff Rudi in seine Vorratskiste und es wurde richtig lustig und entspannt.
Darf ja auch mal sein!!
Unseren ersten heutigen Halt legen wir an den Stromschnellen des Vindeläv ein.
Ein breiter Strom, teilweise ruhig dahinfließend aber uferüberflutend, teilweise
mit heftigen Stromschnellen, die auf brachiale Gewalt hindeuten.
An diesen Sikselforsen finden wir auch ein Café/Restaurant.
Hier probieren wir uns durch die Köstlichkeiten Lapplands mit geräuchertem
Lachs und Wasabi-Mayonaise, oder geröstetem Schinken mit heimischem Käse
und Birkensaftsirup oder geräuchertem Rentierfleisch auf Ruccola mit Birkensaft
Vorweg, entgegen sonstiger Gewohnheit, nehmen wir Waffeln mit Schlagsahne
und Moltebeeren.
So sind wir jetzt satt und bevor wir nun einnicken starten wir zur längsten
Personen-Schwebebahn der Welt. 13 km soll sie uns 2,5 Stunden über die
lappländische Landschaft tragen.
Nun, wir werden sehen.
Es ist mittlerweile 16.00 Uhr, der Stellplatz ist bezogen, TV-Empfang nach mehrmaligem Rangieren sichergestellt und ein Becher Milchkaffee mit Marme-
ladebroten seht bereit.
Freunde,wir sehen uns hoffentlich morgen wieder.
Samstag, 27. Juni 2015
Linbanan (Schwebebahn) - Skelleftea
Donnerwetter, die Sonne scheint nach Tagen des Regens mal wieder.
Kein komplett blauer Himmel aber trotzdem was für eine Gemütsaufhellung bei uns vieren.
Helge und Christl machen am Vormittag noch einen jetzt fast schon obligatori-
schen 6 km Lauf......
....und springen anschließend, zum Abkühlung, in den See.
Um 12.00 Uhr stehen wir fast pünktlich am Schalter der Seilbahn Linbanan. Wir
bekommen eine Gondel, obwohl wir nicht vorbestellt haben. Nun es ist jetzt auch noch keine Saison.
Nach einem Einführungsvideo über Hintergründe, Bau und jetzige Nutzung gehts
endlich los.
Erwartungsvoll stehen wir am Eingang der alten Betriebshalle.
Wir bekommen die erste 4-Personengondel zugewiesen, klein, eng, mit Schie-
befenstern und einem Klapptisch auf dessen Platte der Seilbahnverlauf grafisch
dargestellt ist.
Nach dem Schließen der Türe von aussen, werden wir an das Zugseil gescho- ben, es ruckt kurz und hart und schon geht die Post ab.
Naja, so mit max. 10 km/h gleiten wir in ca. 20 m Höhe über den ersten See.
Dieses "Gleiten" geht allerdings nicht lautlos vonstatten. Das Tragseil auf wel-
chem die Gondelrolle läuft scheint schon etwas mitgenommen zu sein und auch
gestückelt, so daß es schon ganz schön rappelt und quietscht in der Blechkiste
namens Gondel.
Die Betonstützen, die 1943 erstellt wurden, haben durch die Witterung der letz-
ten Jahrzehnte auch ganz schön gelitten und auch die Resttechnik rostet lang-
sam vor sich hin.
Aber das Teil, ziemlich simpel und robust aufgebaut, funktioniert, wohl auch
wegen des vielen Schmierfettes, welches aus jeder Ritze zu quellen scheint.
Das Wetter hält, auch wenn ab und zu ein kleiner Schauer durchzieht. So ist der
Blick von hier oben auf Seen, Wälder, Sumpf- und Tundraland wundervoll.
Alles mal von höherer Warte bestaunen zu können ist schon ein einmaliges Er-
lebnis.
So geht's dahin 1,45 Stunden und kostet € 31,--/Nase und die Rückfahrt er-
folgt mit dem Bus.
Um 16.00 Uhr sind wir zurück.
Es folgt eine Kaffeepause und eine anschließende 1,45 Std. Fahrt durch hüglige,
waldige Landschaft an die Küste bei Skelleftea.
Wir finden einen Platz direkt am Meer mit Toiletten und Trinkwasser.
Wenn das Wetter hält, bleiben wir morgen hier und veranstalten einen ausgiebi-
gen Waschtag.
Helge hat sich schon lang gemacht. Ich köpfe eine Fl. Rotwein und hänge
meinen Gedanken nach.
Sonntag, 28. Juni 2015
Skelleftea
Blitzeblauer Himmel und was bedeutet dies für uns?
Dolce Far Niente - das süsse Nichtstun!
Allerdings fing für mich der Tag nicht so prächtig an.
Mein Laptop stürzte in aller Frühe ab und ein Zusatzprogramm für die Bildbear-
beitung verschwand damit auf Nimmerwiedersehen.
Dieses kleine Programm sorgte bisher für die hübschen, weißen Rahmen um die mittelprächtigen Fotos. Wie ich das jetzt wieder hinkriege weiß ich noch nicht?
Muß jetzt halt mal die nächste Zeit ohne Rahmen gehen.
Rudi putzt zwischenzeitlich in Etappen, ganz nach Sonneneinstrahlung, sein
Auto.
Christl und Helge kümmern sich um die Berge Schmutzwäsche. Wasser dafür
haben wir in bester Trinkwasserqualität aus einem Hahn und ich behalte derweil
den Überblick - hoffentlich. :-)
17.30 Uhr - Rummytime - und danach werden wir wohl zum Rotwein wechseln.
Noch immer blauer Himmel und beste Sonne und der Wind von See hat sich
verkrümelt.
Auch morgen werden wir wohl noch bleiben, an dieser hübschen Bucht bei
Skelleftea.
Montag, 29. Juni 2015
Skelleftea - Pitea
Es hat sich die Nacht über tatsächlich ein wenig eingetrübt.
So entschließen wir uns dann doch schweren Herzens zu einem Aufbruch Rich-
tung Pitea.
Dort gibt es die letzte Möglichkeit in Schweden LPG zu bekommen.
Vorher gönne ich unserem Hannibal aber an unserem Wasserhahn noch eine
ausgiebige Handwäsche, entsorge und dann kann losgehen.
Mit Christl und Rudi sind wir für den kommenden Mittwoch wieder verabredet.
So kann die nächsten Tage jeder für sich was unternehmen.
In Skelleftea haben wir Internet und beginnen mit der Aktualisierung der Web-
site. Da ist doch die letzten Tage ganz schön was zusammen gekommen.
Nach 3 Stunden bin ich erledigt. Helge und ich legen eine Pause ein und fahren
dann gemütlich weiter nach Pitea.
Der GPS-Punkt ist zwar richtig, aber die dort ansässige Firma vertreibt kein LPG
mehr, nennt uns aber eine ortsanlässige Tankstelle als Alternative.
Dort klappt dann das Gasfassen. Vor uns steht ein Pössl und mit dem Ehepaar
komme ich ins Gespräch. Die Beiden sind gerade in den Ruhestand gegangen
und wollen jetzt auf die Lofoten.
Kastenwagenfahrer unter sich haben immer was zu erzählen und ich kann beim
Gastanken helfen.
Auch hier haben wir Internet, stehen jetzt noch immer auf dem Tankstellenpark-
platz und aktualisieren die Website.
Nach einem ausgiebigen Einkauf in einem Supermarkt finden wir einen doch
ruhigen Parkplatz in Pitea und legen die Beine hoch.
Viel ist heute ja nicht passiert, aber wir sind trotzdem beide ziemlich groggy.
Gute Nacht!
Dienstag, 30. Juni 2016
Pitea -
Ja, die Nacht war prima. Helge und ich haben gut geschlafen und ich sitze seit
6.00 Uhr am Laptop und aktualisiere schon wieder oder besser noch immer.
Ich will ja nicht klagen, aber diese Website stresst schon ab und zu ziemlich und
viel Arbeit macht sie auch. Immer mal wieder taucht dann bei mir der Gedanke
nach einer Einstellung der ganzen Geschichte auf.
Wenn ich dann so down bin, lese ich in den "alten" Berichten über Marokko oder Portugal, schaue mir die Bilder an und mache weiter, für Helge und mich.
So, es ist jetzt 8.00 Uhr und ich schmeisse die Kaffeemaschine an. Helge scheint
zwischenzeitlich auch wach zu sein.