Montag, 10. März 2014
Algeciras
Schon um 8.00 Uhr, nach diesen paar Stunden Schlaf, sind wir schon
wieder wach. Die Gewohnheit lässt uns wohl nicht schlafen und auch
nicht der Wunsch, jetzt endlich in den Lidl stürmen zu können und im
Mercadona unseren heiß geliebten Rosato zu besorgen.
Gesagt, getan. Wir beschließen den restlichen Tag und die kommende
Nacht noch auf diesem Platz zu verbringen. So richtig fit sind wir nicht,
wohl macht sich jetzt auch der fehlende Schlaf bemerkbar.
Dienstag, 11. März 2014
Algeciras - Torre de Trafalgar - Cádiz
Es war wohl die richtige Entscheidung, hier nochmals eine Nacht zu ver-
bringen. Jetzt sind wir fit und ausgeschlafen und bereit für neue Ein-
drücke.
Ich möchte unbedingt Trafalgar besuchen. Der alte Admiral Nelson hat
es mir angetan, als er sich mit den Spaniern und Franzosen so richtig
auf See in die Wolle gekriegt hat.
Pech für ihn, daß er den großen Sieg nicht genießen konnte.
Jedenfalls finden wir das Cap und der ausgesuchte Stellplatz ist noch
nicht eröffnet. So parken wir längs der Straße und machen uns auf den
Weg. Schon nach 400 m ist die Straße mit Sand bedeckt. Teilweise so
hoch, daß von den Verkehrsschilder nur noch die Tafeln aus dem Sand
gucken.
Hier ist der starke Wind allgegenwärtig und heute so stark, daß die,
durch die Luft fliegenden Sandkörner auf der Haut wie Nadelstiche piek-
sen.
Klar, daß bei diesen Windverhältnissen die Wind- und Kitesurfer voll auf
ihre Kosten kommen.
Der Torre de Trafalgar ist sogleich gefunden, steht er doch auf einer
kleinen Anhöhe und blickt von dort auf die stürmische See.
Ich blicke hinaus und grüße den Admiral.
Die Weiterfahrt nach Cadiz ist unspektakulär. Lediglich die Lagunenland-
schaft vor der Halbinsel ist erwähnenswert.
Wir finden unseren Übernachtungsplatz ganz am Ende dieser Halbinsel,
oberhalb des Containerhafens.
Die Sicht auf See ist uneingeschränkt und wiedermal begeistert uns der
Sonnenuntergang
Mittwoch, 12. März 2014
Cádiz - Jerez de la Frontera
Für den heutigen Besuch in Cadiz wechseln wir unseren Stellplatz und
finden in der Altstadt eine geeignete Parkfläche.
Es ist ziemlich kühl und die Sonne versteckt sich derzeit noch hinter
den Wolken, so daß Fleece und Windjacke angesagt sind.
Unser erstes Ziel ist die Touristinformation. Auf dem Weg dorthin "läuft"
uns die städtische Markthalle über den Weg. Der gesamte Bereich ist
durch eine Mauer begrenzt auf deren Innenseite sich eine Galerie, ge-
stützt auf "antike" Säulen befindet. Hier finden sich kleine Ladengeschäf-
te mit Angeboten des täglichen Bedarfs.
Im Innenhof zeigt sich die eigentliche Halle mit den Ständen der Fisch-
verkäufer, Metzger und Gemüsehändler.
Das ist hier ein Dorado für Feinschmecker.
Das Touristoffice versorgt uns mit einer Stadtkarte, in welcher die Be-
sichtigungstour eingetragen ist. Das erleichtert uns die Orientierung in
diesem Gassen- und Straßengewirr schon sehr.
Cádiz soll die älteste Stadt Europas sein. Das merkt man ihr an und auch
überhaupt nicht. Wie in Cartagena gelingt es der Stadt und ihren Einwoh-
nern, das Alte und das Neue zu einer neuen, eigenständigen Komposition
zu vereinigen.
Wir bummeln noch lange durch die Straßen und genießen die Atmosphäre
sehr.
Auf der landschaftlich schönen Strecke rund um das Binnenmeer und die
Salinas verlassen wir Cádiz Richtung Jerez de la Frontera.
Dort beziehen wir am frühen Nachmittag auf dem großen Parkplatz vor einer
Schule unseren Übernachtungsplatz.
Wir machen uns gleich auf Richtung Alameda Cristina zur dort ansässigen
Touristinfo.
Mit einem Stadtplan bewaffnet begeben wir uns anschließend zur Calle Larga (Fußgängerzone), wo wir unser Sightseeing beginnen. Uns fällt gleich beson-
ders auf, daß die Straßenzüge und auch die neue Fußgängerzone großen
Baumbestand besitzen. Es muss im Hochsommer herrlich sein, hier entlang
zu flanieren oder in den dortigen, zahlreichen Straßencafes zu verweilen.
Neben der weltbekannten Reitschule Real Escuela Andaluza del Arte Ecuestre
finden sich in Jerez die berühmtesten Bodegas (Weinkellereien) des Sherry.
Noch ist die Saison nicht angebrochen. So gehört die Stadt jetzt noch ihren Bewohnern.
Donnerstag, 13. März 2014
Jerez de la Frontera - Arcos de la Frontera - Grazalema
Nach ruhiger Nacht belebt sich der Platz zwischen 8.30 und 9.00 Uhr
plötzlich. Die Eltern mit ihren fahrbaren Untersätzen bringen ihre Spröss-
linge zur Schule. So etwas durfen wir schon mal am 1. Okt. 2013 in
Katalanien erleben. Wir haben ausführlich damals berichtet. Gegen 10.00
Uhr ist der Spuk zu Ende und wir machen uns auch auf den Weg.
Hannibal führt uns über die 384 - die Route der weißen Dörfer - nach
Arcos. Links und rechts der Straße breiten sich riesige Anbauflächen aus,
die durch mehrere Landmaschinen gleichzeitig bearbeitet werden.
Schokolandenbraune Erde und sattes Grün wechseln ständig und immer
mal wieder zeigt sich auf einer Anhöhe ein weisses Gehöft in andalus-
schem Stil.
Nach ca. 30 Minuten Fahrzeit erblicken wir Arcos, eines der weißen Dör-
fer/Städtchen Andalusiens, ein beispielhaftes Exemplar.
Auch für unseren schlanken Hannibal sind die Straßen der Altstadt zu
schmal. Hier fährt man Fiat/Seat in der kleinsten Version und trotzdem
sind viele dieser Fahrzeuge an ihren Kotflügeln eingedellt.
Die Stadt liegt am Hang. Wir parken unten und der Weg führt uns jetzt
steil bergan.
Adrettes Städtchen, dieses Arcos, blitzeblank und die Häuser alle in
blendendem Weiß.
Etwas ist die Natürlichkeit flöten gegangen - Tribut an den Tourismus.
Auch die Auslagen der Geschäfte und Kioske zeigen dies an.
Davon abgesehen ist Arcos aber ein Schmuckstück und absolut sehens-
wert.
Entlang der Wege nach oben bieten viele Restaurants die Spezialitä-
ten des Landes und ein jedes Lokal hat vor seine Pforte auch einen
Werber - von der Marokkoversion sind diese, gottlob, allerdings noch
weit entfernt.
Am frühen Nachmittag finden wir unseren Hannibal wieder auf dem Bus-
parkplatz im Tal.
Die Weiterfahrt führt uns über viele Kurven und Berge, vorbei an Wäl-
dern, die auf Steinen zu wachsen scheinen.
Wir müssen noch entsorgen und wollen dies in El Bosque tun. Hier gibt
es eine der wenigen Möglichkeiten ausserhalb von Campingplätzen zu
entsorgen.
Alternativ hatten wir bislang damit an Tankstellen keine Probleme aber
seit Algeciras ist es zum Problem geworden.
Hier verweisen uns die Tankstellen an die Campingplätze und die Cam-
pingplätze verlangen für die Entsorgung den kompletten Übernachtungs-
preis von bis zu € 20,--.
In Grazalema beziehen wir auf dem kleinen Stadtplatz, der wie ein Balkon
ins Tal hinausragt, Quartier.