Mittwoch, 2. Juni 2021
In der Region Lespignan
Unser Übernachtungplatz ist eine Wucht.
Auf einer umfangreicheren Anhöhe finden wir ein kleines Plateau mit
Stellmöglichkeit. Der Blick von hier ist umwerfend, reicht weit ins flache
Land bis hin zur Mittelmeerküste.
Jetzt halte ich meinen Mund und es gibt die versprochenen Fotos!!
Ein Start- und Landplatz für Gleitschirmflieger direkt vor unserer Windschutzscheibe.
Der Ostwind vom Meer prallt hier ungehemmt auf diese kleine Hügelkette und hebt
die "Flieger" rasch und mühelos in die Lüfte.
Doch nach 20.00 Uhr umgibt uns, bis auf das abschwellende Gezwitscher der
Vögel, nur noch Stille!
Wir schlafen lang und tief und am frühen Morgen weht eine frische Brise
durch die geöffneten Fenster zu uns herein.
Donnerstag - Samstag, 3. - 5. Juni 2021
Pont du Gard - Uzés
Schon Ende unserer Reise 2012/2013 besuchten wir dieses monumen-
tale Bauwerk aus der Zeit des Kaisers Augustus.
Was dessen römischer Feldherr Agrippa hier mit seinen Soldaten in die
Landschaft gezaubert hat ist auch heute noch ein Grund, um mit
offenem Mund dazustehen und zu staunen.
Dieses Bauwerk war ein Teil der 50 km langen meist unter-
irdischen Wasserleitung für Nimes.
Lange nach römischer Zeit versorgte sie die Bevölkerung noch mit
frischem Wasser.
Dann machten sich die damals hier lebenden Menschen über die Steine
dieses Bauwerk her und errichteten daraus ihre Häuser und Höfe.
Nun denn, wir sind jetzt ca.10 km von diesem Bauwerk entfernt und planen eine
hübsche Wanderung dorthin.
Wir kommen sozusagen von hinten durch die kalte Küche - unter Umgehung des
normalen Besuchereingangs mit Informationszentrum, Sanitäreinrichtungen,
der Kasse und vieler Busse und damit jeder Menge Touristen.
Die Wanderschuhe sind flugs angezogen und los geht's.
Übrigens die Sonne scheint und es ist jetzt 11.00 Uhr und hübsch heiß.
Der Weg ist 500 m geteert und breit, dann aber schmäler werdent und
grob geschottert.
Südfranzösische Vergetation umgibt uns und das Surren der Insekten und
Gezwitscher der Vögel.
Keine 4 km hin und die gleiche Strecke zurück sind in locker knapp 2 Stunden zu
bewältigen und damit für wandererfahrene Besucher kein Problem.
Wasser sollte jedoch jeder mitführen, zumindest bei Temperaturen wie
der momentanen.
Zwei "kleine" Menschen vor einem wirklich imposanten Bauwerk.
Pont du Gard
Ein letzter Blick und ein letztes Foto - allerdings zur falschen Uhrzeit.
Am frühen Morgen wäre das Bauwerk von der aufgehenden Sonne
angestrahlt.
Dann würde dessen heller Sandstein förmlich leuchten im
ihn umgebenden Grün.
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Es ist immer das Gleiche in Uzés - wir müssen ein bisschen kurven und hin
und her und dann finden wir unseren Stellplatz .
Es ist früher Nachmittag und noch ein Plätzchen für uns frei - auch für Christel
und Rudi, die ein wenig später eintrudeln.
Fein, hier stehen wir sicher, ruhig, mit Wasser und Entsorgung und fußläufig ist
die Altstadt von Uzés in 5 Minuten erreichbar.
Herz was willst du mehr!
.
.
Samstag, 5. Juni 2021
Uzés
Es ist früher Morgen, 8.00 Uhr, Christel und Rudi fahren gerade vom Hof.
Wichtige Termine müssen in der Heimat wahrgenommen werden.
Die Reise mit den Beiden war abwechslungsreich und unterhaltsam.
Wir wünsche eine gute Fahrt und werden uns im September
zur geplanten Pilgerreise ja schon wiedersehen.
Heute, Samstag, ist Markt in Uzés. Entsprechend voll ist die Stadt umd
es ist schwierig sich den Weg durch das Gewusel zu bahnen.
Schon nach einigen Metern stoppt Helge abrupt an einem Stand für
Leinenklamotten.
Es wird geguckt und probiert und in die Vorauswahl kommen nach
längerem hin und her je ein weisses, blaues, oranges, grünes
und rotes Kleid
Nun schaut Helge mich fragend an, zwingt mich so zu einer Endscheidung
und so sage ich:
"Das blaue soll es sein"!
N'est-ce pas jolie?!
Meine Liebe scheint sichtlich zufrieden zu sein mit ihrer Neuerwerbung und
deutet nun, vor einem Restaurant, auf ein Schild auf welchem
"Moules et frites" geschrieben steht!!
Genau, das wär's jetzt!
Muscheln und Pommes sind lecker und sogleich stellt sich bei mir
großer Appetit ein.
Allerdings sind die Sitzplätze draussen fast alle belegt, der Laden scheint zu
brummen.
Doch der rührige Garcon weis zu helfen, trennt kurzerhand einen halb belegten
Vierertisch und wir können uns setzen.
Wenig später steht eine Karaffe kühlen Wassers auf dem Tisch und
die Speisekarte liegt daneben.
Das Wasser nehmen wir gerne. Die Karte benötigen wir nicht, denn
wir wissen was wir wollen.
Moules et frites sollen es sein und je ein Glas Chardonnay
Die u.a.Fotos zeigen Helge in
der Vorfreude......
der Wunscherfüllung....
voller Higabe......
und auf der Suche nach dem letzten Krümel!
Wie war das nochmal:
Zum Glücklichsein bedarf es wenig!
Genau!
Ach ja, daß ich's nicht vergesse.
Um uns herum, dicht an dicht, sitzen die Einheimischen, geniessen und
schlemmen gar, bestellen wiederholt und der Service kommt kaum nach
mit dem Herbeischleppen der Kochtöpfe voller Köstlichkeiten.
Da zu einem guten Essen natürlich auch ein gutes Gespräch gehört, wird
lautstark gequasselt und diskutiert und dabei mit Händen und Füssen
wild gestikuliert.
Es ist für uns eine große Freude, dies alles miterleben zu dürfen und
gleichzeitig gewinnen wir Einblicke in das französische Miteinander.
Unseren letzten Abend in Uzés verbringen wir vor unserem Hannibal bei
einem Glas Chardonnay.
Sonntag - Mittwoch, 6. - 9. Juni 2021
Uzés - Bad Krozingen - Appenweier - Friedrichshafen
Die Heimreise bestaltet sich ziemlich unspektakulär.
Zügig geht's über die kostenpflichtige Autobahn Richtung Norden, die erste
Nacht verbringen wir auf einem Stellplatz südlich von Dijon und den Rhein über-
schreiten wir - ohne Kontrollen - am Montag.
Dienstag waren wir bei besten Freunden im Bad Krozingen, am
Mittwoch bei meinem alten Kumpel Dirk in Appenweier.
In der Nacht auf den heutigen Donnerstag hat es geregnet
und entsprechend ist auch unsere Stimmung als wir Zuhause
ankommen.
Fortsetzung siehe Reisen 2012 / Spanien - Fazit - klick!