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Sonntag, 21. August 2016

Nant - Blandas - Cirque de Navacelles - Navacelles - Le Baume-Aurion

Aniane

 

Die Nacht zwischen Freibad und Tennisplätzen war traumlos.

 

Irgenwie merke ich aber, daß der Regen aufhört und mit dem Augen

aufschlagen zeigt sich ein blauber, mit kleinen weissen Wolken durch-

setzter Himmel.

 

Da lacht das Herz eines Reisenden, zumal die Vorhersage gegenteilig

war.

 

Nun gut, noch etwas kostenloses Frischwasser aus einem schiefen Hahn

gebunkert und ab geht die Post.

 

Einsames Bergdorf auf dem Weg nach Blandas

 

Auf schmaler, mit rauem Belag versehener Straße geht es Richtung Blandas.

 

Blandas, ein kleiner Ort ohne Besonderheit. Doch 1 km danach erwartet

uns ein Besucherzentrum für den Cirque de Navacelles.

 

Trockenmauer

 

Von hier aus sind es nur ein paar Schritte - dann stehen wir am Abgrund.

 

Cirque de Navacelles

 

Hunderte von Metern geht's senkrecht bergab. Unten im Tal hat ein kleiner

Fluss, die Vis, einen kreisförmigen Bogen geschaffen. In dessen Mitte, wie

auf einer Insel, liegt der kleine Ort Navacelles.

 

Eine solche geologische Formation nennt sich wohl Umlaufberg.

 

Und genau dort hinuter will ich jetzt, obwohl die 250 cm breite Strasse

förmlich an der Steilwand klebt und nur ganz wenige Ausweichstellen

einen Gegenverkehr zulassen.

 

Helge schweigt! Ich fahre! Serpentine um Serpentine!

 

Und dann? Dann sind wir unten! :-)

 

Es ist jetzt 11.00 Uhr und heute ist Sonntag. Pkw's drängen dicht an dicht

und geben uns hier keine Parkmöglichkeit!

 

Ist ja auch ein wenig verrückt, mit einem Auto wie unseren Hannibal hier

herunter zu kurven. Wir sind auch das einzige Womo und die toleranten

Franzosen schauen schon ein wenig ungläubig.

 

Eigentlich wollten wir von hier bis zur Quelle der Vis wandern. Doch so

müssen wir leider darauf verzichten.

 

Kehrt marsch - auf der anderen Talseite geht es jetzt hinauf. Doch hier

herrscht Gegenverkehr und vorausschauendes Fahren kennen diese

Herrschaft wohl nicht.

 

So kommt was kommen musste. Der Verkehr stockt und ich fordere die

Fahrerin des kleinen Peugots auf zurück zustossen. Zurück und steil

bergan - da ist sie wohl etwas überfordert, ihrem hochroten Gesicht und

ihren weit geöffneten Augen nach zu urteilen.

 

Ich rutsche mit Hannibal so weit nach rechts (talseitig) an die Steinmauer

wie es nur geht und demoliere mir dabei die rechte vordere Felge.

 

Aufregen bringt's nicht und dann geht es irgendwie doch langsam voran.

 

Mein Blick in den linken Aussenspiegel zeigt mir max. 2 cm Abstand zum

Gegenverkehr.

 

Geschafft, und Spass hat's auch irgendwie gemacht. Helge meldet sich aus

ihrer Schweigsamkeit wieder zu Wort. :-)

 

Auch auf dieser Talseite gibt es einen Aussichtspunkt namens La Baume-

Auriol. Der Ausblick von hier ist ebenfalls spektakulär.

 

Wir fahren weiter über das Plateau. Einst trieben hier Hirten ihre Schafe

über das Land. Doch die Schafshaltung hat stark abgenommen, so ver-

wildern die Weideflächen und langsam gewinnt Buschland die Oberhand.

Zeitenwandel!

 

Vor uns taucht eine Strassensperrung auf. So können wir unserer ge-

planten Route nicht weiter folgen, sind gezwungen nach Aniane aus-

zuweichen.

 

Auf unserem Übernachtungsplatz, gesäumt von hohen Platanen, stehen

wir allein und so klingt der heutige Tag still und leise aus.

 

 

Montag, 22. August 2016

Aniane - Nimes - Uzés

 

Wir brettern gutgelaunt über eine nagelneue Autobahn Richtung Uzés.

 

Ferienzeit sorgt noch immer für viel Verkehr. Doch 2 Stunden später

treffen wir auf dem kleinen Weingut in Uzés ein.

 

Wir tummeln uns hier auf bekanntem Terrain, waren 2012 schon ein-

mal hier und haben das Umfeld lieben gelernt.

 

Das hier ist Südfrankreich, wie wir Teutonen es uns in unseren Träumen

vorstellen.

 

Blick ins Land bei Uzés
Stadtansichten Uzés
Dito
Nicht verzagen.....
Uzés
Lebensart
...auch das gehört dazu
Eckhaus in der Altstadt
Ohne Worte

 

Dienstag, 23. August 2016

Uzés

 

Stahlblauer Himmel, wolkenlos und das Thermometer wird heute noch

auf über + 36 Grad steigen.

 

Am frühen Morgen gehe ich fotografieren. Helge kümmert sich derweil um die

Wäsche und geht anschliessend shoppen.

 

Nach der Bildbearbeitung liege ich im Schatten der Markise. Helge taucht

jetzt gerade wohlgelaunt und mit Tüten bepackt auf. Jetzt weiss ich auch,

warum sie unbedingt nach Uzés wollte.

 

Leinenkonfektion, in allen Farben gibt es hier reichlich, aber zu auch recht

gesalzenen Preisen.

 

Die Weinprobe beim Winzer sorgt für einen grösseren Vorrat an vorzüg-

lichem Rotwein und etwas Rosé.

Das sind wir dem Winzer schuldig, der uns hier kostenlos bei kompletter

V+E stehen lässt.

 

Mit Marlo und Herbert, einem netten Paar aus dem Raum Freiburg, ver-

bringen wir schwatzend und Wein trinkend den Abend. Schön war's!

 

 

Mittwoch, 24. August 2016

Uzés - Oppidum d'Ensérune

 

Eigentlich wollten wir heute weiter. Aber gestern Abend konnten wir noch

in einem Café mit Free Wifi unsere Sim-Karte neu laden. So haben wir nun

nach langer Abstinenz gutes Netz.

 

Wir werden also bleiben und ich kann mich um die Website kümmern.

 

Es bleibt bei diesem Vorsatz! Das Netz ist doch wieder letztlich miserabel.

 

So machen wir uns um 12.00 Uhr auf den Weg weiter gen Süden.

 

Wir wollen ein schattiges Fleckchen finden, an welchem wir gemütlich den

heissen Tag mit seiner brennenden Sonne verbringen können.

 

Ätsch, da zeigt uns wohl jemand die lange Nase! Jedenfalls klappt das

solange nicht, bis wir auf einem kleinen Berg, welcher sich urplötzlich aus

der Ebene erhebt, landen.

 

Schatten, frischen Wind und einen weiten Blick übers Land gibt es hier

gratis. Wir stehen wie auf einem Balkon!

 

Fortsetzung siehe Reisen 2016 / Frankreich - Midi Pyrénées

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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