Sonntag, 16. März 2014
El Rompido/Spanien - Manta Rota/Portugal
Jetzt ist es 13.00 Uhr und wir sind gut auf dem offiziellen Stellplatz in
Manta Rota gelandet.
Kurz nach der Durchfahrt können wir unseren Augen kaum trauen. Wer
steht da am Wegesrand? Marianne!!
Na, das ist doch klasse, zumal sie gleich für eine Platzlücke vor zwei nie-
derländischen Wohnmobilisten sorgt. Das ist dann mal ein prima Service.
Vielen Dank dafür.
Herzliche Begrüssung und unsere Frage nach Erwin + Bella? Erwin ist mit
Hund am Strand und wir setzen uns erstmal zu Marianne vors Womo. Es
gibt doch so viel zu erzählen.
Montag, 17. - 31. März 2014
Manta Rota
Dieser kleine Ort, in welchem wir uns derzeit einquartiert haben, liegt
kurz vor der Grenze nach Spanien und im östlichsten Zipfel des Parque
Der Himmel hier zeigt seit Tagen ein strahlendes Blau, die Temperatur
bewegt sich tagsüber um die 25° C und nachts um die 13,5°C.
Hinter einem breiten Dünengürtel liegt unser Stellplatz und über Holz-
stege ist das Meer nur wenige Schritte entfernt.
Die nachfolgende Bildergalerie zeigt in Ansätzen die Schönheit dieses
Landstrichs und wir liegen am Strand oder vor unserem Hannibal und
blinzeln in die Sonne.
Heute, Freitag, 23.3.2014, wir wollen nach Monte Gordo.
Ein ehemaliges kleines Fischerdörfchen, ähnlich wie Manta Rota, welches
in den letzten Jahren auch in die Fänge des Tourismus geraten ist. Wie
üblich eine breite und laaange Strandpromenade und die üblichen flie-
genden Händler mit hauptsächlich Klamotten. Schuhe gibt's heute dort
nicht - so habe ich nochmal Glück gehabt!
Der alte Dorfkern ist soweit noch okay und dort besteht noch eine
öffentliche Wasch/Duscheinrichtung. Die werde ich heute ausprobieren
und es mir mal wieder wassertechnisch so richtig geben.
Schlichtes Gebäude im Ortskern, schlichte Inneneinrichtung und erstmal
richtig kaltes Wasser aus dem Warmwasserhahn. Ich bin ein Schnell-
duscher und gebe mir keine Zeit auf warmes Wasser zu warten. So bin
ich fertig und was kommt aus dem Duschkopf? Klar - heisses Wasser!
Übrigens kostet die ganze Prozedur nur € 1,--, ist also ein bezahlbares
Unterfangen.
Nach einem Bummel durch das Städtchen steuern wir in ein kleines
Restaurant namens OTapas an. Dort stösst noch ein weiteres befreun-
detes Wome-Ehepaar zu uns.
Um 12.00 Uhr, pünktlich, öffnet das Lokal und füllt sich alsbald mit vor-
wiegend einheimischen Hungrigen. Das ist für mich ein gutes Zeichen -
habe ich doch in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, daß man
in solchen Lokalen wie bei Mama essen kann.
Es gibt ein Tagesmenue mit mehreren Alternativen. Wir wählen als Vor-
speise Thun-Salat, der Hauptgang besteht aus frittiertem Fisch und
Pommes, zwischendrin gibt's ein Sorbet und als Nachtisch leckeren
Kuchen/Pudding. Die Krönung des Ganzen ist die Flasche Tinto für 2
Personen und dann der Kaffee mit mir allerdings nicht so mundendem
Mandellikör. Gesamtpreis € 10,--.
Der Rest des Tages ist für's Ruhen, Verdauen und die Regeneration
verplant.
Sonntag, den 23. März 2014 - heute ist in Cacela Velha, ein klitze-
kleiner Ort mit Castell und Meerblick, Kunsthandwerkermarkt. Den
wollen wir uns ansehen, zumal dieser Markt auch hauptsächlich für
die einheimische Bevölkerung abgehalten wird.
Der Ort ist zu Fuß in ca 40 Minuten erreichbar und so machen wir uns
mit Marianne, Erwin + Hund auf den Weg.
Da wir die genaue Wegstrecke nicht kennen, es teilweise auch über un-
befestigtes Gelände geht, laufen wir mehr oder weniger im Zickzack
und kommen aber dann doch noch an unser Ziel.
Die Händler bieten in erster Linie einheimische Delikatessen, z.B. Honig,
Marmelade (auch aus Tomaten), Essig und Öle, Brot und auch Spirituosen
an.
Alles Eigenproduktionen und darunter auch sehr interessante Geschmacks-
kompositionen.
Sehr viel handgearbeiteter Schmuck und auch Kleinmöbel, hergestellt aus
Wellkarton, ergänzen das Ganze.
Es gibt nur ein winziges Cafè mit ca. 10 Stühlen davor, so ist es Glück einen
Tisch zu erwischen.
Wir kommen offensichtlich im richtigen Moment und ergattern 4 Stühle und
ein Tischlein.
Für jeden von uns gibt es einen Milchcafé und dann machen wir uns auf den
Rückweg.
Diesen finden wir auch diesmal nicht und so waaten wir durch das teilweise
knietiefe Wasser der Lagune zur Strandseite um am Meer bei Niedrigwasser
zum Stellplatz zurück zu bummeln.
Wir beschliessen in den nächsten Tagen den richtigen Weg zu suchen und
zu finden.
Jetzt ist es Montag und es läßt uns keine Ruhe. So machen sich Frank
und ich auf, diesen ominösen Weg zu finden.
Schon der Einstieg ist ein ganz anderer als der, welchen wir gestern ge-
nommen haben.
Das Ufer besteht hier aus einem breiten Sandstrand mit Dünen und einer
dahinterliegenden, ca. 20 m hohen Abbruchkante, auf welcher wir uns jetzt
Richtung Cacela Velha bewegen.
Wir haben von dort einen phantastischen Blick auf unseren Stellplatz, den
Strand, die Lagune und das Meer.
Es geht vorbei an alten Zisternen und einem alten Ziehbrunnen, alles nicht
mehr in Betrieb. Es ist trotzdem interessant zu sehen, wie hier noch vor
wenigen Jahren die Trinkasserversorgung funktionierte.
Schlußendlich stehen wir vor dem Ort, kommen aber nicht über den davor
liegenden Seitenarm der Lagune. Die Flut ist da!
Trotzdem kehren wir befriedigt Richtung Hannibal um.
Ja, tägliches laufen ist angesagt und mein Pensum absolviere ich, Helge,
mit Marianne und Bella (Hund).
Frank ist viel mit Womo und Internet beschäftigt. Bei Niedrigwasser bietet
der Strand viel Platz und so geht es im Wechsel mal links mal rechts den
Strand entlang.
Der Wetterbericht prognostiziert für heute und die nächsten Tage Regen.
So erledige ich noch schnell eine Handwäsche, bevor der große Regen kommt.
Mit der großen Wäsche muss ich mich nicht abmühen. Diese wird am Platz ab-
geholt und zwei Tage später wieder sauber angeliefert. Super!!
Am späten Nachmittag ziehen die ersten Regenwolken auf und Wasser fällt
vom Himmel. Ganze Sturzbäche kommen im Laufe des Abends und der Nacht
herunter. An ein ruhiges Schlafen ist nicht zu denken. Es prasselt wie ver-
rückt auf die Dachluken.
Am Morgen beruhigt sich das Wetter. Wir öffenen die Rollos und sehen, daß
viele Womos jetzt teilweise in richtigen Seen stehen. Das viele Wasser der
Nacht konnte offensichtlich dort nicht richtig ablaufen.
Wir jedoch stehen völlig trocken und können ohne Probleme unseren Hannibal
verlassen.
Die Temperaturen sind gesunken und bewegen sich tagsüber bei 17°C und
nachts bei 8°C.
Da für die nächsten Tage keine Wetterbesserung angesagt ist, beschließen wir
am Montag, 31.3.2014, unsere Reise durch Portugal fortzusetzen.
Montag, 31. März 2014
Manta Rota - Vila Real de Sto.António
Heute Morgen informiert uns Marianne, daß sie ebenfalls noch nach Vila
Real wollen und wir verabreden uns für den Abend auf einen Abschieds-
drink.
Auf der Fahrt nach Vila Real legen wir noch einen Stop in Monte Gorde für
eine Duschorgie in der öffentlichen Dusch"anstalt" ein.
Angekommen in Vila Real fahren wir direkt zum Hafen auf den dortigen Stell-
platz und stehen auch in der ersten Reihe direkt am Kai. Vor uns der breite
Ria Guardiana und auf der gegenüber liegenden Seite Spanien.
Jeder erzählt, daß Vila Real u.a. ein großes Angebot an sehr schöner Frotee-
ware haben soll. Das möchte ich mir in jedem Fall ansehen!
Ich stelle fest, das stimmt und ich kann mich bei diesem Überangebot an
Hand- und Badetüchern einfach nicht entscheiden. D.h., ich habe nichts ge-
kauft.
Auch ist heute das Wetter so beschi...., daß unsere geplante Fahrt mit der
kleinen Fähre über den Ria Guardiana nach Ayamonte (Spanien) buchstäb-
lich ins Wasser fällt. Es regnet unablässig.
Abends dann noch ein paar Gläser Tinto/Rosato bei Ermas (Erwin+Marianne)
mit dem Beschluß, morgen mit dem Womo nach Ayamonte zu fahren.
Dienstag, 1. April 2014
Vila Real de Sto.António - Ayamonte - Fuseta - Albufeira
Unseren Besuch in Ayamonte beginnen wir bei Mercadona. Hier kaufen wir
noch einige spanische Lebensmittel, die wir auf unserer Reise schätzen ge-
lernt haben.
Nun große Verabschiedung und Ermas machen sich langsam auf den Weg
Richtung Heimat.
Wir wollen jetzt endlich so richtig die Algarve erkunden, zuvor aber noch
Ayamonte.
Das ist ein hübsches, altes Städtchen hier am Fluß und auch am Meer.
Naja, Hafenstädte haben eigentlich für uns immer ein besonders Flair.
Nun legt Frank den Gang ein und unser Hannibal startet Richtung Faro.
Kurz vor Fuseta (malerischer, kleiner Fischerort) erinnern wir uns, daß
es dort am Hafen so leckeren Fisch vom Holzkohlegrill geben soll.
Frank setzt den linken Blinker, denn das wollen wir uns ansehen und die
richtige Uhrzeit zum Essen ist es auch.
Aufgrund des bedeckten Himmels und der Regenwolken bekommen wir
in dem kleinen Freiluft-Restaurant gleich einen Tisch. Kaum sitzen wir,
etwas windgeschützt, kommt auch schon der Wirt mit flatterndem
Papiertischtusch und Besteck angeeilt. Ein witziger, kleiner und leicht
rundlicher Portugiese, welcher auch noch ein paar Fremdsprachen auf
Lager hat.
Hier gibt es Fisch satt! Viele verschiedene Sorten liegen hier auf Eis in
Styroporkisten zur Auswahl bereit, u.a. Thunsteaks und Lachs.
Wir ordern reichlich und werden nicht enttäuscht. Alles wird super lecker
mit Knoblauch und Olivenöl angerichtet.
Wein, Bier, Oliven, Brot und Salat und am Ende noch einen Kaffee, das
alles ist hier inklusive.
Wir haben häufiger schon einfach gegessen dabei aber selten soooo lecker!
Gestärkt geht es weiter Richtung Albufeira. Angekommen suchen wir
uns bei strömendem Regen einen freien Stellplatz oberhalb der Praia
dos Arrifes.
Mittwoch, 2. April 2014
Albufeira - Lagos
Heute Morgen startet Frank schon sehr früh zum Fotografieren. Ich lasse
mir noch etwas Zeit und will nachkommen.
Jetzt bin ich startklar, aber Frank taucht schon wieder auf und erzählt, daß
es in der Nacht wohl die halbe Straße weg geschwemmt hat. Dem Himmel sei
Dank, wir haben gestern nicht den Platz direkt am Meer gewählt, sondern
sind oberhalb geblieben. Ein wegkommen von dort unten wäre jetzt unmög-
lich.
Jetzt wollen wir uns Albufeira ansehen, allerdings beginnt es schon wieder
richtig an zu schütten und so erschöpft sich die Besichtigung in einer Rund-
fahrt.
Wir stellen fest, daß das kleine idyllische Hafenstädtchen von Hotels und
Ferienanlagen umzingelt ist und sich so zu einer Hochburg des Tourismus
gemausert hat.
Derzeit allerdings noch gähnende Leere und Trostlosigkeit - keine Saison.
Donnerstag, 3. April 2014
Lagos - Ponta da Piedad - Praia do Camilo -Sagres - Fortaleza
Übernachtet haben wir auf dem offiziellen Stellplatz direkt am Stadion.
Nach unserem üblichen Frühstück mit Reismilch und Haferkleie, starten
wir zu unserer Besichtigung von Lagos, dieser alten Stadt, von welcher
viele der Entdecker sich aufmachten, die unbekannte Welt zu erforschen.
Der Weg führt uns direkt am Hafen entlang, links die Sportboote und
rechts die Promenade.
Wir schlendern durch die kleinen Gassen, die uns bergauf und bergab führen
(Lagos liegt in hügeligem Gelände) und werfen ab und zu einen Blick (Helge
auch fünf) in die Geschäfte. Diese bieten nichts aussergewöhnliches und haben
sich, mit ihren Auslagen schon auf die erwarteten Besuchermassen in der kom-
menden Saison eingestellt.
Bemerkenswert sind allerdings die Fassaden der alten Häuser, welche von unten
bis oben mit handgemalten Fliesen (Azulejo) belegt sind.
Super, das ist es, was sich der Fremde unter Portugals Naturwunder
der Algarve vorstellt. Wir blicken auf eine traumhafte Küstenkulisse.
Hier hat das Meer die Steilküste fest im Griff und nach und nach Tor-
bögen und Grotten geformt.
Eine Treppe führt hinab auf die Höhe des Wasserspiegels. Wasserzonen
von blau, grün bis türkis sind vorhanden.
Praia de Camilo - ein herrlicher Sandstrand eingebettet zwischen Felsen
und pittoresk ausgewaschenen Grotten und Torbögen.
Über eine Treppe steige ich (Helge) hinab und genieße diese traumhafte
Kulisse und Ruhe.
So habe ich mir Portugal immer vorgestellt.
Nicht immer sind Vorstellung und Wirklichkeit eins, aber hier trifft dies
zu 100% zu.
Natürlich ist der Strand derzeit menschenleer, es ist einfach nicht warm
genug und die Saison hat ja auch noch nicht angefangen.
Unser nächster Halt ist die Fortaleza von Sagres.
Hier soll sich bis 1460 die berühmte Seefahrtschule von Heinrich dem
Seefahrer befunden haben.
Das ist allerdings wohl eine Legende, da Historiker bereits im letzten Jhrt.
bewiesen, daß die Ausbildung der Seefahrer in erster Linie in Lagos und
Lissabon stattfand.
Das obige Bild zeigt die Nachbildung eines Wappenpfeilers. Steinsäulen
dieser Art wurden von den Entdeckern in neuen Länder aufgestellt um den
Anspruch Portugals auf diese Gebiete zu dokumentieren.
Bild oben - das werden wir uns Morgen ansehen.