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Sonntag, 19. Februar 2017

Hanoi - Ho-Chi-Minh-Stadt/Saigon

 

Kein besonders interessanter Tag. Nur der nagelneue Airbus der Vietnam-Airlines erregt etwas meine Aufmerksamkeit.

 

Über Saigon drehen wir in der Luft noch eine Extrarunde, da ein heftiger Platzregen die Landebahn stark wässert.

 

Das Roseland-Inn nimmt uns auf. Es ist, wir wir gerade feststellen, das falsche Hotel. Helge hat sich da wohl verguckt. Wir wollten in unser altes, das Roseland-Point, welches offensichtlich zur gleichen Hotelkette gehört.

 

Dafür erhalten wir aber die beste Zimmerkategorie zu einem sehr günstigen Preis!

Montag, 20. Februar 2017

Saigon

 

Wir buchen die Tour ins Mekong-Delta, weitere Hotelübernachtungen und eine etwas frühere Rückreise nach Bangkok, bzw. Hua Hin.

 

Jetzt ist alles perfekt und es folgt ein bißchen Bummel durch's Viertel.

 

 

Dienstag, 21. Februar 2017

Saigon - Can Tho

 

Wiedermal holt uns das iPad sanft aber bestimmt um 6.00 Uhr aus dem Schlaf.

 

Ein kleines, obligatorischen Vietnam-Frühstück und dann steht auch schon unser Guide für den heutigen Tag vor dem Hotel.

 

Larry heißt der Typ und ist sicherlich chinesischer Abstammung, seiner Augenpartie nach zu urteilen.

 

Wir sind heute eine kleine Gruppe. Mit von der Partie zwei deutsche Mädels, die für 4 Wochen durch Ostasien gondeln.

 

Auf der Fahrt in Delta klärt mich dann auch gleich Larry darüber auf, daß in dieser Region Tips (Trinkgelder) erwünscht sind. Prima! Er erläutert auch weiter, daß diese Gelder in ihrer Höhe gestaffelt sein sollten. Also er, Larry, bekäme in jedem Falle mehr als unser Fahrer. $ 5,-- für ihn wäre allerdings eine Beleidigung.

Fein, immer gut soetwas zu wissen!

 

Schade, aber diese kleine Information zu früher Stunde passt ins Bild, welches wir so langsam von den Menschen, die im Tourismus tätig sind, bekommen.

 

Money, Money, Money - aber noch bestimmen wir, wem und in welcher Höhe wir für seine Leistungen und den Service mit einem Tip bedenken.

 

Der Mekong ist ein Fluß der Superlative. Er ist der 10. Größte unserer Erde, entspringt in Tibet und mündet hier in Vietnam nach einer Reise von 4.500 km in einem der größten Deltas.

 

In der Trockenzeit fließt sein Wasser ruhig und träge. Die Regenzeit hingegen überschwennt weite Bereiche und Landschaften.

 

Dieses viele Wasser sorgt mit dem allgemeinen Klima dafür, daß jährlich drei Reisernten eingefahren werden. Damit ist Vietnam der zweitgrößte Reisexporteur der Welt.

 

Fleisch in Form von Fisch und Lauf-, Schlängel- und Krabbeltieren gibt's ebenfalls reichlich und Obst und Gemüse wächst hier an jeder Ecke, in jeder Art und in Hülle und Fülle.

 

Hunger gibt's hier nicht, aber wohlhabend sind die Wenigsten.

 

Die Fortbewegung und der Transport findet noch, klar, bei dem vielen Wasser ringsherum, auf dem Fluß und seinen vielen Seitenarmen und Kanälen statt.

Allerdings verlagert sich einiges mittlerweile auch auf das Straßennetz - doch davon später.

 

Nun, zwischenzeitlich sind wir am Delta angekommen, steigen aus dem Bus und stehen am Anleger von Cai Be.

 

Schiffsanleger Cai Be / Mekong-Delta

 

Ein Boot mit Steuermann steht parat und unsere Wasserfahrt kann beginnen. Doch schon nach ca. 15 Minuten der erste Stop und Ausstieg.

 

Jetzt sind wir mittendrin im ländlichen Vietnam und dem Leben dieser Menschen. Hier wird der Nahrungsbedarf und auch etwas mehr gedeckt. Alles erscheint frisch, Obst und Gemüse geradewegs vom Baum und aus dem Garten und die Wassertiere zappeln in flachen Wannen mit wenig Wasser. Manch einer tut da auch schon den letzten Schnapper. Schön ist das nicht und in mir regt sich deutlich Widerspruch.

 

Doch was soll's, laute Kritik steht mir nicht zu, haben wir Europäer hinsichtlich Tierhaltung auch noch eine Menge Verbesserungsbedarf.

 

Landmarkt bei Chai Be
Kokusnußverkäuferin auf dem Mekong

 

Wieder auf dem Boot nehme ich fotografisch einige Eindrücke mit und wenig später stehen wir dann zusammen vor einer kleinen Fertigung von Reispapier, Coconut-Candy, Reis-Popkorn und Snakewine.

 

Die Candies sind zuckersüß und versuchen sich als Blombenzieher. Das Reis-Popkorn ist nur leicht süß und sehr luftig und der Snakewine - ich weiß es nicht, habe nicht probiert, auch wenn er lt. Aussage von Larry  sexuell beflügeln soll. Na, wer's braucht!

 

Der flehende Blick eines kleinen Mädchens nimmt mich dagegen mehr gefangen. Sie hält bunte Postkarten in der Hand und versucht mich zu deren Kauf zu bewegen.

Nee, bunte Bilder mache ich selbst aber über ihr von mir geknipstes Porträt freue ich mich sehr.

 

Dieser Blick

 

Anschließend wieder ein wenig Wasserfahrt und lebhaft tobende Jugendliche am Ufer.

 

Pure Lebensfreude

 

Doch jetzt landen wir zum Lunch auf einer Flußinsel mit üppig wuchernden Pflanzen.

 

Es folgt ein schlichtes Mahl mit Seafood, Vegetables und Chicken und danach lege ich mich unter einer Bananenstaude in die Hängematte.

Leise rascheln die Bananenblätter und irgendwo zwitschert ein kleiner Vogel und so begebe ich mich für eine halbe Stunde ins Reich der Träume.

 

Sonnenschutz
Wer schläft, der.............

 

Helge, zurück von ihrer kleinen Fahrradtour, reißt mich jäh aus dem Schlaf müssen wir doch weiter nach Can Tho.

 

Trautes Heim
Gibt Gas

 

Larry, unser Guide, wartet vergeblich auf seinen gewünschten (geforderten) Tip und übergibt uns noch auf der Fahrt nach Can Tho unserem neuen Guide.

 

Nach einer Stunde Flußfahrt erreichen wir die größte Stadt im Delta und gleichzeitig auch unser Hotel für die kommende Nacht.

 

Unser Abendessen, im Tourpaket inkl.,  nehmen wir in einem Lokal in der Altstadt ein. Hier gibt es einrichtungstechnisch ein wenig italienisches Flair, doch das Essen ist regional.

 

Mittwoch, 22. Februar 2017

Can Tho - Cai Rang - Saigon

 

Can Tho ist die größte und wichtigste Stadt im Mekong-Delta. Auf uns wirkt sie trotz ihrer Grösse einladend und im überschaubaren Stadtkern finden wir eine entspannte Atmosphäre. Dazu passen dann auch die wenigen und übriggebliebenen, von den Fran- zosen erbauten Wohn- und Geschäftshäusern.

 

Unser Hotel ist ein einfaches, mit einer nicht richtig funktionierenden Klimaanlage aber einem nicht zu unterschätzendem Frühstück.

Im Speiseraum ist ein Extrastand mit vietnamesischer Küche aufgebaut und die dahinterstehende, ältere Köchin freut sich riesig, daß ich ihre Suppe so überschwenglich lobe. Die war aber auch einsame Klasse!

 

Hotelrezeption und Rollergarage

 

Darf ich vorstellen - unser neuer Guide gehört zu einer kambotschanischen Minderheit hier im Delta und heißt Xem (wird Sam ausgesprochen). Ein lebhafter Mensch mit viel Wissen um diese Region und einer Menge Engagement. Xem (Sam) betont, daß dies sein richtiger Vorname sei und keiner der hier üblichen Nick-Names.

 

Unser Guide Xem (Sam)

 

Am Anleger von Can Tho beginnt dann für uns unsere eigentliche Delta-Reise mit dem Ziel der Floating Markets.

 

Schiffsanleger Can Tho / Mekong-Delta

 

Gelebt wird hier am und auf dem Fluß. Die meisten Häuser, naja Häuser, lehnen nur mit ihrer Stirnseite am festen Ufer. Die Hauptfläche steht auf Holzstangen, bzw. -pfählen im/über Wasser.

 

7 km von hier liegt das Meer und dessen Tidenhub mach sich auch hier deutlich bemerkbar. 1-2 m sind das sicherlich und bei Niedrigwasser fallen die vielen, schmalen Kanäle trocken. Dann ruht der Bootsverkehr und nichts geht mehr.

 

Übrigens liegt der eigentliche Grund für diese Pfahlbauten in der Grundsteuer. Die Meisten können diese nicht bezahlen und so wird mehr über dem Wasser als auf Land gelebt.

 

Die 2. Gruppe der Mekongmenschen verbringt ihr gesamtes Leben auf einem Boot - oder so etwas ähnlichem.

Dort wird gelebt, gearbeitet, hier kommen die Kinder auf die Welt und hier wird auch gestorben.

 

Cai Rang - der wohl größte Floating Market hier in der Region und unsere Erwartungen sind entsprechend.

 

In der Vergangenheit und auch heute noch decken sich die Großhändler mit ihren etwas größeren Schiffen - sie kommen aus bis zu 100 km Entfernung - hier mit allem ein, was die Bevölkerung bei ihnen zuhause so benötigt.

 

Auch die regionalen Einzelhändler kaufen hier ihre Waren und so herrscht geschäftiges Treiben.

 

Ein Anlegen von und an Booten, ein kurzes Verhandeln und die Übernahme der Ware und gleich geht's weiter zum nächsten Anbieter.

 

Aber ebenso wichtig wie der Einkauf und Handel ist die Versorgung mit Gekochtem.

Kleine Boote, schwimmende Küchen, kümmern sich um alle leiblichen Genüsse.

 

Schwimmende Küche
Nichts für Veganer
Köchin und Service in Personalunion

 

Das war jetzt nicht das Richtige für Veganer. Aber schon naht ein weiteres Boot und dessen Angebot ist vegan und macht durstig!

 

Frisches Kokusnußwasser - direkt aus der Frucht! Erfrischend und gesund!

 

Kokusnussverkäuferin
und das Boot dazu

 

Die Darseinsberechtigung der Floating Markets schwindet in letzter Zeit mehr und mehr. Der Grund dafür ist das mittlerweile gut ausgebaute Straßennetz. So läuft mehr und mehr über Land bis in seinen hintersten Winkel und die schwimmenden Märkte verlieren an Bedeutung.

 

Was bleibt für die Zukunft? Wahrscheinlich mehr oder weniger reine Touristenmärkte, denn darauf kann und will diese Region in keinem Falle verzichten.

 

Wieder festen Boden unter den Füssen bieten links und rechts des Weges die Bauern ihre frischen Produkte an. Wirklich an jeder Ecke kann Gemüse und Obst erworben werden.

 

Nach dem vielen Gemüse und Fleisch gibt es jetzt zur Abwechslung mal was deftiges. Nudeln sind angesagt und zwar die asiatische Variante der unsrigen. Also die Reisnudel!

 

Ein Familienbetrieb auf einer Mekong-Insel produziert hier täglich ca. 700 kg dieser Nudel. Interessert folgen wir den Produktionsschritten, vom Reisbrei bis zur fertigen Nudel.

 

Reisnudelfabrikation

 

Der wässrige Reisbrei wird auf ein kreisrundes Blech aufgebracht und über offener Flamme angetrocknet.

 

 

Anschließend wird die jetzt PVC-artige Masse vom Feuer genommen, leicht abgekühlt und dann noch zur Resttrocknung im Freien auf Palmblattmatten ausgelegt.

 

 

Erst jetzt wird aus der getrockneten, aber flexiblen Reisplatte eine handvoll Nudeln. Rein in die Maschine und feste mit der Hand gekurbelt.

Eine einfache Fertigung für ein einfaches, lange haltbares und vielseitig einsetztbares Nahrungsmittel.

 

Tropischer Garten auf Mekong-Insel

 

Wüsste ich's nicht besser, ich würde meinen, ich befinde mich im Garten Eden.

 

Übervoll mit den Eindrücken der letzten Stunden stehen wir jetzt in einer großen Gartenanlage mit Teichen und Tümpeln.

Und was hier scheinbar wild vor sich hinwuchert ist in erster Linie Obst. So wachsen hier Bananen, Mangos, Papayas, Durian, Milchäpfel, Wasseräpfel, Guave, Jackfrüchte und ein Lychi-Art.

 

Unter Dächern aus Palmblättern nutzen wir die Gelegenheit, all diese Früchte zu kosten.

Gleich nebenan gibt's jetzt noch für die immer hungrigen ein BBQ. Hier liegt die Ratte neben der Schlange und die Kröte neben dem Wasservogel. Fein sortiert das alles über glühender Kohle.

 

Und lecker ist das!

 

Aber fehlt auf dem Grill nicht noch etwas?

Hund, ja Hund, zart und saftig würde dem Ganzen noch den letzten Pep geben :-)

Nun neigt sich die Tour ihrem Ende. Xem (Sam) erhält für seine Dienst von uns VND 100.000,-- (€ 4,--) und die Verabschiedung am Bus nach Saigon ist herzlich.

 

Es ist jetzt früher Nachmittag. Wir werden anlässlich dieser Rückreise noch an verschiedene andere Busse durchgereicht und trudeln wohlbehalten gegen 18.00 Uhr vor unserem Hotel ein.

 

Ach ja, ein Erlebnis der besonderen Art war die Rushhour um 16/17.00 Uhr in Saigons

Randgebieten.

Es müssen 1000ende Roller unterwegs gewesen sein. Tsunamiartig ergossen sie sich während der Ampel-Grünphasen und auch noch danach über die Kreuzungen.

 

In Ho-Chi-Minh-City gibt es ca. 9 Millionen Einwohner und 16 Millionen motorisierte Zweiräder. 

Einfach unbeschreiblich und vorstellen kann sich ein Mitteleuropäer dies sowieso nicht.

Bleibt also nur das Hinfahren: Also los, Freunde, jetzt oder nimmer!!!!

Fortsetzung siehe Reisen 2017 / Vietnam IV - Klick!

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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