Donnerstag, 12. Juni 2014
Mont Ventoux - Chevreaux
Es geht jetzt abwärts, wieder hinunter von diesem Berg - Zwischenstop
auf halber Strecke wegen stark qualmender und stinkender Bremsen -
und weiter Richtung Norden.
Helge und ich haben beschlossen, einen großen Satz zu tun und des-
halb nehmen wir erstmalig in Frankreich eine mautpflichtige Autobahn.
So geht es sehr zügig das Rhonetal hinauf. Alsbald ist Lyon erreicht
und umfahren und weiter geht's immer weiter - bis Chevreaux.
Dort finden wir im Burgund, an den Hügeln des Rhonetals eine ehe-
malige Burg. Jetzt nur noch Ruine gibt sie uns doch einen ruhige, be-
schatteten und ebenen Stellplatz, sowie Toilette und Wasser.
Wir sitzen jetzt unter dem Dach einer großen Platane und genießen
die Kühle und das Hereinbrechen des Abends.
Auch heute hatten wir wieder bis zu + 35°C.
Nachtrag: Helge und ich, wir befinden uns offensichtlich beide in einer
schwierig zu erklärenden Gefühlslage. Es geht in die Heimat nach langer
Reise aber so richtig freuen können wir uns nicht und so richtig in die
Heimat wollen wir auch nicht.
Hannibal ist in den vielen Monaten tatsächlich unser zuhause geworden
und in ihm, ich hab's schon mal geschrieben, fühlen wir uns geborgen und
sicher.
So werden sie sicherlich weitergehen unsere Reisen, in der Hoffnung, daß
wir gesund und munter bleiben.
Freitag, 13. Juni 2014
Chevreaux - Bad Krozingen
Wir entsorgen und nehmen jetzt die gut ausgebaute Landstraße Richtung
Mulhouse.
Die letzten Kilometer in Frankreich wollen wir noch genießen und uns Zeit
für die Landschaft nehmen.
Das Jura wird durch-, breite Flüsse wie die Doubs überquert und wir folgen
diesem breiten Fluss längere Zeit. Kleine Städte haben sich hier angesiedelt,
direkt am Flussufer und so sind die Straßen teilweise schmal und gewunden.
Hier in Frankreich, ähnlich wie in Spanien und Portugal, fliessen die Flüsse
noch frei und ungezähmt durch die Landschaft. Hier stehen noch die Kühe
auf der Weide zeitweise am Flußufer und löschen ihren Durst. Wo gibt es
das noch bei uns?
Mulhouse ist erreicht und schon der Rhein und wenige Sekunden später
haben wir wieder, nach 320 Tagen deutschen Boden unter den Reifen.
In Bad Krozingen gehen wir vor der Therme auf den Stellplatz und lassen
unsere müden Körper in die Campingstühle sinken. Geschafft.
Samstag, 14. Juni 2014
Bad Krozingen - Appenweier
Eigentlich wollten wir in die Therme. Nüchtern überlegt haben wir aber
keine große Lust unsere Astralkörper in 32° warmes Wasser zu tauchen.
Schon garnicht bei Aussentemperaturen von ca. +30°C.
So trödeln wir noch wenig mit dem Frühstück und erst nach Mittag machen
wir uns auf die letzten Meter nach Appenweier.
Dort sind wir gestartet und dort warten unsere Freunde auf unsere Rück-
kehr.
Schon jetzt weiß ich, was ich heute Abend zu mir nehmen werde. Eine ital.
Pizza mit Schinken und dazu ein Weissbier!!! Oder auch zwei!!! So recht
weiß ich schon garnicht mehr, wie das schmecken wird.
Gut, denke ich als Optimist.