Freitag - Montag, 14. - 17. Mai 2021
Roquetas de Mar - Agua Amarga
Wir wenden uns gen Osten, runter von der Autovia del Mediterráneo,
Richtung Meer.
Die Landschaft wird triste. Bei Tabernas gibt es eine Halbwüste und
genauso sieht auch die Landschaft hier aus.
Trocken und noch trockener, fällt hier doch das ganze Jahr über prak-
tisch keinerlei Regen.
Bewuchs gibt es wenig. Hauptsächlich büschelweise, hüfthohes Gras.
Welliges, hügliges Land und die Reichen haben hier ihre Villen auf die
Anhöhen gesetzt.
Ich dachte, das ist ein Parc Natural. Ist er auch, doch mit Geld......
Agua Amarga - bitteres Wasser - ist ein kleiner Ort an der Küste.
Idyllisch schmiegt sich der Flecken zwischen die Hügel und einseitig
ans azurblaue Mittelmeer.
Nur ca. 400 Bewohner sind hier wohl gemeldet. Doch in den Sommer-
monaten platzt die Gemeinde durch die Touristen aus allen Nähten.
Was mir schon beim ersten Anblick auffiel, sind die weißgetünchten Häuser.
Sie sind überwiegend 1-geschossig, haben Flachdächer und wirken, auch
durch die wenigen, kleinen Fenster, nach
aussen abweisend..
Eine Bauweise, die mich an Nordafrika erinnert. Sie ist der Sonne, bzw.
der Sommerhitze geschuldet, genauso wie die engen Dorfgassen,
die durch den Schattenwurf der Häuser kühler bleiben.
Der offizielle Stellplatz ist naja! Alles ordentlich und es ist vorhanden, was der
Mobilist so benötigt.
Allerdings sind die Stellflächen sehr klein.
Ich stelle Hannibal einseitig, längs der vorgegebenen Platzgrenze und habe
dann auf seiner gegenüber liegenden Seite noch ca. 2,50 m bis
zum Nachbarn.
Chic ist damit die Aussicht auf eine in der Regel weisse Kunststofffläche,
unterbrochen durch dunkle und meist geöffnete Fenster.
Prima, so bekommen wir visuell und akustisch dann jede noch so intime
Einzelheit aus dem Leben der Paare und Familien mit.
Jetzt ist es Freitag 19.00 Uhr und wir schlendern durch die Gassen des
Ortes.
Hier eine Boutique und dort eine, mit teilweise sehr ansprechenden
Klamotten. Ein Eldorado für Christel und Helge und wir Männer
stehen uns draussen derweil die Beine in den Bauch.
Der Dorfplatz wirkt intim, ist er doch nur ca. 50 x 70 m groß. Hier buhlen
die umliegenden Cafes und Restaurantes um die Gunst der
Anwesenden.
Es ist lebhaft, unterschiedliche Musik plärrt aus verschiedenen Lautsprechern.
Jetzt ist noch viel junges Volk anwesend und genießt das Wochenende.
Etwas später wechselt das Publikum und die älteren Herrschaften
übernehmen die Bühne.
Der Wein, der fließt in Strömen! Kein Wunder, denn der Tropfen ist nun
wirklich gut und die Atmosphäre annimiert.
Sonntag, 8.30 Uhr - unser Quartett ist auf einer Wanderung die Hügel
hinauf.
Der schmale, gekennzeichnete Pfad ist steinig und windet sich stetig aufwärts.
Die Sicht ist gut, die Landschaft menschenleer und ansonsten wie
schon beschrieben.
Oben am Kamm angekommen öffnet sich der Blick hinunter auf eine
einsame Bucht namens Cala de Enmedio und links und auch rechts
steigen ihre Ufer steil aus dem Meer - siehe Bilder oben.
Bis auf ein Pärchen mit 4x4, einem Kajakfahrer und zwei badenden Personen
sind wir hier allein.
Nach ein paar Bildern mit den Smartphones machen wir uns auf den Rückweg.
Wir nehmen eine andere Route und diese stellt sich als sehr steil und
anstrengend heraus.
Die Sonne brennt und von der Stirne heiß, rinnen tut der Schweiß.
.Keiner gönnt der Landschaft jetzt noch einen Blick und am frühen
Nachmittag erreichen wir wieder unser Basislager..
Übrigens, der Strand von Agua Amarga ist feinstsandig, fast schon pudrig
und mit Glitzer.
Leider keine Diamanten, sondern diverse Mineralien vulkanischen
Ursprungs. Sorry, das Glitzern lässt sich fotografisch nicht vernünftig
darstellen - zu dumm!
So angenehm der Sand im ersten Moment einem auch erscheint, so
schlecht lässt er sich von der Haut und aus den diversen Körperritzen
entfernen.
Der Roquetassand ist dagegen eher reiskornartig und fällt fast allein von der
Haut.
Den letzten Abend hier in Agua Amarga verbringen wir wieder auf dem
schon beschriebenen Dorfplatz mit Wein, Weib und Gesang.
D.h., singen tun die anderen und wir lauschen "andächtig".
Montag - Freitag, 17. - 21. Mai 2021
Roquetas de Mar
Hurra, die Touristen kommen - wird so mancher Einheimische nach
Monaten des Stillstandes denken.
Also wird aus- und aufgeräumt, die Fenster geputzt, die Palmen gestutzt,
die Fassaden frisch gepinselt, die Swimmingpools mit Wasser gefüllt,
die Strandduschen aktiviert, die Vorräte in den Hotels aufgefüllt und die
Wege zu den Strandbuden mit Holzplanken belegt und, und.......
Ja, und von jetzt auf nachher sind auch schon die ersten Gäste einge-
trudelt. Unsere Freunde aus dem fernen Rußland dürfen sich in ihrer
Heimat schon längst frei bewegen. Nun nutzen sie die Gunst der Stunde
und reisen u.a.in westeuropäische Länder in denen das auch, unter
kleinen Auflagen, möglich ist. .
Das Wetter passt zu diesen Aktionen. Von Tag zu Tag wird es wärmer
und manch Mitteleuropäer fängt bei + 30° C und mehr schon an zu
stöhnen.
Einzig der fast täglich um die Mittagszeit aufkommende, Wind
sorgt für Kühlung und einen regulären Kreislauf.
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Nach meinem Mittagsschläfchen öffnete ich die Augen und sah dies:
Nicht schlecht, oder?
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Where the mind goes, the body follows...
genau, und deshalb hauen wir hier jetzt ab.
Es wird voll hier in Roquetas. Touristen brauchen wir keine, sind ja
selbst welche.
Scherz beiseite - die Zeit hier war wieder einfach wundervoll und
Helge und ich haben sie wirklich in vollen Zügen genossen.
So werden wir sicher wiederkommen, nicht gleich Morgen, aber
Übermorgen sicher.
Ein letzter Cafe-Solo und Bombón, ein Gruß an Jesus.
Der Blick geht nach vorn und ab geht die Post.
Fortsetzung siehe Reisen 2021 - Spanien - Spanien 4 klick!