Freitag, 5. August 2016
Briare
Ja, der Herr Eiffel, hat er hier doch noch ein absolute Meisterstück seiner
Baukunst hinterlassen.
Über die Loire hin erbaute er einen mächtigen Schiffskanal, welcher bis heute
seinen Dienst tut.
Die Nacht verbringen wir hier, nicht weit von der Loire.
Samstag, 6. August 2016
Briare - Sully-sur-Loire
Ein paar handvoll Kilometer flußab liegt Sully-sur-Loire.
Wir stehen noch immer auf der Reisebremse und so beschließen wir spontan
dort die Beine hochzulegen.
Französische Atmosphäre, alles leicht und locker. Keine 10% Deutsche oder
andere Nationen, praktisch nur Einheimische geben sich hier ein Stelldichein.
Die Sonne brennt heute wirklich knallig vom Himmel - Helge im Glück und ich
in innerer Zufriedenheit.
Sonntag, 7. August 2016
Sully-sur-Loire
Eine kühle Nacht sorgt für festen, sorgenfreien Schlaf.
8.00 Uhr, den obligatorische Morgenkaffee nehmen wir im Bett. Doch der Blick
durch's Fenster zeigt Kaiserwetter.
Also Markise raus, Fenster auf und unsere Campingstühle finden sogleich ihre
wahren "Besitzer".
Wir haben unseren Hanni umgestellt und sind damit vor neugierigen Blicken
besser geschützt. Es ist ja nicht so, daß wir etwas zu verbergen hätten, aber
so ist es halt ein wenig intimer.
16.00 Uhr und durch den riesigen Schloßwald, der an den Stellplatz grenzt,
spazieren wir genüsslich gen Sully sur Loire. 1,5 km später stehen wir vor
dem Chateau und gleich daneben findet sich auch der Ort.
Wir besorgen uns noch ein Baguette und nach einer kleinen Besichtigungstour
durch den Ort - nichts bewegendes - treten wir die Rückkehr an.
Montag, 8. August 2016
Sully-sur-Loire - Orleans
In einem Vorort vor Orleans, entdeckten wir gestern auf unserem Navi einen
McDonald.
Free Wlan gibt's dort in der Regel und damit könnten wir heute unsere Web-
site aktualisieren.
Das französische Netz ist, bezüglich einer stabilen Internetverbindung, wohl
nicht sehr auf dem Stand der Zeit. Das stellten wir auch schon anlässlich
unserer ersten Frankreichreise fest.
Aber im McDonald gibt es keinen Stromanschluß und diesen brauchen wir für
die vielen Arbeitsstunden.
Leicht frustiert verlassen wir den Fresstempel und rollen weiter gen Orleans.
Unser Nachtlager finden wir in einer ruhigen Sackgasse und was gibt's als
Sahnehäubchen obendrauf - super Internet.
Eigentlich müsste ich jetzt meine zuvor geäusserte Meinung über die Franzosen und ihr Netz revidieren. Tue ich aber nicht, denn eine Schwal-
be macht noch keinen Sommer.
Am frühen Abend erhalten wir Besuch von einem freundlichen, rundlichen,
älteren Herrn. Dieser erklärt uns, daß diese Straße und das ganze Gelände
drumherum ihm gehören würde, aber wir würden hier ruhig schlafen.
Fein, und vielen Dank für die Gastfreundschaft:-).
Dienstag, 9. August 2016
Orleans - La Ferté-St. Aubin - La Ferté-Beauhorneis
Schon früh, noch vor unserem Frühstück, machen wir uns auf gen Orleans-Zentrum.
Wir wollen ganz zentral einen vernünftigen Parkplatz finden und tun dies dann
auch.
Der Parkautomat ist gefüttert und nach wenigen Metern stehen wir vor der
wirklich imposanten Chatedral Saint Croix.
Der anschließende Bummel über die Rue Jeanne d'Arc findet nicht so unsere
Zustimmung.
Aber der Place du Martroi ist ein hübscher, das Ufer der Loire sowieso und die Maison de Jeanne d'Arc zumindest von aussen.
Deren Einrichtung verkneifen wir uns, dafür folgt ein ausführlicher Spazier-
gang durch die pittoreske Altstadt.
Nach 3 Stunden sind wir durch, verlassen Orleans.
Helge stürmt dafür an einer Ausfallstrasse noch einen Supermarché für Sport-
artikel, findet aber leider nicht das Gewünschte.
In Ferté-St.Augin nehmen wir in der "La Petite Auberge " unser Mittagessen
und lümmeln, jetzt direkt an einem kleinen See, in unseren Liegestühlen.
Es ist Abend geworden.
Eine Zigarre und ein Bier "vor mir" und für Helge etwas TV.
Fein ist das Leben in Frankreich!
Mittwoch, 10. August 2016
La Ferté-Beauhorneis - Chateau de Chambord - Turquant
Wieder ist es früh, die Sonne schickt ihre ersten, wärmenden Stahlen und das Wasser des kleinen Sees scheint zu kochen.
Helge und ich sind keine Schloss-Fans. Wir bekommen bei deren Besichtigun-
gen immer einen etwas schalen Geschmack im Mund.
Aber anlässlich einer Reise durch das Tal der Loire kommen wir an einer,
wenigsten einer, Besichtigung wohl oder übel nicht vorbei.
So haben wir uns sozusagen als Paradebeispiel das Chateau Chambord rausgesucht.
Wir stehen jetzt auf dessen Parkplatz an der Eingangskasse und als wir durch sind, sind wir um € 33,-- ärmer.
Um es vorneweg zu nehmen, das Schloß und dessen drumherum sind ihr Geld nicht wert.
Aber jetzt von Anfang an!
Die nachfolgenden Daten haben wir Reiseführern entnommen und nicht auf
ihre Korrektheit überprüft!
In einem 54 qkm großen Park, der von einer 32 km langen Mauer umgrenzt
sein soll, liegt das Chateau.
Das Schloss selbst ist ein riesiges Bauwerk von 156 m Länge und 117 m Breite.
Es soll 440 Räume und 365 Kaminie aufweisen. An diese Zahlen machen wir
mal ein Fragezeichen.
Auf den uns vorliegenden Grundrissen sind etwa um die 100 Räume zählbar.
Aber was soll's?
Mobiliar ist praktisch keines mehr vorhanden, dafür gibt es an den Wänden eine Unmenge Ahnengalerien und historische Begebenheiten in Öl.
Im 16. - 17. Jhdt. wohnten sporadisch hier verschiedene franz. Könige, von
Franz I. - Ludwig XVI.
Heute gehört die Kiste dem franz. Staat und ist ganz auf Tourismus und Geld-
einnahme getrimmt.
Jeder Besucher sollte sich, bei event. doch vorhandenem Enthusiasmus, vor
Augen halten, daß diese Prachtbauten und der verschwenderische Luxus der
dort gelebt wurde durch die restlose Ausbeutung der Bevölkerung finanziert
wurde.
Diese lebte in den mehr als schmutzigen Städten unter ärmlichsten Bedin- gungen. Die Hygiene war unvorstellbar, bzw. nicht vorhanden, und die
Scheis.... wurde teilweise einfach auf die Straße gekippt.
Apropos Hygiene. Im Schloß gab es diese auch wohl nur eingeschränkt. Die Notdurft wurde vielfach auf Nachttöpfen und mobilen Toiletten verrichtet, der Hofstaat mußte entsorgen. Toiletten gab's keine, daß jedoch deshalb in die Ecken geschis.... wurde, stimmt so sicher nicht.
Aber Wasser war tabu und viel Puder und Parfüm musste den ein oder anderen üblen Geruch überdecken.
Doch die Geschichte machte dem Ganzen alsbald ein Ende und die französi-
sche Revolution fegte diese bornierte und großkotzige Gesellschaft hinweg.
Noch immer reisen wir durch's Hinterland. Es bleibt der Eindruck wie schon bei Beginn der Reise. Wenige Menschen, kleine Dörfer und Städte aber statt Getreide tauchen jetzt vermehrt Rebstöcke auf.
Damit hat jedes Dorf hat ein Chateau (Weingut), bzw. ein "Chatöle" :-)!
Donnerstag, 11. August 2016
Turquant - Bourneuf en Retz
Im Hinblick auf das vorhergesagte, heisse Wochenende, streben wir nur
Richtung Meer (Atlantik).
So rollen wir den ganzen Tag der Loire entlang, einmal links und dann
wieder rechts.
Mittags, so zwischen 12.00 - 15.00 Uhr, sind die Städte und Dörfer wie ausgestorben. Die Zeit, in der die Franzosen essen oder sich vielleicht um
die schönste Nebensache der Welt kümmern:-) ?!
Freunde, die viele Kurbelei hinter dem Steuer ermüdet und so bin ich froh, am
Abend bei Bourneuf en Retz die Beine hochlegen zu können.
Übrigens, die meisten Stellplätze sind jetzt übervoll - Frankreich befindet sich
im absoluten Ferienmodus.
Fortsetzung siehe Reise 2016 / Frankreich - Poitou-Charentes