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Samstag, 23. Mai 2015

Sigulda - Häädemeeste

 

Häädemeeste liegt auf plattestem Land. Vereinzelt stehen kleine Rinderherden auf den weiten Wiesen und riesige rundgeschmirgelte Granitblöcke (Überbleibsel der letzten Eiszeit) liegen wie die Murmeln eines Riesen in der Landschaft.

 

Hinterm Horizont liegt die Ostsee

In starken 2 km Umkreis gibt es kein menschliches Wesen - ausser uns - und

so stehen wir im Windschatten eines trad. Blockhauses, mutterseelenallein, haben die Heizung angeschmissen und gehen jetzt zum gemütlichen Teil des Tages über.

 

Hannibal mit Blockhaus mit sep. Trockentoilette
Der Zimmermann verstand offensichtlich sein Handwerk

 

Tja und das Wetter - der Himmel ist seit Mittag grau, es ist regnerisch, die Tagestemperatur ist auf kühle + 13° C abgerutscht und eine stete steife Brise garniert das Ganze.

 

 

Sonntag, 24. Mai 2015

Häädemeeste

 

Stahlblauer Himmel und + 15° C Lufttemperatur bringen uns zu der Entschei-

dung heute einen Ruhetag einzulegen.

 

Die Lerchen steigen über den Wiesen und tirilieren sich die Lunge aus ihrem

Leib und nur noch das Rauschen des scheinbar immerwährenden Windes dringt

an unser Ohr.

 

Hannibal versorgt uns mit Windschatten und dadurch mit dem notwendigen

Wohlfühlklima.

 

So schließen wir die Augen uns lassen die Seele baumeln.

 

 

Montag, 25. Mai 2015

Häädemeeste - Pärnu

 

Nachdem hier das Pfingstfest erst im Juni gefeiert wird, es ist also kein Feiertag, haben wir uns nach Pärnu auf einen komfortablen Campingplatz verzogen.

 

Helge kümmert sich in Verbindung mit der hier vorhandenen Waschmaschine

um unsere Berge Schmutzwäsche und ich um die Website.

 

So hat ein jeder von uns sein Vergnügen?!

 

Nach getaner Arbeit werden wir uns noch in die Sonne setzen, die jetzt so richtig vom Himmel strahlt.

 

Das Sonnenbad ist vorüber, Aufbruch zu einem kleinen Gang durch die Stadt.

Ein hübsches Städtchen mit wechselvoller Geschichte. Mal gehörte es zu Litauen, Polen, Schweden, Deutschland und mal zu Russland.

 

Der 7 km lange Sandstrand zeigt die alten Villen des 19. Jahrhunderts, als

Pärnu Kurstadt war und fast fühlen wir uns in die Vergangenheit versetzt.

 

In den Sommermonaten aber nutzt die estnische Jugend den einladenden Strand wohl für ihre Parties.

 

Ein kleines Restaurant lädt uns zum Verweilen ein und so genießen wir auf der

Terasse die abendlichen Sonnenstrahlen und einen kleinen, leckeren Imbiss.

 

 

Dienstag, 26. Mai 2015

Pärnu - Virtsu - Insel Saaremaa

 

Wir brechen heute schon vor Team Österreich auf. Ein Novum, denn üblicher-

weise ist es genau umgekehrt.

 

Ausserhalb von Pärnu bunkern wir noch Autogas und rollen dann mit vorge- schriebenen 80 km/h auf toller Straße Richtung Virtsu.

 

Überhaupt haben die Esten hervorragende Straßen. Hier gibt es keine Schlag-

löcher und großflächige Flickstellen.

 

Wir sind begeistert wenn wir durch Ansiedlungen fahren. Hier hat alles seinen

Platz, liegt nicht ungeordnet herum und die Straßenraine und öffentlichen Grün-

flächen sind gemäht und auch die großen Privatgrundstücke wirken gepflegt

und mit Liebe gestaltet.

Herumliegenden Müll oder auch nur irgendwelche Dosen konnten wir bisher nicht entdecken.

 

Auch die Autofahrer verhalten sich sehr defensiv und hüten sich vor überhöhten

Geschwindigkeiten.

 

Es scheint, wir sind hier in einem Musterländle gelandet.

 

Die Abwicklung im Fährhafen ist vorbildlich organisiert. Wir löhnen € 13,-- und

dürfen mit unserem Hannibal auf's Schiff.

 

30 Minuten später haben wir wieder festen Boden unter den Rädern und peilen

ein ehemaliges Fischerdorf namens Koguva an. Dies ist allerdings heute eher ein teilweise bewohntes Museum.

Charakteristisch sind die ca. 120 cm hohen Natursteinmauern, welche die Grundstücke und Felder rahmen.

 

Noch ist auch hier keine Saison und alles wirkt ziemlich düster und trostlos.

 

Zurück an unserem Mobil kocht Helge und ich unterhalte :-) sie dabei.

Ehemaliges Schulhaus in Koguva
Große Grundstücke

 

Unser 2. Halt ist eine Burgruine aus dem 13. Jahrhundert mit häufigem Besit-

zerwechsel und ihrer Zerstörung im Jahr 1578 durch den dänischen König Frederik II.

 

Nichts rasendes, aber in einem wunderschönen Umfeld, direkt am Meer und in

einer Bucht gelegen.

 

Westl. der Burgruine

 

Uns fallen bei der Weiterfahrt der Küstenlinie entlang die vielen großen (3.000 qm und mehr) mit bunten Holzhäusern auf. Alle liegen sie in Birken- oder

Kieferwäldchen und der direkte Nachbar ist von dort aus fast nie zu sehen.

 

Hier hat jeder sein Reich und seine Ruhe auch ohne Zaun.

 

Ach ja Wälder, gestern sahen wir die 1. Hinweistafel auf eventuell die Fahrbahn

querende Elche.

 

Sehen wollen wir ja schon mal welche, aber eine direkte Kontaktaufnahme ver-

bietet sich denn weder Hannibal noch wir lieben Beulen.

 

Momentan stehen wir vor einer Ansammlung verschiedener Windmühlen. Auf

Saaremaa gab's mal Hunderte davon und geblieben sind diese Handvoll.

 

Die Letzten ihrer Art

 

Noch einen Schritt vorwärts und wir würden nach einem 20 m Flug ein kühles Bad in der bis an den Horizont reichenden Ostsee nehmen.

Doch schwimmen wollen wir jetzt nicht, so bleiben wir schön brav auf der Klippe stehen und genießen die klare Sicht und die kühle von See kommende Brise.

 

Ein bleicher Gast aus Skandinavien

 

Es ist jetzt 19.00 Uhr estnischer und 18.00 Uhr deutscher Zeit. Helge hat sich

zum Lesen und vor Zufriedenheit grunzend ins Bett verzogen.

 

Wir sind völlig allein in unberührter Natur. Irgendwo kann ein Vogel seinen Schnabel noch nicht halten, aber ansonsten - Stille!!

 

Hoffentlich ist Morgen das Wetter besser. Wäre gut für unser Gemüt und die

noch zu schießenden Fotos.

 

 

Mittwoch, 27. Mai 2015

Insel Saaremaa

 

Das Wetter benimmt sich hier wie eine Diva. Gestern Regen und kalt und heute

früh klarster, blauer Himmel mit Supersicht und ruhiger Ostsee.

 

Die Steilküste will ich fotografieren. Dies gelingt mir aber nicht, da ein runter-

kommen von hier oben auf Meereshöhe unmöglich ist.

 

Auf der Weiterfahrt liegen wieder diese Murmeln eines Riesen im jetzt flachen

Uferwasser verstreut.

 

Das hier ist ein wahres Vogelparadies, bieten doch die Schilfgürtel an der Küste

beste Schutz- und Brutmöglichkeiten.

 

Teilansicht Küste

 

Und wieder rollen wir auf gutem Belag mit gemütlichen 60-70 km/h über eine

autoleere Straße.

 

Birkenbestände folgen auf Buschland, Wiesen auf Sumpfgebiete mit Schilf- flächen. Ab und zu ein Haus im Wald versteckt. Meist kann man es nur erahnen,

wenn nicht Zufahrten oder Postkästen Hinweise geben würden.

 

Wir fahren durch Nasva, ein kleines Dorf mit breiter, schnurgerader Hauptstras-

se. Ein Dorf ohne Häuser so scheint es, wären da nicht auch wieder die eben erwähnten Zufahrten.

 

In diesem Land hat jedermann Platz ohne Ende. Himmlich, wenn ich da an

unseren Bodensee denke!!!

 

Jetzt höre ich auf mit meiner Schwärmerei, sonst gibt's künftig viele Touristen

und dann ist's vorbei mit der Ruhe und der ungestörten Natur!

Frank, du Egoist!

 

Es ist 13.00 Uhr und nur 100 m von einem Waldparkplatz finden wir die Küste.

 

Helge badet in ihrer geliebten Sonne und ich kümmere mich um unseren Han-

nibal. An diesem gibt's eigentlich immer was zu tun.

 

16.00 Uhr Kaffee und um 17.00 Uhr Treffen mit Christel und Rudi an einem

Lokal mit estnischer Hausmannkost. Wir sind gespannt.

 

Da stehen wir nun vor der Empfehlung und die Pforten sind geschlossen. Ab

Juni beginnt hier die Saison.

 

Ich frage auf dem Parkplatz eine Estin nach einer Restaurantalternative und sie

kümmert sich rührend, telefoniert und dirigiert uns, wo gibt es das noch, mit

ihrem Pkw vor die Türen des Loona Manor.

 

Früher ein Herrensitz, heute ein Gästehaus mit Restaurant. Die Besitzerin be-

müht sich und so sitzen wir, allein zu viert, mitten im ehemaligen Salon.

 

Es gibt Frikadellen - die heißen hier Kotlett - vom Lamm und köstlichen, frischen

Salat mit Balsamikodressing. Es ist also ein estnisch/italienisches Mix, welches

prima schmeckt.

 

Unsere Fahrzeuge dürfen wir anschließend frei im angeschlossenen Park posi- tionieren und die Abendsonne scheint uns nun in unsere "Wohnzimmer".

 

Ich setze mich aber noch etwas nach draußen, schmöke meine Zigarre und bin mit mir und der Welt ziemlich im Einklang.

 

Eigentlich spreche ich keine Empfehlungen aus, aber in diesem Fall -

www.loonarmanor.ee.

 

 

Donnerstag, 28. Mai 2015

Insel Saaremaa - Haapsalu

 

Am kommenden Sonntag setzen wir zum Sprung nach Finnland an.

 

Doch das ist noch ein bißchen hin und so sehen wir uns, nach einem grösseren

Einkauf im Maxima/Kuressaare, erst noch den Einschlagkrater eines Meteoriten an.

 

Einschlagkrater bei Kaali

 

Das war ein nur kleiner Brocken von 3 - 6 m Durchmesser und einem Gewicht

von etwas über 40 to. Dieser schlug hier vor ca. 3 - 7.000 Jahren mit 4 weite-

ren, kleineren Genossen ein.

 

Er schuf dabei einen Krater von 110 m Durchmesser und einer Tiefe von ca.

22 m.

 

So ein kleines Teil und so ein doch ziemlich großes Loch. Was würde wohl ge-

schehen, wenn ein Meteor mit einem Durchm. von 10 km auf die Erde treffen würde. Ich denke, wir müsste keine Lichtschalter mehr betätigen.

 

Kaali besteht nur aus einer handvoll Häusern und lebt von dem in der Saison

hier stattfindenden Kratertourismus.

 

Wir programmieren unser Navi auf Virtsu und nehmen auf der Fahrt dorthin

Abschied von dieser so wundervollen Insel Saaremaa.

 

Zügige Fahrt ohne besondere Vorkommnisse bis Haapsalu. Nur stehen wir auf

einem Badeplatz direkt am Meer, der Himmel ist noch immer blau und die Sonne blinzelt uns in die Augen.

 

Liegestühle raus und Feierabend!

 

Nachtstimmung um 22.00 Uhr bei Haapsalu

 

Freitag, 29. Mai 2015

Haapsalu - Tallin

 

It's a rainy day!

 

Macht aber überhaupt nichts, denn heute stehen die Vorbereitungen für Finn- land auf dem Zettel.

 

Diesel, Wasser, Gas, Entsorgung, Großeinkauf grundsätzlicher Lebensmittel.

 

Doch vorher wollen wir uns noch Haapsalu ansehen und dahin machen wir uns

jetzt auf die Socken.

 

Haapsalu wurde im 13. Jahrhundert gegründet und war im 19. und frühen 20.

Jahrhundert ein kleines baltisches Seebad.

 

Noch heute zeugen davon die vielen Holzhäuser, teilweise renoviert, teilweise

blättert noch immer die ehem. bunte Farbe von den Holzfassaden.

 

An der kleinen Seepromenade befindet sich das Kurhaus in baltischem Stil -

heute ist es ein Restaurant und von da, 100 m mitten im Meer, erklimmt gerade ein schneeweißer Eisbär einen kleinen aus dem Wasser ragenden Felsen.

 

Beherrscht wurde und wird noch immer das Städtchen von einer riesigen,

ehemaligen Bischofsburg.

 

Ach ja, bevor ich's vergesse, die Zarenfamilie Romanow war hier zum Kuren

und Tschaikowsky zum Komponieren.

 

Freunde - jetzt seicht's richtig, wir werden nass und erst nach der Trockenle- gung unserer "Astral"körper machen wir uns auf nach Tallin.

 

Nur 1,5 Stunden später stehen wir auf einem sauteuren Stellplatz im Yachthafen von Tallin.

 

 

Samstag, 30. Mai 2015

Tallin

 

Gesamtansicht Tallin-Altstadt

 

So verlassen wir Osteuropa und wenden uns dem Norden zu.

 

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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