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Mittwoch, 22. Januar 2013

Erfoud

 

Auch hier auf dem Campingplatz ist das Internet so gut, daß wir nun wieder

unsere Website komplett aktualisieren können. Prima.

 

Heute morgen, 7.30 Uhr, klingelt unser ipad und wir haben einen Skypeanruf.

Ich liege noch im Bett und Frank macht Kaffee und auf dem Bildschirm er-

scheinen Brigitte und Bernd.

Die Beiden kennen wir aus Roquetas de Mar und sie befinden sich seit Anfang

Januar in Hua Hin/Thailand.

 

Unsere mehrfachen Skypeversuche von beiden Seiten waren bisher, durch die

große Zeitverschiebung, erfolglos.

 

Die Technik macht es wahr und es ist schön, die Beiden mal wieder zu sehen

und zu hören.

Sie haben viel zu erzählen. Was Frank und ich so treiben, können sie ja im

Netz verfolgen.

Donnerstag, 23. Januar 2013

Erfoud - Erg Chebbi

 

Übliche Routine vor unserem Aufbruch an den Erg Chebbi.

 

In Erfoud soll es einen Supermarché geben mit Käse in der Theke. Den La-

den finden wir allerdings, auch nach einer intensiven Suche und Nachfrage

nicht.

 

Alles Käse oder?!

 

In der nächsten Ansiedlung besorgen wir uns dann noch Gemüse und Obst.

Die Bilder hier sind die gleichen wie in den anderen Dörfern oder Städtchen

im Süden des Landes.

 

Es geht weiter über eine völlig vegetationsfreie Ebene, Regenschleier in der

Ferne und am Horizont erscheint unwirklich leuchtend das größte Dünenge-

biet Marokkos, der Erg Chebbi.

Dünengebiet Erg Chebbi bei Sonne, Wolken und Regen

Jetzt biegen wir links von der geteerten Straße auf eine Sandpiste ab. Was

jetzt folgt ist eine hässliche Wellblechpiste und an einer Kuppe demolieren

wir wieder unsere in Roquetas de Mar reparierte Trittstufe. Prima!

 

Direkt an der Düne kommen wir in einem Campingplatz unter und sogleich er-

kunden wir die nähere Umgebung.

 

Feststellung: Dieses Dünengebiet ist ungleich größer und höher als das am

Erg Chegaga und der Sand erscheint uns auch etwas rötlicher.

 

Helge skypet am Abend mit ihren Lieben zuhause und anschließend öffnen wir

die letzte Flasche Rioja. Ein schöner Tagesabschluß.

 

Ach ja, es regnet jetzt, ziemlich stark, am Erg Chebbi.

Freitag, 24. Januar 2014

Erg Chebbi - Merzouga - Ar-Rachidia - Goulmima

Gebiet Erg Chebbi 11.00 Uhr

Auf dem Campingplatz spricht uns in bestem Deutsch ein sympatischer

Marokkaner an.

Wir kommen ins Gespräch und er erwähnt einen Laden names Depot

Nomade, der im nächsten Dorf zu finden sei.

Dort gäbe es hochwertiges, marokkanisches Kunsthandwerk zu bestau-

nen. Wir sollten dort doch mal gucken - nicht kaufen!!

 

Skeptisch betreten wir 1 Stunde später das von aussen schlichte Gebäu-

de und staunen nicht schlecht.

 

Hier gibt es alles - Lampen, Taschen, Keramik, Bekleidung, Lederwaren,

Teppiche u.v.m.

 

Alles wirklich attraktive Dinge, zum Dalassen viel zu schade!

 

Gut den Verstand zu gebrauchen und trotzdem landen wir, von Omar

geleitet, in der Teppichabteilung.

Omar das Verkaufstalent

In den nächsten 3 Stunden erleben wir Verkaufsgeschick par excel-

lence. Unaufgeregt, sachlich, mit einer Eselsgeduld ausgestattet,

legt Omar uns Teppich für Teppich vor die Füsse, erklärt deren Mus-

ter, Herkunft, Machart, geht geschickt auf unsere Einwände ein und

liefert immer wieder noch schönere Alternativen.

 

Letzlich kapitulieren wir, zumal Helge mit Hartnäckigkeit und Verhand-

lungsgeschick, den ursprünglichen Preis auf ein Drittel reduzieren kon-

nte.

 

Es gilt zu erwähnen,daß ich sowieso schon seit langer Zeit auf der

Suche nach einem schönen Kelim vor unser schwarzes Sofa war.

 

Jetzt haben wir ein Original und eine Erinnerung an unsere Marokko-

reise.

Unsere Route folgt jetzt dem Tal des Ziz Richtung Norden bis

Al-Rachidia.

Dann wenden wir uns westwärts nach Goulmima.

Oase im Ziz-Tal

Dort finden wir in der Innenstadt einen ruhige Campingplatz euro-

päischen Standards. Nicht ganz billig, aber das ist okay.

 

Hier stehen ein paar 4x4 aus Baden-Württemberg. Die Schwaben

sind wirklich überall auf der Welt anzutreffen und auch das ist okay.

 

Hundemüde kriechen wir früh in die Betten und schlafen wie die

Murmeltiere - nur nicht so lange.

Samstag, 25. Januar 2014

Goulmima - Tinerhir - Gorges du Todra - Affenpfotenfelsen

Es ist heute eine schnell Fahrt Richtung Tinerhir, denn wir haben uns

ein ziemliches Programm vorgenommen.

 

Wir wollen uns heute die Gorges du Todra ansehen und im Anschluß

nach Möglichkeit auch noch weiter bis an den Anfang der Gorges du

Dadès vorstossen.

Wäscherei vor Tinerhir

 

Die nachfolgende Galerie zeigt Flussoasen auf dem Weg von Tinerhir zur

Gorges du Todra.

In jedem Reiseführer wird die Gorges du Todra als ein unbedingtes

"Muss" anlässlich einer Marokkoreise beschrieben.

 

Wer die Alpen kennt, den haut Todra allerdings nicht vom Hocker.

 

Sie war sicherlich einmal ein schöner Durchstich, wurde aber vom Tou-

rismus kaputt kommerzialisiert.

 

Am Eingang, links und rechts der Straße, kleine Hotels und Restauran-

tes.

Der kleine Fluss schlängelt sich entlang der ca. 2-300 m hohen, steilen

Felswand und Bergsteiger können sich hier an gesicherten Routen er-

götzen.

 

Ab dem eigentlichen Schluchteingang dann eine über 10 m breite Be-

tonplatte als Straße.

 

Wie ein Fremdkörper liegt sie da. Auf ihr, an der Felswand entlang,

offerieren fliegende Händler den üblichen Tand Marokkos.

 

Nach ca. 400 - 500 m tritt der hohe Fels zurück und öffnet sich zu

einem Talkessel mit Parkflächen für Besucher, die zu faul zum Gehen

sind.

Momentan ist hier keine Saison. Trotzdem kommen während unserer

Anwesenheit drei große Reisebusse mit asiatischen Reisenden an.

Was geht hier dann wohl in der Saison ab??

 

Hinter dem Talkessel läuft die Straße weiter ist aber nicht weiter inte-

ressant.

 

Das war's dann eigentlich schon. Mehr gibt es nicht zu berichten.

 

Vorgriff: Wir sahen die Gorges du Todra- und Dadès und halten des-

               halb angestellte Vergleiche für unsinnig.

Gorges du Thodra

Zurück aus dem Tal und unterwegs Richtung Tinerhir.

 

Hier wird gebaut, was das Zeug hält und die Stadt selbst brummt vor

Geschäftigkeit.

Heftiger Verkehr auf allen Straßen und die Ausfallstraße, die wir befah-

ren wird gerade wesentlich verbreitert und verlängert. Das wird eine Ave-

nue in ganz großem Stil.

 

Die Fahrbahn ist einseitig fertig, die Beleuchtungsmasten stehen stramm

wie Soldaten und die junge Palmenallee wird gerade großzügig gewässert.

 

Großzügig auch die Freiflächen dahinter - Marokko hat Platz ohne Ende -

und die dort notwendigen Erschliessungsmaßhnahmen für Neubauten sind

abgeschlossen.

 

Wir haben das schon einige Mal an anderer Stelle geschrieben,  daß Ma-

rokko boomt und wirklich großzügig in seine Infrastruktur investiert.

 

In Boumaine Dadès zweigt die Straße ins Tal ab. Es geht den Dadès ent-

lang flußaufwärts. Immer wieder grüne, den Fluss begleitende Oasen. Nur

einige Meter höher gewinnt wieder der Stein und Sand in allen braun/rot

Tönen die Oberhand.

 

Wir suchen und finden unseren Übernachtungsplatz in einer Kurve, auf

einer erhabenen Fläche, direkt gegenüber der sog. Affenpfotenfelsen.

 

Hier stehen wir prima und allein und geniessen den kalten Abend in unse-

rem geheizten Hannibal.

 

Anmerkung: Tagsüber 20° C bei strahlend blauem Himmel, nach Sonnen-

                   untergang und Nachts + 3° C.

Sonntag, 26. Januar 2013

Affenpfotenfelsen - Dadès-Schlucht - Qued Maleh

 

Im trüben Morgenlicht blicke ich aus dem Fenster und sehe seltsam ge-

formte Felsgebilde.

 

Affenpfotenfelsen nennt sie der Volksmund und irgendwie passt dieser

Name auch.

Blick vom Übernachtungsplatz auf die Affenpfotenfelsen

Kaffee, Müsli, Tee und danach folgen wir dem Dadès flußaufwärts.

 

Kleine Dörfer in grünen Flussoasen mit teilweise wuchtigen Kasbahs

reihen sich wie Perlen an der Schnur entlang des Flusses.

 

Selbst in dieser kalten Jahreszeit eine hübscher, grüner Anblick.

 

Kaum ein paar Meter den Hang hinauf ist allerdings alles vegetations-

los, braun, sandig oder felsig.

 

Schnee liegt in den fernen Bergen. Kontraste in grün, braun, weiß und

tiefblau.

 

Nach ca. 30 km verengt sich plötzlich das Tal, steile Felswände schei-

nen den Weg zu sperren, aber eine schmale Straße, von Felswänden

bedrängt, führt uns hindurch.

 

Das ist der Punkt an dem viele Besucher anschließend schon umdrehen

- wir fahren weiter!

Hannibal in der Gorges du Dadès

Die schmale Straße mit schlechter Teerdecke schlängelt sich weiter

an dem Fluß entlang und steigt dann langsam an. Wir durchfahren

Äit Toukhsine, die Jugend spielt auch hier, wenn auch nur auf der

Dorfstraße, Fußball und in unzähligen Serpentinen geht es weiter

durch Geröllhalden und an Felswänden vorbei bis zur Passhöhe auf

ca. 2100 m.

 

Welch ein Blick von hier oben - der Fotoapparat kann ihn kaum fas-

sen, wahrscheinlich liegt das aber am Fotografen.

 

Tiefe Canyons, hohe, schneebedeckte Gipfel, ein grünes Flusstal und

freundliche, farbige Dörfer zeigen sich uns von hier oben.

 

Langsam und beschaulich fahren wir zurück. Eigentlich trotzdem viel

zu schnell lassen wir dieses schöne Tal hinter uns.

 

Dadès ist eine und eine weitere Reise wert.

Qued bei Taroudant

Jetzt folgen wir dem Fluß abwärts Richtung Ouarzazate, wo wir alsbald

unser Nachtlager auf einem uns bekannten Campingplatz beziehen.

Poterie vor Qued el Maleh

Montag, 27. Januar 2014

Qued el Maleh - Äit Benhaddou - Tazenakht

Dieser Campingplatz ist eine wunderschöne Anlage, die wir anlässlich

unserer südl. Rundreise schon einmal besucht haben.

 

Sogar ein sehr gepflegter Swimmingpool ist vorhanden und sehr beque-

me Sonnenliegen und so lässt sich Helge nicht lange bitten.

Übernachtung bei Qued el Maleh
Sonnenanbeterin

Heute früh treffen wir eine Entscheidung.

 

Ursrünglich wollten wir, nach einem Besuch von Äit Benhaddou, die Route

nach Marakkech einschlagen.

Jetzt haben wir aus 3 Gründen Agadir/Taghazoute im Visier:

 

1. Nach vielen Pässen, staubigen Pisten und anstrengenden Strassen

    braucht unser Hannibal unbedingt eine fachgerechte Inspektion.

 

    Die offensichtlich einzige Fiat Professional Werkstätte in Marokko ist

    in Agadir zu finden.

 

2. Wir sind abgefüllt! Mit den vielen Eindrücken und Erlebnissen der letz-

    ten Wochen und Monate fühlen wir uns wie "Flasche voll - Korken drauf

    und nichts mehr reinlassen".

 

3. Wir sind müde und abgespannt und sehnen uns auch mal wieder richtig

    Lebensmittel einkaufen zu können.

    Supermarché Marjane lockt uns mit Käse, Wurst, Meeresfrüchten und

    Wein.

 

Und genau aus diesen Gründen werden wir jetzt direkt Agadir ansteuern.

 

Halt!! Erstmal aber noch Äit Benhaddou.

 

 

 

Landschaft vor Äit Benhaddou
Camels talking

Äit Benhaddou, seit Ende der 80er Jahre des lt. Jhrh., gehört zum

UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein schönes Beispiel der Lehmbau-

kunst der Berber.

 

Viele Jahre verfiel dieses Dorf, weil die Bewohner auf die andere Seite

des Qued ins neue Dorf zogen. Erst in den letzten Jahren wurden vie-

le Kasbahs renoviert.

 

Bekannte Filme wurden hier und in den Filmstudios in Ouarzazate ge-

dreht, z.B. Gladiator, Königreich der Himmel, Sodom + Gomorrha,

Lawrence von Arabien usw.

Allerdings ist in Äit Benhaddou davon nichts mehr zu sehen. Die Ku-

lissen dazu sind längst verschwunden.

Äit Benhaddou

Die Teerstrasse endet im neuen Dorf mit seinen Restaurantes, Hotels,

Cafés und Souvenirläden. Hier geht es darum, die Touristen richtig ab-

zukassieren.

Von den falschen Guides ganz zu schweigen.

 

Auf Trittsteinen durchqueren wir den Qued und das alte Dorf empfängt

uns mit einem Labyrinth von Gassen, schmalen Stegen, verwinkelten

Hinterhöfen und einem ständigen Auf und Ab an Treppen und Steigen.

 

Es ist schön hier, aber eher ein Museum. Mit den Bewohnern ging wohl

auch etwas das Ursprüngliche verloren.

Allerdings wird ja fleissig weiter renoviert und es besteht so die Hoffnung,

daß der ein oder andere wieder hierher zurückkehren wird.

 

So richtig sind wir jedoch, für das alles, nicht mehr aufnahmebereit nach

unserer Entscheidung - Agadir.

Dito
Dito

So rollen wir nach ca. 1 Stunde Richtung Tazenakht, wo wir die Nacht

auf dem Platz vor der Polizei verbringen.

Dienstag, 28. Januar 2014

Tazenakht - Agadir - Taghazoute

 

Ruhige Nacht und baldiger Aufbruch. Wir wollen weiter.

 

Es folgen wieder endlose Strassen mit wenig Verkehr, links und rechts

davon karge Flächen, Hügel und Berge.

 

Die Straße ist, wie überall in Marokko, auch hier mit Vorsicht zu ge-

niessen. Beste Fahrbahn wechselt sich mit schlechter Fahrbahn ab und

unvermutet können in der Straßenmitte richtig tiefe Schlaglöcher auf-

tauchen.

 

140 km vor Agadier bei Aoulouz fällt die Strasse in Serpentinen in die

Ebene bei Taroudant und Agadier.

 

Die Landschaft wird mit einem Schlag grün. Fruchtbare Ebenen, hier

blühen auch teilweise schon die Mandelbäume, Orangenplantagen säu-

men die Straße und es ist spürbar wärmer geworden.

 

50 km vor Agadir folgen wir der neuen 4-spurigen Asphaltbahn bis zum

Supermarché Marjane und es trifft uns dort buchstäblich der Schlag!

 

Dutzende von Wohnmobilen, ein Meer von weißen Fahrzeugen baut

sich vor uns auf. Sind wir richtig oder auf einem Campingplatz?

 

Vor 4 Wochen standen hier mal ein halbes Dutzend.

 

Nun gut, wir konzentrieren uns auf unsere Einkäufe und kommen uns

dabei nach Wochen teilweiser Abstinenz wie in einem Schlaraffenland vor.

 

Entsprechend umfangreich ist auch das Sortiment, welches wir in unse-

rem Einkaufwagen verstauen.

 

Auch auf der Weiterfahrt nach Taghazoute stehen die Wohnmobile dicht

an dicht an der Küste und jeder ehemals freie Platz ist jetzt belegt.

 

Werden wir da auf der Platte in Taghazoute überhaupt noch einen Platz

für uns finden?

 

Wir finden, und die Begrüssung durch die hiergebliebenen Freunde ist

herzlich.

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