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Montag, 9. September 2013

St.Loubés - Bordeaux - Listrac Medoc

 

Wir schliefen gut nach der gestrigen Weinprobe.

 

Heute um 5.00 Uhr wecken. Wir wollen in aller Frühe nach Bordeaux um

der "rush hour" zu entgehen.

 

Hat prima geklappt und es ist durchaus auch ein Erlebnis, einer Großstadt

beim Erwachen zuzusehen.

 

So stehen wir mitten in der Innenstadt auf den Allées de Tourny und früh-

stücken in unserem Hannibal erst einmal gemütlich.

 

Nach 9.00 Uhr suchen wir das Touristoffice, welches gleich um die Ecke liegt,

auf. Mit einer Menge Papier und Informationen unter dem Arm starten wir

unsere Besichtigungstour.

 

Wir beginnen beim Denkmal der Girondisten.

Girondisten-Denkmal

Der Himmel ist stark bewölkt und die morgentlichen Temperaturen machen

uns doch ein wenig zu schaffen.

 

So flüchten wir erst einmal ins Einkaufscenter Grands Hommes. Eine beein-

druckende Shoppingmeile mit vielfältigen Angeboten und von aussen erinnert

das Gebäude an ein römisches Amphitheater.

 

Einkaufscenter Grands Hommes
Grands Hommes - Innenansicht der Glaskuppel
Grands Hommes - Innenansicht

Nach unserer Aufwärmphase setzen wir unser "Pflichtprogramm" fort.

 

An einen Besuch eines Straßencafés ist bei diesem Wetter nicht zu denken,

so bummeln wir weiter durch die Straßen und Passagen und genießen die

Atmosphäre.

 

Passage
Chocolaterie - Blick durchs Schaufenster

 

Wir stossen auf das Grand Théatre aus dem 18. Jahrhundert mit seinem

Café. Nostalgie pur!

 

Café im Grand Théatre

 

Zwischen all der Pracht und dem Luxus zeigt Bordeaux auch ein anderes Ge-

sicht.

 

Bonjour Tristesse
Grand Hotel de Bordeaux
Cinema mit 12 Sälen

Uns ist schon seit längerer Zeit aufgefallen, daß die Postboten in Frankreich offensichtlich einen leichteren Job haben.

 

Die Briefkästen stehen in der Regel alle direkt am Straßenrand (ähnlich wie in

den USA) und in den Innenstädten kommt der Postbote/in auf einem Elektro-

mobil daher.

 

Motorisierte Postbotin

 

Nachdem sich die interessanten Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum finden,

können wir unsere Tour zügig absolvieren und starten gegen 14.00 Uhr Richtung Medoc.

 

Wir werden dort auf einem Chateau (Weingut) als Mitglieder der France Passion übernachten.

 

Übrigens, es regnet jetzt permanent und heute Abend ist skypen mit der Familie angesagt.

 

Übernachtung auf einem Weingut v. France Passion

Dienstag, 10. September 2013

Donissan - Soulac-sur-Mer

 

Wir hatten eine richtig ruhige Nacht auf unserem Weingut, aber leider auch viel Regen.

Jetzt steht die Fahrt durch das Medoc an mit einer Stipvisite auf dem Chateau

Lafite Mouton Rothschild. Es besteht dort eine Anmeldefrist von 14 Tagen - wir fahren einfach hin!

 

Während der Fahrt gewinnen wir den Eindruck, daß das Medoc von Chateaus und Rebflächen überquillt. Jedes Dorf und jedes Städtchen besitzt meist mehrere

Weingüter - jeder Größe und Präsenz.

 

Lafite Mouton Rothschild ist hier sicherlich aber das absolute Aushängeschild.

Schon die Einfahrt, die Weingärten links und rechts der Privatstraße, die Gebäude und natürlich das Chateau selbst strahlen Erfolg und Tradion seit mehr als 150 Jahren aus.

Das Weingut befindet sich noch immer in den Privathänden der Bankiersfamilie.

Weinberge soweit das Auge reicht
Weingut Lafite Mouton Rothschild
Privater Park Weingut Lafite Mouton Rothschild
Schnappschuß Weinkeller Lafite Mouton Rothschild (1600 ISO)
Der Reichtum des Medoc

Nach dem Medoc, immer an der Gironde dem Meer entgegen, ändert sich die-

Landschaft deutlich.

 

Vorher von Wein überquellende Flächen und Hügel, Kulturlandschaft in Reinform,

jetzt eine wild wuchernde Natur, säumt unseren Weg.

 

Auf trockenen, sandigen Feldern, durchsetzt mit Wasserläufen und -tümpeln,

tummeln sich, ohne jeglich Zäune, kleine und große Pferdeherden. Immer wieder

auch Buschreihen, wie wir sie aus der Normandie kennen, sorgen auch hier für

den notwendigen Windschutz.

 

Wir besuchen Le Verdon-sur-Mer, auch um zu Entsorgen und Wasser zu fassen.

Dort treffen wir ein nettes Paar aus München, die mit einem Pössl unterwegs sind. Eingehender Info-Austausch und für uns Weiterfahrt Richtung Pte de Grave. Hier

fließt die Gironde in den Atlantik.

 

Blick Gironde-Mündung Richtung Atlantik

Gegen Abend treffen wir in Soulac-sur-Mer ein und beziehen unser Nachtquatier

am Meer hinter einer Düne.

Mittwoch, 11. September 2013

Soulac-sur-Mer

 

Dieser Übernachtungsplatz ist einfach großartig.

 

Das Wetter ist jetzt klasse, strahlender Sonnenschein, d.h. jetzt ab an den

Strand zu einer ausgedehnten Wanderung, baden im Meer, faulenzen und

lesen vor dem Womo.

 

Ach ja, da gibt es noch eine kleine Episode aus Bordeaux zu berichten. Wir

gehen in einen Optikerladen, denn ich benötige eine neue Lesebrille. Der

freundliche Optiker erklärt uns, daß wir doch besser gegenüber in die Phar-

macie gehen sollten, da wäre die Auswahl ja wirklich groß.

 

Wir schauen wohl etwas ungläubig, so wiederholt er das Ganze nochmal.

Liegt es an unseren Sprachkenntnissen oder will er uns auf den Arm

nehmen.

 

Trotz aller Zweifel stürmen wir in die gegenüber liegende Apotheke und

siehe da, es stimmt, eine Riesenauswahl an Lesebrillen.

 

Wir haben gelernt, daß hier die Apotheke auch gleichzeitig Drogerie ist.

 

Andere Länder, andere Sitten.

Wasserspeiende Felsen
Atlantikbrandung - Hintergrund Phare de Cordouan, 67 m hoch
Die abendliche Flut kommt
Dito.
Abendstimmung an unserem Übernachtungplatz

Donnerstag, 12. September 2013

Soulac-sur-Mer - Lacanau - Andernos-les-Baines

 

Heute früh ist der Himmel bewölkt und es regnet leicht. Nach den beiden schönen Tagen jetzt wieder ein Wetterumschwung.

 

Wir erleben auf der Fahrt, fast wie in der Normandie, schnurgerade Straßen, praktisch keinen Verkehr und links und rechts dichte, endlos scheinende Pinien-wälder.

 

Frank überrascht mich mal wieder. Ohne Ankündigung biegt er plötzlich rechts ab, quer durch die Pampa (Pinienwälder) Richtung Meer (Lacanau-Océan).

 

Er lädt mich zu einer Flanierrunde ein, über den Boulevard de la Plage, bzw. über die Holzstegwege oberhalb des Strandes.

 

Die Bretterwege kennen wir schon. Hier sind es jedoch immer zwei Wege - ein

Bretterweg und ein Sandweg.

 

Das ist einfach alles unglaublich und ich kann nicht widerstehen und gehe zwischen

all den jungen Wellenreitern schwimmen im Atlantik.

Lacanau-Océan - Atlantik ohne Sonne
Freiluft-Biblothek - Angebot Nachsaison
Wege zum Wasser
Beinharter Atlantikfan

Seit geraumer Zeit haben wir das Gefühl, daß wir in dieser Region als Womo-Fahrer nicht erwünscht sind. Überall finden sich Halte- und Parkverbote und auch die Anzahl der offiziellen Stellplätze hat rapide abgenommen.

 

In der Hoffnung auf einen ordentlichen Übernachtungsplatz steuern wir jetzt Ander-nos-les-Bains mit seinem bedeutenden Austernhafen an.

 

Pustekuchen - Übernachtungsplatz mehr als überfüllt und nicht besonders einla-

dend.

Deshalb werden wir Morgen in aller Früh weiterfahren - und das Wetter paßt zu

unserer Stimmung.

Freitag, 13. September 2013

Andernos-les-Bains - Cap Ferret - Audenge

 

Schlecht und auch zu kurz geschlafen.

 

Entsorgen, einkaufen, schlechtes Wetter und kein Fotolicht. Freitag der 13.!!

 

Zur Aufmunterung besuchen wir den Hafen von Andernos-les-Bains mit seinen Austernfischern.

Rauhbeinige, unrasierte Seebären mit einem offenen und freundlichen Lächeln.

 

Es ist jetzt 12.00 Uhr und die Erträge (Austern) sind bereits unter den Hammer gekommen, so daß optisch und auch sonst für uns wenig bleibt.

Austern-Probierstube in Andernos-les-Baines
Die Königinnen des Bassin d'Arcachon
Putzarbeiten
Unkonventionelle Preistafel in ebensolcher Umgebung

Auf der Fahrt Richtung Cap Ferret tauchen wir ein in das Land der drei Meere

(Sandmeer - Pinienmeer - Atlantik)

 

Wir machen einen Abstecher - ganz spontan - nach Plage Grand Crohot Océan.

 

Hier treffen wir auf ungeschützte Atlantikstrände. Die Saison ist vorüber und

auch hier haben Surfer aus aller Herren Länder die Strände für sich.

 

Ein nettes Völkchen, braungebrannt und mit Rastalocken, alle so um die 18 - 25

Jahre und gut drauf. Männlein und Weiblein kommen aus alten VW-Bussen ge-

krabbelt und streben mit ihren Brettern unter dem Arm dem Meer entgegen. Bis

aus Hamburg kommen sie und leben für ihren Sport - richtig so!

Plage Grand Crohot-Océan - Saisonende
Pinienzweig

Zurück an unserem Picknickplatz im Pinienwald kümmern wir uns ganz spontan um unser Aussehen.

Haareschneiden ist dringend notwendig. Erst Frank dann ich und wir sehen wieder zivilisiert aus.

 

Viele Radler, die vorbei fahren, sehen uns merkwürdig an. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage.

 

Nachdem wir den kleinen Ort Cap Ferret erreichen, führt uns unser erster Weg zum Phare. Dieser ist 53 m hoch und sein Licht ist von den Seeleuten aus einer Entfernung von 50 km zu sehen.

 

Danach kommt der Höhepunkt - Cap Ferret Point! Von hier schweift der Blick hinüber zum Dünenriesen von Pyla

Phare am Cap Ferret
Pte. Cap Ferret - Hintergrund die Düne von Pyla
Cap Ferret - hier ist heute noch was los!

Jetzt ist es Zeit für die Rückreise Richtung Arcachon.

 

In Audenge werden wir wohl bleiben. Gute Nacht!

Samstag, 13. September 2013

Audenge - Arcachon - Pyla - Biscarrosse

 

Wieder nicht gut geschlafen und auch noch ein bedeckter Himmel.

 

Unser Übernachtungsplatz an einer viel befahrenen Straße war ziemlich laut. Wir

trödeln mal wieder mit Kaffee im Bett so vor uns hin.

 

Irgendwie läuft es momentan nicht so ganz rund. Keine vernünftigen Stellplätze, Wasser tanken ist schwierig und auch das Wetter geht momentan etwas in die

Knie.

 

Für heute nehmen wir uns Arcachon vor. Im Sommer ist dieses Städtchen ein

Ferienkracher. Ob sandige Strände oder breite Promenaden, Nightlife, Boots-

touren, kullinarische Genüsse mit frisch geernteten Austern - für jeden Geschmack

ist etwas dabei.

 

Jetzt in der Nachsaison zeigt sich alles doch viel beschaulicher. Eines findet sich

allerdings, saisonunabhängig, in jeder Hafenstadt - ein trad. Karusell.

 

Die Orientierung in der Stadt ist denkbar einfach. Der Stadtkern findet sich

zwischen Touristoffice und Uferpromenade und bietet eine breite Palette von

Hotels und Boutiquen.

Besonders erwähnenswert finden wir die Markthalle mit der Vielzahl von frischen

Angeboten der Region. Schlemmen hat hier eine wirklich besondere Bedeutung.

Arcachon - Blick von der Seebrücke - mieses Wetter
Tradition
In fast jedem Hafen anzutreffen
Markthalle in Arcachon

Nächster Halt Pyla-sur-Mer.

 

Eigentlich ein bedeutungsloser Vorort von Arcachon, wäre da nicht die mäch-

tigste Düne Europas.

 

Deshalb wollen auch wir dorthin.

 

Wir werden mit unserem Womo automatisch auf einen Großparkplatz unter

Pinien geleitet. Dazu müssen wir ein Parkkarte ziehen und sind prompt um

€ 8,-- ärmer.

 

Auf vorgegebenen Wegen Richtung Düne finden sich rechts und links des Weges

Fressbuden und Verkaufsstände mit Billigware. Immer das Gleiche - überall.

 

Der Pinienwald öffnet sich und wir stehen vor einer weiss-gelben Sandwand.

 

Wir finden eine totgetrampelte Schönheit und sind uns gleichzeitig bewußt, daß

wir mit unserem Besuch hier zu diesem Zustand beitragen.

 

Tröstlich ist allenfalls, daß die Herbst- und Winterstürme dieser Düne Erholung

verschaffen werden.

 

Selbst den ganz bequemen Menschen bietet sich die Möglichkeit auf den Gipfel

zu gelangen - über eine ca. 100 m lange Treppe!!

Jetzt sind es ein paar Hundert, die dort den Weg nach oben suchen. Im Sommer werden es wohl regelrechte Menschenkarawanen sein.

 

Wir nehmen den Weg durch den Sand.

 

Vom Gipfel des sandigen Riesen, 104 m hoch, bietet sich in der Regel eine gran-

diose Aussicht auf den Atlantik und das Becken von Arcachon.

Leider nicht für uns, da heute die Sicht doch ziemlich trübe und damit einge-

schränkt ist. Fotografisch ein Fiasko.

 

 

 

Pyla - Europas größte Düne
Düne von Pyla - Aufstieg für Fußkranke
Gipfelweg im Herbst - und im Sommer??
Verlorene..

Jetzt ist es später Nachmittag und wir brechen auf Richtung Biscarrosse-Plage.

Auf dem Weg dorthin finden wir einen schönen Stellplatz am Biscarrosse-Lac.

 

Am frühen Abend beginnt es zu regnen wie aus Kübeln. Frank freut sich - Han-

nibal bekommt damit eine ordentlich Dusche und verliert den Sand und Schmutz

der letzten Wochen.

 

Biscarrosse-Lac - nach dem grossen Regen

Sonntag, 15. September 2013

Biscarrosse-Lac - Mimizan-Plage

 

Überraschung - die vergangene Nacht verbrachten wir an einer Partymeile

(Remmi-Demmi bis in die frühen Morgenstunden) und an unserer Windschutz-

scheibe steckt ein Strafzettel in Höhe von € 17,-- (Übernachtungsverbot).

 

Knapp 50 km Fahrt bis Mimizan-Plage mit schönem Stellplatz gleich hinter der

Düne und einem grandiosen Strand davor.

Abendstimmung am Mimizan-Plage
Dito
Dito

Montag, 16. September 2013

Mimizan-Plage - Capbreton

 

Heute früh sehen wir aus dem Fenster - die Welt hat sich in schlichtes Grau

gewandet und Nieselregen rundet den Gesamteindruck ab.

 

Wir machen uns auf Richtung Biarritz.

 

Unsere Susi führt uns heute einige Mal an der Nase herum. Erst landen wir

in einem Waldweg und sagen dem Förster Guten Tag, ein andermal führt

sie uns einfach nur im Kreis bis wir es endlich bemerken.

 

Ich schwöre, daß ich die Dame bei nächster Gelegenheit austauschen werde.

 

Und dann diese Kreisverkehre und Bremsschwellen. In jedem Ort finden sich

mehrere dieser Einrichtungen und über Land alle 500 m. So kann der Verkehr

auch eingebremst werden.

 

Jetzt sind wir in Capbreton gleich hinter der Düne am Meer eingetrudelt

und lassen uns bei einem Spaziergang den Kopf leerpusten.

 

Das Meer läuft tief grollend mit bis zu 3 m hohen Brechern an die Küste und

verliert sich dann in weissem Schaum und weisser Gischt und der Wind

pfeift in den Begrenzungsnetzen einen hohen Ton.

 

Wir ziehen die Reissverschlüsse unserer Jacken hoch und die Köpfe ein.

Heute kein Badewetter - nicht mal für Helge - wir verkrümeln uns in unse-

ren warmen Hannibal und hängen bei eine Glas Rotwein aus dem Medoc

unseren Gedanken nach.

 

Für heute ist Feierabend!

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