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Montag, 1. Oktober 2018

Gruissan - San Feliu de Guixols

 

Hola, Espania!!

 

Die Flucht vor dem Starkwind treibt uns ins Landesinnere. Die Fahrt verläuft zügig

durch uns bekanntes Gebiet bei bedecktem Himmel.

 

Am frühen Nachmittag schlagen wir in San Feliu de Guixols auf, finden unsere Übernachtungsplatz und unternehmen sogleich einen Erkundungsgang in das Städtchen.

 

Die Saison ist hier bereits erledigt und viele Geschäfte sind geschlossen. So ist es

hier ein wenig traurig und der Espresso hilft gegen diesen Zustand auch nicht wirk-

lich.

 

 

Dienstag, 2. Oktober 2018

San Feliu de Guixols - Vic

 

Heute möchten wir mal einen richtigen Sprung Richtung La Mancha machen.

 

Zwangsläufig führt uns der Weg eigentlich an Vic vorbei. Doch die Unlust des

Fahrens hat mich irgendwie im Griff. So setze ich den Blinker und steuere

einen Übernachtungsplatz in Vic an.

 

Das ist aber mal ein feines Plätzchen.

 

So schön im Grünen, ganz still und leise und doch nur 20 Gehminuten vom

Zentrum entfernt.

 

Im Zwiegespräch mit Helge kristallisiert sich dann ein Bleiben von mindestens

2 Nächten heraus.

Na, da freut sich Helge auf die Innenstadt und ich mich auf's süße Nichtstun.

 

 

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Vic

 

Der Bummel in die City ist mühelos und kurzweilig und das Zentrum eine wirkliche

Überraschung.

 

 

Stadtplatz von Vic

 

Ein großer, brauner Sandplatz, nicht oval und auch nicht eckig, gefaßt durch eine

vielfältige Häuserarchitektur mit darunterliegenden Arkaden empfängt uns.

 

Der Sand, gerade frisch geduscht zur Festigung und gegen eine Staubentwicklung,

ist fest und gut begehbar und ähnelt damit der Spielfläche eines Tennisplatzes.

 

Vor den Arkaden laden bunte, sonnenbeschirmte Staßencafes zum Verweilen,

während die dahinter im Dunkel liegenden Boutiquen auf Kundschaft warten.

 

Das Haus ist keine 3 Meter breit
Stadtplatz Vic mit Cafe solo

 

Vic scheint eine Hochburg des katalanischen Strebens nach Unabhängigkeit vom

Mutterland Spanien zu sein. Fast jedes Fenster zeigt eine katalanische Fahne

und entsprechende Transparent finden sich an jeder Ecke.

 

Nun, es kommt wie es kommen musste. Helge stürmt die Boutiquen, ich

fotografiere noch ein wenig mit dem Smartphone, lehne mich anschliessend lässig

im Cafehausstuhl zurück und schlürfe dabei den ein oder anderen Café solo.

 

So gefällt mir doch gleich das Reisen in das Herz Spaniens viel besser.

 

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Vic - Calatayud

 

Ich habe so den Eindruck, daß wir auf dieser Fahrt, bis auf die Picos de Europa

und die Sierra, alle spanischen Landstriche nochmals durchqueren.

 

Wir sehen sanfte, grüne Wiesenhügel, karstiges Mittelgebirge, trostlose, staubige

und dürre Steppe, azurblaue Stauseen, trockene Hochebenen und fruchtbare Flußtäler.

 

Besondere Highlights bieten die geologischen Formationen und Farben. Hier

klatscht sich jeder dafür Interessierte vor Begeisterung auf die Schenkel.

 

Gerade an den Abbrüchen ist die Erdschichtung deutlich zu erkennen und zu

bestaunen ist die Kraft der sich noch immer in Bewegung befindlichen

Erdplatten.

So formt sie fortwährend aus einer ursprünglich waagerechten Schichtung

eine diagonale oder vertikale aber auch wellenförmige und alles in den Farben beige, gelb, orange, rotbraun, grau, anthrazit und schwarz.

 

Im Moment öffnet sich rechts der Straße ein Tal, ein Monument Valley à miniature.

Da nimmt es kein Wunder, daß viele Western nicht im Südwesten der USA,

sondern hier in Spanien gedreht wurden.

 

In Calatayud ist für heute Feierabend. Es ist ein kleines Städtchen mit einer wenig attraktiven Altstadt aber einem wirklich guten Vino blanco sec zum sagenhaften

Preis von € 1,--/Glas.

 

 

Freitag, 5. Oktober 2018

Calatayud - La Mancha  - Agramasilla de Alba

 

Weiter geht's, immer weiter. Madrid umfahren wir weitläufig, wenden uns nach

Südost und finden nun einen Landstrich, so platt wie einen Pfannenboden.

 

Endlos scheint diese Ebene. Nur hie und da eine kleine Anhöhe auf der sich heute
nur noch vereinzelt Windmühlen zeigen, sentimentale Relikte einer längst vergangenen Epoche.

 

Auch schmiegen sich die kleinen Dörfer mit engen Gassen und winzige, weißen
Häusern an diese Anhöhen. Alles ganz eng und damit Schatten und etwas

Kühle spendend.

 

Jetzt ist es Herbst und trotzdem zeigt heute das Thermometer + 30 Grad. So ist

es nicht schwer sich vorzustellen, wie im Sommer die Hitze auf dem Land lastet,

die Luft flirrt und Mensch und Tier täglich sehnsüchtig auf den Abend wartet

der endlich Kühle verspricht.

 

Mühlen der La Mancha

 

Die Windmühlen, ja die Windmühlen - sie wandelten das hier angebaute

Getreide in Mehl und Don Quichote kämpfte gegen sie, nahm sie gar als

Riesen wahr. Was Männer so phantasieren und auf sich nehmen für die Gunst einer begehrten Frau :-)

 

Heute stehen die Mühlen wohl nur noch der Symbolik und vor allen Dingen der

Touristen wegen. Diese kommen dann auch in Scharen, krabbeln aus Pkws und
Bussen, zücken das Smartphone und knips, knips ganz schnell ein paar Fotos

und waiter zieht die Karawane.

 

Das flache Land unter einem wolkenlosen, tiefblauen Himmel, ist jetzt in ein mattes,

helles Gelb getaucht. Abgeerntete Getreidefelder dehnen sich kilometerweit bis

hinter den Horizont. Hie und da findet sich ein Anwesen und eine turmhohe,

durch einen Traktor verursachte Staubfahne zeigt, daß in dieser Eintönigkeit tatsächlich auch Menschen leben.

 

Allmählich tauchen am Horizont die ersten Hügelketten auf. Darauf reihen sich

die modernen Vettern der alten Mühlen, denn dort wird kein gelbes Korn

gemahlen, sondern "gelber" Strom erzeugt für unseren Wohlstand und Komfort.

 

So verlassen wir die La Mancha und bekommen sogleich wieder mal Probleme mit

der Stellplatzfindung. Es ist jetzt 19.00 Uhr und wir stehen, wie auf einem Präsentierteller an einem Stausee, betrachten von dort die dicht daneben verlaufende Landstraße.

Ich finde keine Erklärung, aber irgendwie habe ich hier ein unguten Gefühl.

 

Jedenfalls sitze ich, nach sowieso schon 4,5 stündiger Fahrt, wieder hinter dem

Steue und hoffe auf meine Erlösung in Argamasilla de Alba.

Die Erlösung folgt prompt kurze Zeit später. In langer Reihe stehen hier über 20

Mobile und wir fügen uns fein ein in die rein spanische Womo-Armada.

 

Gute Nacht!!

 

Samstag, 6. Oktober 2018

Argamasilla de Alba - Embalse de Béznar

 

Ausgeschlafen und guter Stimmung machen wir uns auf den Weg.

 

Doch, nein!

 

Zuerst noch eine dringend notwendige Wäsche für unseren Hannibal. Der schleppt

nämlich noch immer den Staub und Sand von Sant Tropez und Gruissan mit sich rum.

 

Während ich wasche turnt Helge durch ein benachbartes Declathon, kehrt aber

wenig später ergebnislos zurück.

Auch ich bin jetzt startklar.

 

Wir rollen bei wieder strahlender Sonne und finden unterwegs eine mit € 1,23/l

supergünstige Tanke.

 

Es geht durch das Kernland Andalusiens. Eine abwechslungsreiche Landschaft,

flach, hüglig, gebirgig, zieht an unseren Fenstern vorbei.

Nur die Argarflächen wirken monoton durch die Olivenplantagen, welche bis hoch

in die Berge unterbrechungslos die Böden decken.

 

Granada taucht vor uns auf, die Alhambra grüßt aus der Ferne und schöne

Erinnerungen an deren Besuch werden wieder wach. Doch heute geht's weiter

und erst 20 km vor der Küste werfen wir "Anker".

 

 

Jetzt stehen wir an einem einsamen Stausee, etwas erhöht aber doch dicht am Wasser.

Ich sitze draußen im Schatten unseres Hannibals und lasse den Blick schweifen,

die Seele mal wieder baumeln.

 

Da taucht Helge mit Rosé und zwei Weingläsern auf, so als Belohnung für meine

tapfere Arbeit hinter dem Steuer. Eigentlich darf ich ja momentan noch keinen

Alkohol, aber jetzt sind wir mal nicht päpstlicher als der Papst.

 

Sonntag, 7. Oktober 2018

Embalse de Béznar - La Chuca

 

Wir packen zusammen. Helge will endlich ans Wasser!

 

Es folgt eine ziemlich ereignislose und kurze Fahrt und nun stehen wir auf grobem

Schotter an einsamer Mittelmeerküste.

 

Glück gehabt mit der Entdeckung dieses Plätzchens bei den mittlerweile umfang-

reichen Aussperrungen der Wohnmobile an Spaniens Küsten.

 

Die Nacht allerdings verbringen wir in einer ruhigen und windstillen Sackgasse im

nächsten Örtchen.

 

PS: Hannibals Motor läuft irgendwie rauh und mit keinem richtigen Durchzug. Ich

kann mich deshalb des Gefühls nicht erwehren, daß der Diesel von gestern

nicht preisgünstig, sondern billig war.

So ist es halt - Qualität kostet!

 

Montag, 8. Oktober, 2018

La Chuca - Torre del Mar

 

Um 10.00 Uhr liegt La Chuca schon hinter und Torre del Mar vor uns.

 

In den vergangenen 2 Jahren hat sich hier schon das ein oder andere geändert.

So ist "unser" Strandabschnitt mit einem Chiringuito bebaut und die restlichen Park-

flächen mit Pkws und Lkws zugeparkt.

 

Na, dann stellen wir uns halte ein paar 100 Meter weiter an den Strand, doch

wirklich schön ist das hier jetzt nicht.

 

Gegen Abend zieht sich der Himmel zu und Wind setzt ein. Um Mitternacht

trommelt der Regen laut und vernehmlich auf's Blechdach und ein Gewitter

läßt es heftigst knallen. Der Wind wechselt zum Sturm.

 

Es ist jetzt 3.00 Uhr nachts und wir ziehen um. In einer Nebenstraße und hinter

einem Wohnblock finden wir Schutz und damit Ruhe. Die Restnacht schlafen

wir völlig entspannt.

 

 

Dienstag, 9. Oktober 2018

Torre del Mar - Gualchos

 

In Torre verläuft zwischen Dorf und Strand eine großzügige Promenade. Hier

schütteln wir nach dem Frühstück unsere Beine aus und gönnen uns dort anschließend je einen obligatorischen Espresso.

 

Ach ja, unser vorheriger Stellplatz ist in der vergangenen Nacht durch den

Starkregen regelrecht abgesoffen.

 

Nur eine Autostunde von Torre liegt Gualchos. Hier gibt es einen offziellen Stell-

platz und uns die Gelegenheit, unseren Hannibal für die längere Standzeit in

Roquetas de Mar vorzubereiten.

 

Wir müssen komplett entsorgen, 110 Liter Frischwasser aufnehmen und auch

ansonsten klar Schiff machen.

 

Der Platz ist okay, aber nicht die 1. Wahl wie im Internet beschrieben.

 

Trotzdem werden wir auch noch Morgen bleiben. Ich werde die Zeit nutzen um die

Website zu aktualisieren. Hinke damit ziemlich hinterher und dieser Umstand liegt

mir schon ziemlich im Magen. Doch in der letzten Zeit habe ich zum Schreiben

nicht die Lust und dann fehlen wir auch ganz einfach die Worte.

 

Helge kümmert sich derweil um unsere Wäsche. Für deren rasche Trocknung sorgt

am heutigen Tag die Sonne.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Gualchos

 

Ruhetag!

 

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Gualchos - Roquetas del Mar

 

Schon seit 9.30 Uhr sind wir unterwegs. Die Repsol-Tankstelle in El Ejido versorgt

uns mit LPG (Gas) und Lidl daneben mit einem Sack voller Köstlichkeiten.

 

So sind wir für die längere Standzeit in Roquetas gut gerüstet.

 

Der uns dort bekannte Platz am Meer und Promenade ist schon zur Hälfte mit

Wohnmobilen gefüllt.

 

Doch wir stehen prima, schauen ins Grüne, auf's Meer und auf Palmenreihen.

 

Gleich bei der Ankunft trafen wir die ersten Bekannten. Es sind halt meist immer

dieselben, die Jahr für Jahr hierher kommen und so dem Winter in der Heimat

entfliehen.

 

Nun denn, in den kommenden 4 Wochen werden wir sonnen, baden, relaxen

und es uns auch sonst gutgehen lassen.

 

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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