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Freitag, 13. Januar 2017

Hua Hin

 

In 4 Wochen, genau am 13. Februar 2017, starten wir nach Hanoi/Vietnam.

 

Wir wollen dort von Hanoi aus die Bergvölker im Norden des Landes besuchen und anschließend von Saigon ins Mekongdelta reisen.

 

Bereits 2015 waren wir schon einmal in Vietnam. Wer unsere diesbezüglichen Berichte und Fotos bislang nicht betrachten konnte, kann dies mit

einem Klick / Vietnam I zum Appetit anregen jetzt nachholen.

 

Viel Spaß dabei!

 

 

Montag, 13. Februar 2017

Hua Hin - Bangkok - Hanoi/Vietnam

 

Es hat mich kalt erwischt - dieses Hanoi!

Warum? Dazu später!

 

Momentan, irgendwo über Laos, auf dem Flug nach Hanoi, sehe ich interessiert aus dem Fenster. Es zeigt sich eine Tafelberglandschaft, schneebedeckt, die Täler gefüllt mit grauem Nebel.

 

Ja, es ist eine Landschaft, allerdings auf den zweiten Blick eine Landschaft aus Wolkengebirgen.

 

Der Flughafen von Hanoi ist unsere erste Überraschung, von den vielen, die wir auf dieser Reise noch erleben weden.

 

Wir hatten ihn klein und grau in Erinnerung. Jetzt ist er groß, hell, licht und sehr modern. Hier ist Hanoi offensichtlich schon komplett in der Moderne angekommen.

 

Die Abfertigung läuft glatt, mit Pass, Visa und Zoll und auch die Abholung, vom Hotel organisiert, klappt reibungslos.

 

Schon jetzt merke ich, wie die Vietnamesen heute drauf sind. Der Taxifahrer stürmt mit seinem Pkw und uns geradezu nach vorn, an die Spitze, will immer der Erste sein.

 

Alles scheint  dazu erlaubt, links und rechts überholen, knapp einscheren und sich Raum verschaffen, den anderen abdrängen. Es gilt offensichtlich, so rasch wie möglich ans Ziel zu kommen.

 

Das Hotel kennen wir von unserer letzten Reise. Sogar dasselbe Zimmer hält die Rezeption, die uns wiedererkennt, für uns parat.

 

Jetzt wollen wir uns als erstes eine Nudelsuppe gönnen. Eine Pho Ga mit Hühnchenfleisch.

 

Es ist 19.00 Uhr, wir treten nach draußen und jetzt erwischt mich Hanoi kalt!

Planlose Planung, ungeordnete Ordnung schwappt über mich hinweg. So läßt sich mein erster Eindruck wohl am besten beschreiben.

 

Ungeordnete Ordnung

 

Wie in einem Ameisenhaufen geht es hier zu. 1000ende Mopeds und Roller, mittlerweile auch vermehrt Autos, ein Gehupte und vibrierender Lärm, von links nach rechts hüpfende Fußgänger, viele Suppenküchen und noch mehr Cafés, vermehrt moderne, blinkende und blitzende Boutiquen, die sich in die graue Kulisse der alten Häuserzeilen zwängen, völlig von noch mehr Rollern zugeparkte Gehsteige und, und......... und so hat es mich kalt erwischt, obwohl ich aus 2015 es eigentlich hätte wissen müssen.

 

Kein Platz für Fußgänger

 

Schon jetzt formuliere ich in Gedanken die Sätze für mein Reisefazit.

 

Irgendwie bewundere ich dieses Volk, das am 1. Mai 1975 die lange Knechtschaft der Mächtigen abschütteln konnte und sich jetzt zielgerichtet und konzentriert mit grossem Willen in die Moderne bewegt.

 

Aber der Nostalgiker in mir wünscht sich für dieses Volk, daß ein guter Rest Tradition erhalten bleiben möge.

 

Im Moment erreichen wir unser abendliches Ziel. Eine Suppenküche an einer Kreuzungsecke. Hier dampfen die Kessel und die Köstlichkeit dieser Nationalspeise genießen wir sehr.

 

Suppenküche in Hanoi und ....
...danach Abwasch in der Gosse

 

Dienstag, 14. Februar 2017

Hanoi

 

Alles gut!

 

Doch gibt es leider keine Nudelsuppe zum Frühstück. Auch hat das weibliche Servicepersonal seine traditionelle Kleidung abgelegt und ist in eine westliche geschlüpft. Leider und schade.

 

Wie ich dies an der Rezeption anmerke, sehe ich die Verständnislosigkeit in den Augen meiner Gegenüber. Doch ich verstehe, sie wollen nicht mehr in die alten Klamotten ihrer Vorfahren schlüpfen, sondern sich, momentan jedenfalls, in die schmale und enge Kleidung der Westler zwängen.

 

In ihrer Vorstellung ist das offensichgtlich wohl auch ein Fortschritt!

 

Ich meine, das ist ein Fehler. Irgendwann werden sie diesen bemerken und sicher korrigieren. Die wirklich guten Hotels haben dies längst getan.

 

Das Lächeln Vietnams

 

Soeben haben wir uns für einen 4 Tagestrip zu den Bergvölkern entschlossen und fest gebucht.

 

Mit Bus und per Pedes durch die Landschaft des nördlichen Vietnam. Einzig das Wetter scheint dort Kummer zu machen, mit tiefhängenden Wolken und Nebel.

Never mind!

 

Ausserdem haben wir gleich noch den Flug nach Saigon und das Hotel dort gebucht. So können wir uns jetzt in aller Ruhe dieser Stadt widmen, bei + 20° und leichter Bewölkung.

 

Anmerkung: Miss Tracy (ein Nickname) und Marketing-Managerin im Hotel, machte bisher einen prima Job.

Ich mag die Menschen mit einem hellem Kopf und dem gewissen Drive.

 

Warten auf den Zug

 

Es ist 15.00 Uhr und der Zug der kommen sollte kommt nicht!

 

Schwankend, ratternd und ganz langsam sollte er sich durch die Altstadt, durch die schmalsten Häuserschluchten schieben, während die Gleisanwohner ihre Haustüren schliessen.

 

Anlässlich ihrer Herrschaft bauten die Franzosen in den 40er Jahren des letzten Jahr-

hunderts diese Eisenbahnlinie.

Jetzt verkehrt sie wohl nur noch einmal am Tag und dies in der Dämmerung und mit vernünftigen Fotos ist's nichts.

 

Bald wird auch sie der Vergangenheit angehören und draußen vor der Stadt ihre künftige Heimat finden.

 

Kein Freitheitsdrang

 

Auf dem Weg ins Hotel kommen wir an einem kleinen, zur Straße hin offenen Laden vorbei.

 

Davor steht ein in der Sonne blitzender und blinkender Edelstahlkäfig. Die große Rabenkrähe in ihrem wunderschönen, blau-schwarzen Federkleid scheint sich in der Enge ihres Gefängnisses nicht wohl zu fühlen. Ist sie doch ständig in Bewegung und knabbert mit ihrem Schnabel heftig und ärgerlich an den Gitterstäben.

 

So betrete ich das Geschäft. Ein älterer, grauhaariger Mann sitzt am Boden und eine zierliche, kleine, junge Frau kommt auf mich zu, fragt nach einem Wunsch.

 

Kaufen möchte ich ihn, den schwarzen Vogel, und freilassen!

 

Die Frau wendet sich dem älterne Herrn auf dem Boden zu und dieser bedeutet, daß ich den Vogel auch so haben könne. Da schaue ich nun doch ein wenig irritiert und stelle

erst eine Viertelstunde später fest, was der alte Vietnamese doch für ein Schlitzohr war.

 

Nun gut, ich bedanke mich vielmals, gehe nach draußen, öffne freudig erregt den Käfigtüre und was macht das Vieh?

 

Statt in die Freiheit zu entfleuchen, verkriecht es sich in die gegenüberliegende Ecke des Käfig.

Alles beten und bitten hilft nichts, der Vogel sträubt sich mit Macht gegen die Freiheit!

 

So habe ich heute gelernt, daß nicht immer eine gutgemeinte Tat willkommen ist. Unerschütterlich glaube ich allerdings weiterhin, daß jedes Lebewesen auf dieser Erde ein Recht auf Freiheit besitzt.

 

Unser Tag endet heute in einem netten Lokal und einem kleinen Plausch mit einem Paar aus Perth/Australien.

 

 

Mittwoch, 15. Februar 2017

Hanoi

 

Vieles hat sich in Hanoi in den vergangenen 2 Jahren geändert.

 

Mengen von Touristen, Mengen von Cafés und Restaurantes und noch mehr Shops haben sich auf die vermeintlichen Bedürfnisse der neuen Besucher eingestellt.

 

In meinem Vietnam-Fazit 2015 schrieb ich - sie werden es schaffen, ganz langsam!

 

Jetzt muss ich mich diesbezüglich korrigieren - sie werden es schaffen, aber ganz, ganz schnell und in längstens 10 Jahren werden wir Hanoi und Vietnam nicht wiedererkennen.

 

Mittagszeit
Vietnamesischer Charakter
Brücke über den Hoan Kiem See zur Pagode Den Ngoc Son

 

Zum Frühstück gibt's heute tatsächlich meine Nudelsuppe. So machen wir uns jetzt frisch gestärkt zum Literaturtempel auf.

 

Spiegelung

 

Die Anfänge dieser Anlage gehen wohl auf das Jahr 1015 n. Chr.-Geburt zurück.

 

Sie ist die wichtigste und bekannteste Tempelanlage des ganzen Landes und war zugleich auch die erste Universität Hanois.

 

Für Hintergründe und die Geschichte dieser Anlage empfehle ich, z.B. das Studium von

Wikipedia im Netz.

 

Literaturtempel Hanoi

 

Es ist hier viel los. Kein Wunder bei der Bedeutung dieser Anlage für die Einheimischen und natürlich für die Tourismusindustrie.

 

So habe ich mir es schon vor Jahren zur Gewohnheit gemacht, mich auch hier immer etwas abseits aufzuhalten, mich hinzusetzen um die Stimmung des Ortes in mich aufzunehmen.

 

Häufiger laufen vor meinen Augen dann Filmsequenzen und ich sehe Bilder längst vergangener Epochen und ihrer Menschen.

 

Der ein oder andere von euch wird sich jetzt denken - jetzt spinnt er, der Runge!

 

Nein, noch spinne ich nicht. Es ist so, wie ich es gerade schrieb. Aber an diesem Ort sehe und fühle ich all dieses nicht. Irgendetwas fehlt wohl oder irgendetwas ist zuviel.

 

Vielleich doch der Rummel der hier stattfindet und die vielen von Touris belagerten Souvenirshops?

 

 

Nun haben wir die Beine langgemacht und sitzen wiedermal auf den niedlichen Sitzgelegenheiten eines netten Lokas, draußen auf den Gehsteig.

 

Keine 200 m von uns entfernt steigt urplötzlich dichter Qual und Rauch auf, Flammen schlagen aus den Fenstern eines alten Gebäudes.

 

Urplötzlich ist die Straße, die Kreuzung von Schaulustigen aus aller Herren Länder belagert und verstopft. Nichts geht mehr. Auch die Polizei und die Feuerwehr hat so ihre liebe Not an den Ort des Geschehens vorzudringen.

 

Da wird geschwatzt und geschoben, fotografiert und gefilmt. So hat ein Jeder sein Handy aus der Tasche gezogen um über die Social-Medias die Welt von diesem Ereignis zu unterrichten.

 

Ich sag' jetzt nichts weiter dazu!

 

 

Fortsetzung siehe Reisen 2017 / Vietnam II - Klick!

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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