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Freitag, 8. Mai 2015

Mikolajki - Szeroki Bór

 

In der Nacht Regen, doch jetzt am Morgen stahlblauer Himmel ohne ein Wölk-

chen bei + 8°C.

 

Nach dem Frühstück schneidet Helge Christl und Rudi die Haare.

Scheinbar sehr zufrieden mit dem Ergebnis verlassen die Beiden wenig später den Platz.

Nächstes Treffen ist für Sonntag in Suwalki geplant.

 

Wir trödeln noch ein wenig, setzen die ein oder andere Mail ab und suchen nach

einem neuen Anlaufpunkt.

 

Unsere Wahl fällt auf Szeroki Bór. Ein Plätzchen im Wald, ohne jegliches Ge- döns.

 

Wir bummeln dann so los, schön langsam geht's durch's Land. Auch hier ist der

Frühling jetzt eingekehrt. Die Alleen leuchten in lindgrün, auch die Bodendecker

im Hochwald zeigen sich in dieser leuchtenden Farbe.

 

Auf Wälder folgen Wiesen und auf Wiesen folgen kleinere und grössere Seen.

 

Viel Wasser hat dieser Landstrich und dem Wassersport wird offensichtlich hier überall gefröhnt.

 

In einem kleinen Dorf bemerke ich auf der Sitzbank einer Bushaltestelle ein

junges Paar, welches sich dem Liebesspiel hingibt. Landluft regt offensichtlich

an.

 

Wir finden ihn, unseren neuen Stellplatz und wieder treffen wir auf Christl und

Rudi. Ist das nicht langsam werkwürdig?

 

Ganz einsam auf einer schönen Waldlichtung befindet sich dieser Platz und nur

200 m entfernt liegt ein tiefblauer See.

 

Stellplatz in der Einsamkeit
Lauter Faulenzer und Sonnenanbeter

 

Apropos tiefblau, so zeigt sich auch der Himmel.

 

Wir faulenzen in der warmen Frühlingssonne und gegen 16.00 Uhr starten wir zu einem strammen Marsch in den unendlich erscheinenden Wald.

 

Schönes Licht, warm und mit Grüntönen getränkt.

 

Nach einer Stunde sind wir zurück, schlage Helge noch in einer Runde Rummi

und dann kümmert sich jeder um sich.

 

Helge um ihr geliebtes TV und ich sitze hier, gucke aus dem Fenster, genieße

die letzten Sonnenstrahlen und notiere die Ereignisse des Tages.

 

 

Samstag, 9. Mai 2015

Szeroki Bór - Augustow

 

Ruhetag + Waschtag bei strahlender Sonne und einer leichten Brise.

 

Es ist so warm, daß bereits nach 4 Stunden die Wäsche knochentrocken ist.

 

Gegen 16.00 Uhr bezieht sich der Himmel, dicke Cumulus schieben sich über das bisherige blau.

 

Christl, Helge und Rudi geben sich dem Spiel hin - Rummy + Qwirkle. Ich liege

derweil auf dem Bett und mache, nicht daß ich es bräuchte, ein Schönheits- nickerchen.

 

Nachdem Rudi seit seiner Ankunft kein TV-Signal empfangen kann - zuviel

Bäume rundum - brechen die Beiden auf. Am Sonntag wird die Motorrad GP

übertragen und Rudi ist deren Fan schlechthin.

 

Eigentlich wollten wir noch die Nacht hier verbringen, entschließen uns aber

dann auch aufzubrechen, nachdem der Himmel sich zwischenzeitlich völlig zu

zog.

Schlafplatz in Augustow, direkt am See in einer ruhigen Wohngegend und auf geteerter Fläche.

 

Abendstimmung am Stellplatz in Augustow

 

Am Sonntag geht's dann in die Nähe von Suwalki, unserem letzten Stop in Polen.

 

 

Sonntag, 10. Mai 2015

Augustow - Suwalki

 

Schon um 6.30 Uhr öffne ich die Jalousie. Eine schöne Überraschung mal wieder. Sonne über dem Horizont.

 

Helge schaut mich kurz an, schüttelt den Kopf und verkriecht sich wieder unter

ihrer Bettdecke. Zu früh, vor 8.00 Uhr ist mit ihr so richtig nicht zu rechnen.

 

Am späteren Vormittag wandern wir dann dem See entlang Richtung Augustow.

Eine schöne Promenade immer am Wasser entlang wurde hier mit Unterstüt- zung der EU erstellt. Rechts der See und links Grundstücke, teilweise mit direk-

tem Wasserzugang.

Will der Grundstückeigentümer sein Schiff in den See verlegen, dann muß zu-

erst eine kleine Drehbrücke, über die der Fußgängerweg läuft, geöffnet werden.

 

Geöffnete Fußgänger-Drehbrücke

 

In Augustow ist eigentlich nicht wirklich was los.

 

Doch das stimmt nicht ganz, denn der Gottesdienst ist wohl gerade beendet und eine Menschenmasse ergiesst sich auf die Straße und in die Stadt.

 

Wir kaufen noch schnell ein paar Brötchen und Kekse ein und machen uns dann

vom Acker.

 

Fischerhütten auf dem Weg von Augustow zum Stellplatz

 

Suwalki ist schon nach 40 Minuten Fahrt erreicht. Hier tanken wir voll, auch die

Gastankflasche wird gefüllt und 30 Liter Trinkwasser werden gebunkert.

 

Der ausgesuchte Stellplatz an einem See, ca. 10 km von Suwalki entfernt, ist die pure Enttäuschung. Tote Hose, kein Platzwart und Entsorgungseinrichtungen

sind auch nicht vorhanden.

 

Wir klappern noch zwei weitere Alternativen in der nächsten Umgebung ab,

entscheiden dann aber, daß wir auf einen öffentlichen Parkplatz in Suwalki, auch am Wasser, ausweichen.

 

Christl und Rudi sind verständigt und trudeln wenig später auch dort ein.

 

Es regnet jetzt seit Stunden und so machen wir es uns in unserem Hannibal ge-

mütlich.

 

Für heute ist Feierabend.

 

 

Fazit

 

"Laßt euch nicht euer Wohnmobil klauen" war ein Hinweis, den wir von Bekann-

ten auf die Reise mitbekamen.

 

Dabei haben wir uns beim Freistehen und auch sonst nirgendwo sicherer ge-

fühlt als in diesem Land und wir standen in so manch einsamer Gegend.

 

Nicht alle Deutschen sind sauber, ehrlich, ordnungsliebend und pünktlich. Ge-

nauso wenig sind alle Polen Diebe.

 

Über Bord mit diesen dämlichen Vorurteilen, waren sie schon immer und sind es auch heute noch, gepaart mit Überheblichkeit die Kriegstreiber dieser Welt.

 

Wir fuhren durch Pommern mit seiner fantastischen, unberührten Ostsee-

küste, durch das Ermland mit seiner Einsamkeit und Natur pur und durch die Masuren mit seinen hunderten Seen und hübschen Städtchen.

 

Die Menschen, die wir dort überall trafen, waren zu jeder Zeit aufgeschlossen und hilfsbereit, schon gar, wenn wir uns mit unseren paar polnischen Brocken verständlich zu machen versuchten.

 

Unsere Erfahrung mit den Straßen ist zwiespältig. Die Hauptverbindungswege

sind super, die Nebenstraßen scheinen den letzten Krieg noch miterlebt zu haben und sind tausendfach geflickt. Da heißt es langsam fahren und mit aller Vorsicht.

 

Die Verständigung empfanden wir als problemlos auch wegen den Aufgeschlos-

senheit der Polen. Viele konnte noch ein wenig deutsch. Mit englisch ist

eigentlich nur in den großen Städten und bei der dortigen Jugend ein Staat zu

machen. Versagte all dies, dann half uns immer Gestik und Mimik.

 

So ist Polen für uns eine wirklich positive Überraschung und mit Unvoreinge-

nommenheit und Zurückhaltung immer eine Reise wert.

 

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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