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Sonntag, 31. Mai 2015

Tallin - Helsinki

 

5.00 Uhr aufstehen, 5.30 Uhr Fahrt zur Fähre.

 

Jetzt stehen wir vor dem geschlossenen Check-in-Schalter der Viking-Line und

die Kaffeemaschine blubbert vor sich hin.

 

Von uns aus könnte es jetzt schon losgehen.

 

6.30 Uhr ist's dann soweit, der Schalter öffnet seine Schranke und der Fahr-

zeugtross setzt sich langsam in Bewegung.

 

Wir haben vor ca. 8 Tagen über das Internet die Tickets gebucht. Nun nennen

wir am Schalter nur die Ref.-Nr., übergeben Personalausweise und Kfz-Schein

und eine Minute später erhalten wir diese plus unserer Tickets zurück.

 

Die Verladung verläuft problemlos und zügig und zu Fuß geht es danach im Schiff fünf Stockwerke nach oben.

 

Nachdem wir schon gefrühstückt haben, begeben wir uns direkt auf's Sonnen-

deck, während sich Christl und Rudi am Buffett gütlich tun.

 

Die See ist ruhig, viel Sonne und ein paar weiße Wolken, aber ein kalter Wind

begleiten uns.

 

Wir disponieren unsere heutige Besuchtour um, denn gestern Stadt und heute schon wieder wollen wir alle nicht.

 

So werden wir Helsinki deshalb auf unserer Runde in ca. 14 Tagen aufsuchen.

 

Unsere Landung in Finnland/Helsinki-Hafen verläuft viel zu schnell und vor

lauter Hektik komme ich nicht dazu Bilder zu machen. Schade, denn der An-

kunftshafen liegt mitten in der Altstadt.

 

So steuern wir nun einen Badeplatz an der Südküste Richtung Saimaa-See bei Perna an.

 

Ein jetzt grau-grüner vom Wind mit kleinen weißen Schaumkronen versehener

See erwartet uns, Trockentoiletten am Ufer und sonst nichts.

 

Wiedermal sind wir zu viert allein.

 

Helge öffnet aus "ihrem" Rotweinkontingent eine Flasche und bei super Stim- mung planen wir zu zusammen die nächsten Tage.

 

Krönender Abschluß ist, klar, Rudis Marillenschnaps. Danach ist der Mundraum

antiseptisch und wir könnten uns das Zähneputzen sparen.

 

 

Montag, 1. Juni 2015

Perna - Kotka - Ylämaa

 

Finnland, du schönes Finnland empfängst uns mit strahlender Sonne, klarer

Luft, dunklen Seen und grünen Wäldern.

 

Schon jetzt fühle ich mich hier zuhause.

 

Übernachtungsplatz bei Perna
Dito

 

Beste Straße sorgt für schwebendes Vorwärtskommen Richtung Kotka.

 

Doch plötzlich läuft uns doch so ein Lidl über den Weg. Helge macht die Besorgung und ich studiere derweil auf dem Parkplatz die Menschen und ihr Tun.

 

Alles läuft hier wohl ganz easy, bloooß keine übertriebene Hast und Finnland scheint Toyota zu fahren.

 

Nach erfolgtem Einkauf machen wir einen Abstecher seitwärts in die Büsche zu

einem kleinen Nationalpark mit Wandermöglichkeit.

 

Beine ausschütteln und so.

 

Am Rundwanderweg

 

Es ist ein Hochmoor, welches wir jetzt auf einem ca. 4,5 km langen Rundwan-

deweg erkunden.

 

So geht es dahin, über einen schmalen Bretter-, bzw. Balkenweg und links und

rechts davon ist alles nass, schwabbelig und wohl auch grundlos.

 

 

Das hier ist Elchland und immer mal wieder finden wir seine Spuren. Allerdings

sehen wir keinen und das ist kein Wunder bei diesem Krach, den der schwat- zende, weibliche Teil des Quartetts so macht.

 

Blick vom Hochstand auf's Elchrevier

 

Auch der gute Aus/Überblick von einem Hochstand bringt hier keine weitere Er-

kenntnis.

 

Wir sind nach 50 Minuten wieder am Parkplatz und brechen auf nach Kotka.

Die dort liegende Fischerhütte von Zar Alexander II. hat unser Interesse ge-

weckt.

 

Fischerhütte Zar Alexander II.

 

Auf einer kleinen Insel, zwischen zwei Flußläufen mit Stromschnellen, liegt das

Holzhaus mit seiner noch authentischen Inneneinrichtung.

 

In den Gewässern ringsum gab es früher wohl sehr große Lachsbestände, doch

diese Zeit ist längst vorüber.

 

Lachsfluß Kymijoki bei Kotka
Lauschige Plätzchen

 

An der Südspitze der Halbinsel, auf der Kotka liegt, soll es ein hübsches Plätz-

chen am Meer für die Nacht geben.

 

Jetzt ist dieses gesperrt für Fahrzeuge jeglicher Art. Die jetzige Alternative ist

alles andere als hübsch, dafür ist sie eng und uneben.

 

So raffen wir uns auf, fahren nochmals 100 km und landen im Edelsteindorf

Ylämaa.

 

Kaum angekommen, wollen Helge und Christl das Schmuckmuseum stürmen

landen aber wo?? - natürlich in einem Schmuckshop in welchem Christl ein Paar Ohrstecker erwirbt.

 

In Ylämaa findet sich ein, in je nach Lichteinfall verschiedenfarbig (Spektral-

farben) schimmender Feldspat, namens Spektrolith. Den gibt es wohl nur hier und sonst nirgendwo auf der Welt.

 

Neben dem Spektrolith wird in dieser Gegend auch sehr großzügig ein hoch-

wertiger Granit abgebaut und eine in der Region ansässige Firma fertigt daraus die glattgeschliffenen Kugeln, welche sich in den Hotelfoyers der Welt auf einem dünnen Wasserfilm drehen.

 

Die Nacht verbringen wir auf dem großen LKW- Parkplatz hinter dem Museum,

etwas abseits im Grünen.

 

 

Dienstag, 2. Juni 2015

Ylämaa - Lappenranta - Piestohiekka

 

Ganz früh höre ich, im Halbschlaf, ein tok, tok, tok auf dem Dach - Regen!!

 

Stunden später öffne ich die Jalousien und sehe die Farben des Nordens.

 

Tiefblauer Himmel, sattgrüne Birkenwälder, dunkelrote Holzhäuser mit schnee-

weißen Applikationen.

 

So soll/muß das sein!!

 

Gestern Abend beschlossen wir noch, daß jedes Team in den nächsten 4 Tagen einer individuellen Routenplanung folgen wird.

 

So machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Saimaa-See.

 

Übrigens stürmten heute früh ein Dutzend Stechmücken unseren Hannibal und

Helge gab sich daraufhin einem kurzen Anflug von Hysterie hin.

 

Doch es bestand nicht wirklich ein Grund dafür, denn wir haben für unseren Schlafbereich ein maßgeschneidertes Moskitonetz und für unsere empfindlichen Hautteile, eine für die Mücken nicht akzeptable, bzw. tötliche Emulsion.

 

Auch sind die Biester momentan noch so lahm, daß wir sie im Fluge erschlagen konnten.

 

Also gemach, gemach.

 

Die Via Karelia ist unser Weg ins Herz dieses Landes, das Land der nur 1.000 Seen, obwohl mehr als 70.000 gezählt wurden.

 

Es geht hüglig dahin, immer nach Norden entlang an Seen, über Dämme und

Brücken, durch dichten Mischwald und über weite Wiesen- und Ackerflächen.

 

Dort drüben am Waldrand zeigt sich ein einzelnes Gehöft und auf jener Ufer-

erhöhung steht ein kleines, rotes Holzhaus, das Boot dazu liegt am Steg.

 

Das sind die Bilder, die langsam an uns vorbeiziehen.

 

Der Verkehr, d.h. einzelne Autos in langen Minutenabständen, läuft auf einsa- mer Straße völlig unaufgeregt.

 

Kein Drängler, kein Raser, kein Huper und kein Möchtegern und wir haben uns

diesem Rythmus schon längst angepasst.

 

Zwischenzeitlich stehen wir, wie könnte es anders sein, in lichtem Hochwald an

einem See. Noch scheint die Sonne und wir geniessen bei einem starken Kaffee

die abendliche Ruhe.

 

Geniesserin

Dichte Wolken drängen über den Himmel, verdecken die uns gerade noch wär- mende Sonne und Kälte kriecht uns umgehend in die Beine.

 

So packen wir zusammen und verziehen uns zum Abendessen in unseren Hanni-

bal.

 

Mittwoch, 3. Juni 2015

Piestohiekka - Mikkeli - Kiesilä

 

Es ist stürmisch heute früh. Hannibal schüttelt sich, schüttelt den Regen ab der seit Stunden auf ihn niederpasselt.

 

Der See ist so grau wie der Himmel und ich werfe die Heizung an.

 

Wir haben keine Eile, frühstücken gemütlich und planen in Ruhe die nächsten

Stationen.

 

Mikkeli wollen wir anfahren und entsorgen. So machen wir das und stehen jetzt

auf dem Hafenparkplatz dieses Städtchens.

 

Am Wetter hat sich zwischenzeitlich nichts geändert, denn es regnet jetzt in Strömen. Kein Wetter für eine Stadtbesichtigung, auch nicht für Hartgesottene wie uns.

 

Helge widmet sich nun aus lauter Langeweile dem Kühlschrank. Abtauen ist an-

gesagt, denn in den letzten Wochen hat sich Eis im Tiefkühlfach breit gemacht.

 

Ich sitze am Laptop und tippe diese Zeilen. Die aus dem Kühlschrank ausge-

räumten Delikatessen machen mich jedoch hungrig und Helge offensichtlich auch.

 

So beenden wir unsere momentanen Tätigkeiten und geben uns, ohne Um- schweife, den leckeren Köstlichkeiten hin.

 

Hoppla, wer rollt denn da gerade an uns vorüber? Christl und Rudi auf der Suche nach einem Parkplatz.

 

Wir nutzen die Gelegenheit, besprechen die Fähre von Turku nach Stockholm

und Helge bucht sogleich je 1 Ticket für das österreichische Team und uns.

 

Die Überfahrt haben wir aus preislichen Gründen auf den 17.6. vorgezogen. So kostet die Überfahrt mit Kabine € 158,-- und nach dem 17.6. müssten wir über € 100,-- drauflegen.

 

Nach dieser Aktion starten wir zu viert einen Rundgang durch die Stadt. Der Re-

gen hat zwischenzeitlich aufgehört, die Sonne blinzelt uns zaghaft zwischen den

Wolkenbergen ins Gesicht aber der Wind pfeift uns kalt um die Ohren.

 

In Mikkeli gibt's nicht besonderes zu besichtigen. Während des Winterkrieges

1940 gegen die Russen hatte hier der finnische Oberbefehlshaber Mannerheim

sein Hauptquartier. Wir verkneifen uns allerdings eine Besichtigung.

 

Unsere Wege trennen sich wieder, jeder will die Saimaa-Runde für sich noch

komplett erledigen.

 

In der Nähe von Kiesilä finden wir am See einen hübschen Platz. Noch immer regnet es und nur zwischendurch scheint die Sonne.

 

Helge und ich glotzen TV und um 21.30 Uhr blicke ich aus dem Fenster, springe geschmeidig mit einem Satz aus dem Bett und schieße die nachfolgenden Fotos.

 

Übernachtungsplatz 21.30 Uhr
Dito
Dito

 

Donnerstag, 4. Juni 2016

Kiesilä - Saimaa-Kanal - Imatra

 

Der Tag liefert keine besonderen Vorkommnisse.

 

Auch der Saimaa-Kanal haut uns, in dem von uns besichtigten Teilstück, nicht

vom Hocker.

 

Das Wetter zeigt sich noch immer in bestem Grau.

 

Nachmittags treffen wir in einer kleinen Bucht bei Imatra vereinbarungsgemäß

auf Christl und Rudi.

 

Beide sitzen in der Sonne, doch als wir eintreffen ist's damit vorbei. Wir haben

die Wolken als Präsent mitgebracht.

 

So verziehen wir uns zu Viert in den Hymer, trinken Rudis Wein und planen die

nächsten Tage.

Stellplatz bei Imatra
Dito

 

Ich weiß, warum ich eigentlich ein Gegner von fixen Buchungen bin. Die wun-

derbaren Möglichkeiten einer zeitlich nicht limitierten Tour gehen damit flöten.

 

Jetzt müssen wir am 17.6. in Turku auf die Fähre, auch wenn wir vielleicht gerne noch an schönen Plätzen in Finnland verweilen möchten.

 

 

Freitag, 5. Juni 2015

Imatra - Savonlinna - Kerimäki

 

120 km schnelle Fahrt über beste Piste von Imatra nach Savonlinna.

 

Doch der vereinbarte Platz ist schei..... So bleiben wir nur 2 Stunden, kochen,

essen und auf geht's, 30 km retour und links ab in die Büsche nach Kerimäki.

 

Dort sehen wir uns die grösste Holzkirche der Welt an. Angeblich sollen in ihr

bis zu 5.000 Gläubige Platz finden.

 

Kerimäki - größte Holzkirche der Welt
Dito, Innenansicht

 

Alles aus Holz, in lichtem Grau gehalten, schlicht, hell und freundlich.

 

Dito
In die Kuppel fotografiert
Durch den Kronleuchter in die Kuppel fotografiert

 

Geheizt wird im Winter mit 4 großen Holzöfen. Ein tolle, aber alte und damit sehr arbeitsintensiv Technik.

 

Einer von 4 Holzöfen

 

Egal ob ich jetzt nach links, rechts oder nach vorn sehe, Wasser, Wasser.

 

Nur hinter uns ist ein Damm, auf welchem wir stehen und auch die Nacht

verbringen werden.

 

Helge, vom Wetter etwas gefrustet, zieht sich schon jetzt um 16.00 Uhr ins

Bett zurück und pflegt ihr Gemüt (soll ich so schreiben!).

 

Mit mir allein

 

Samstag, 6. Juni 2015

Kerimäki - Savonlinna - Kiesilä

 

Herrliches Wetter haben wir heute Vormittag. Wir treffen uns kurz mit Christl

und Rudi in Savonlinna, dann fährt jeder wieder eigene Wege.

 

Wir kaufen noch ein, tanken und fahren durch bis zu unserem nächsten Über-

nachtungsplatz bei Kerimäki.

Dort waren wir vor Tagen schon einmal. Einfach ein nettes Plätzchen.

 

Christl und Rudi trudeln später ein und der bislang sonnige Himmel verdüstert

sich sofort zusehens. Heute bringen die Beiden mal das schlechte Wetter mit.

 

Noch eine Runde Rummy und anschließend verzieht sich ein jeder in sein Mobil.

 

 

Sonntag, 7. Juni 2015

Kiesilä - Perna

 

Ruhetag, Waschtag, Fahrtag.

 

Helges "Lieblingsbeschäftigung"

 

Heute Abend wollen wir an der Ostseeküste bei Helsinki sein.

 

Dort sind wir jetzt auch und ansonsten gibt's nichts zu berichten.

 

 

Montag, 8. Juni 2015

Perna - Porvoo - Helsinki

 

Wir wollen weiter nach Porvoo, bleiben aber bei dem heutigen Superwetter noch mind. bis 14.00 Uhr.

 

Jetzt wird erst einmal geduscht und gesonnt und dann sehen wir weiter.

 

Eine Stille ist das hier!

 

Um 12.00 Uhr ziehen die ersten Wolken auf und wir brechen dann doch etwas früher unsere Zelte ab.

 

Nun um 13.30 Uhr, am Yachthafen in Porvoo, erwischt uns ein richtiges Gewitter

mit allem Drum und Dran.

 

So ist's momentan also nichts mit Stadtbesichtigung.

 

Alternativ schmiert Helge Käse- und Marmeladebrote, der Regen trommelt un- ablässig auf's Blechdach und in dicken Rinnsalen läuft anschließend das Wasser über die Windschutzscheibe.

 

Auch geht rapide die Temperatur in den Keller, von + 20° auf + 10! C. Heute Vormittag noch Bikini-Wetter und jetzt Fleece-Zeit.

 

Dann endlich hört der Regen auf und auch wir machen uns auf, auf zur Be-

sichtigungstour.

 

Die Altstadt schmiegt sich an einen Hügel auf dessen höchster Erhebung eine

aus Bruchstein im 13. Jahrhundert erbaute gotische Kirche steht. Dominant,

separat daneben der wuchtige Kirchturm.

 

Pittoresk wirken die alten, dunkelrot lackierten ehemaligen Speicher am Fluß-

ufer. Heute scheint dort der Trödel eine Heimat gefunden zu haben.

 

Nun, das war er, der Besuch in Porvoo.

 

Helsinki ist über die Autobahn schnell erreicht. Doch zuvor noch ein kurzer Ein- kauf, etwas Wasser gebunkert und schon stehen wir auf dem Parkplatz beim

Zoo der finnischen Hauptstadt.

 

Jetzt, 18.30 Uhr scheint auch wieder die Sonne durch unser Womo-Fenster und

verschönt uns den Abend.

 

Anmerkung: 22.30 Uhr nachts und es ist eigentlich taghell und selbst die Son-

                   ne ist am Horizont noch sichtbar.

 

 

Dienstag, 9. Juni 2015

Helsinki

 

Das muss jetzt ja wohl mal gesagt werden - wir hatten bislang auf unserer Rei-

se ziemliches Schwein mit dem Wettter!

 

So auch heute. Stahlblauer Himmer, die Wolken des gestrigen Tagen haben sich

alle verflüchtigt und die Quecksilbersäule des Thermometers verharrt bei ange-

nehmen + 15° C um momentan 8.00 Uhr.

 

Der Blick aus dem Fenster zeigt mir einen blitzsauberen Parkplatz im Grünen.

Ein leichtes Verkehrsrauschen schwappt aus der Stadt hier herauf, zwei Möwen streiten sich kreischend um etwas fressbares und ein paar sportive Finnen küm-

mern sich um ihren Kreislauf.

 

20 Minuten Fußweg zur Metro, anschließend 10 Minuten Fahrt damit für € 2,50

pro Nase und sogleich finden wir uns in der Innenstadt von Helsinki wieder.

Die Altstadt machen wir unsicher, an Marktständen nehmen wir einen Imbiss

und Helge und Christl verabschieden sich für 1,5 Stunden zum Shoppen.

 

Rudi und ich finden eine kleine Bar und nehmen je einen halben Liter finnisches

Bier. Das bislang zweitteuerste Bier meines Lebens - € 7,10/0,5 l.

 

Nur in Saigon auf dem Bitexco Financial Tower war es noch teurer. Dafür gab's

dort aber sooooo eine Aussicht!

 

Jetzt im Nachgang zu unserem Stadtbesuch fallen mir die Parallelen zu Barce- lona ein.

 

Beide Städte besitzen eine große Vergangenheit und sind zugleich auch hyper-

modern. Beide Städte liegen am Meer mit ausgedehnten Häfen, klitzekleinen bis mächtig großen Schiffen und ganz wichtig, auch hier scheint die Jugend das Ge-

schehen zu dominieren.

 

In unser aller Köpfen spukt ja wohl so der Gedanke an wortkarge und sehr re- servierte Finnen.

 

Das können wir zumindest für die städtischen Bewohner so nicht bestätigen.

 

Nicht nur einmal bekamen wir in Helsinki spontan und unaufgefordert Hilfe angeboten, als wir fragend blickend vor Ticketautomaten standen oder auch an einer Straßenkreuzung.

 

Und da ist sie wieder, die Tatsache, daß Gebäude und Sehenswürdigkeiten einer

Stadt nur den Rahmen geben, die Menschen und ihr Tun jedoch den Inhalt.

 

 

Mittwoch, 10. Juni 2015

Helsinki - Pornio - Irgendwo auf Lenholm

 

Ein Verkehr ist das heute früh hier auf dem Parkplatz! Meister Lampe kommt

zweimal vorbei, ein Eichhörnchen mustert uns erstaunt, ein bunter Fasan küm-

mert sich dagegen mehr ums Fressen und Elster & Co. tun es ihm gleich.

 

Die bislang geplante nördliche Route über Tampere haben wir verworfen. Die

letzten Tage werden wir in Südwest-Finnland verbringen und vor Turku noch

ein Schären-Hopping absolvieren.

 

So nehmen wir jetzt Kurs Richtung Pargas.

 

Bei Pornio legen wir einen 3-stündigen Stop ein. Wir haben hier Internet über

unsere Euro-Simkarte und endlich kann ich 5 Tage Website nachtragen.

 

Anlässlich der Weiterfahrt stellen wir fest, daß die Landschaft hier gänzlich an-

ders ist als die der letzten Wochen.

 

Gepflegte Kulturlandschaft läuft an unseren Fenstern vorbei und ab und zu taucht jetzt auch mal ein Haus aus Stein auf. Eine Landschaft ähnlich der hei- matlichen.

 

Wenig später sind wir in den Schärengarten südwestlich von Turku eingetaucht

und damit beginnt für uns das Inselhüpfen.

 

Noch verbinden Brücken die Inseln und auf der zweiten finden wir an einem

Naturschutzgebiet einen Wald-Wanderparkplatz für die Nacht.

 

Durch die hohen Bäume ringsum haben wir jedoch leider keinen Satellitenemp-

fang.

 

10 km retour hätten wir diesen gehabt, auch Parkplätze und sicher Internet.

 

Aber zurückfahren ist nicht - ich habe mir ein € 3,15 Bier aus der Alu-Dose gegönnt.

 

Macht nichts, so kann ich mit Helge mal wieder eine gepflegte Konversation führen!!!

 

Die Sonne blinzelt sanft durch die Fenster und alles ist gut.

 

 

Donnerstag, 11. Juni 2015

Irgendwo auf Lenholm - Nagu - Korpo - Kittuis - Näsby - zurück nach

Pargas

 

Schon früh machen wir uns heute auf den Weg. Das Wetter spielt mit und be-

dient uns mit dem klaren Himmel des Nordens.

 

Es sind nur einige wenige Kilometer und wir stehen vor der ersten Fähre. Die

Gelben ersetzen hier auf den Schären in aller Regel die Brücken, sind kostenlos

und ständig unterwegs.

 

Kostenlose Fähre

 

Alles verläuft rasch und zügig und schon in 15 Minuten sind wir auf der nächsten

Insel.

 

Landschaft bei Nagu

 

Hier säumen noch Birken unseren Weg und die gut ausgebaute Straße

schlängelt sich durch Wald und Wiese.

 

Wenig später erreichen wir Nagu, einen kleinen stillen Ort mit einer Poststelle.

Hier wird Helge endlich ihre Postkarte an Nick los, die sie schon seit Helsinki mit

sich heraumschleppt.

 

Dito

Wieder erreichen wir eine gelbe Fähre, die uns nach Korpo bringen wird. Die

Überfahrt dauert jetzt eine halbe Stunde.

 

Links und rechts gleiten die vom Eis rundgeschliffenen Felsbuckel an uns vor-

über. Kleine und große, graue Rücken gleich denen von Waalen.

 

Vor uns ein dunkelgrüner Saum, der näher und näher kommt und uns dann

aufnimmt. Wieder festen Boden unter den Rädern erreichen wir kurz darauf

die kleine Stadt Korpo.

 

Kirche von Korpo

 

Wir parken unseren Hannibal nahe der Kirche und unternehmen einen kleinen

Spaziergang, erkunden das Städtchen.

 

Typisch finnisch

 

Auch hier ist alles sehr weitläufig. Würde ich hier wohnen, dann hätte ich eine

Enduro für den Besuch beim Nachbarn.

 

Bodendecker

 

Der Tourismus ist auch hier eingekehrt. Wir entdecken eine Vielzahl von Bed-

and-Breakfast Unterkünften, die jetzt noch geschlossen, in der Ferienzeit aber

sicher voll belegt sind.

 

Die ca. 30.000 Bewohner der Schären müssen sich kümmern. Landwirtschaft gibt es nur wenig und Industrie schon garnicht. So bleibt nur der Weg in den Tourismus und die örtlichen Gegebenheiten bieten sich dafür ja auch an.

 

Ich denke, es wird ein sanfter Tourismus. Dafür werden die Menschen, die hier leben und ihre Heimat lieben schon sorgen.

 

Eine Einfahrt.......
.....und die dazugehörende B&B Unterkunft

 

Wir müssen warten. Über eine Stunde dauert es, bis die Fähre nach Houtskär kommt.

 

Es weht eine steife Brise, Wellen mit Schaumkronen sind vorhanden und das

Schiff muss dagegen an.

 

So kommt ab und zu etwas See über und die Gischt schlägt sich auf der Wind-

schutzscheibe der vorne stehenden Fahrzeuge nieder.

 

Leicht bewegte See

 

Hier auf Houtskär wachsen nicht nur Waldbeeren jeglicher Coloure, sondern wir endecken auch neben der Straße grössere Erdbeerfelder und Gewächshäuser.

 

Helge als Erdbeersüchtige bekommt ganz große Augen, doch noch zeigen sich

keine Früchte an den Büschen.

 

Auf Houtskär dominiert dichter Kieferwald die Landschaft. Birken sehen wir

keine mehr, dafür große, runde, nackte oder mit niedrigen Bodendecker be- wachsene Granitblöcke.

 

Die Straße ist sehr schmal geworden. Es geht auf- und abwärts, erst links

dann rechts und Konzentration beim Fahren ist gefragt.

 

Wir durchfahren kleine Dörfer wie Näsby und Roslax und machen uns dann

auf den Rückweg.

 

Die Weiterfahrt ginge nur mit Bezahlfähren und die nächste Überfahrt würde

bis zu € 90,-- kosten. Das ist uns die Sache nicht wert, zumal uns in Norwegen

sicherlich häufiges Inselhüpfen erwartet.

 

Schären

Die Rückfahrt gestaltet sich zügig und ohne große Wartezeiten, dabei kann

Helge die Sonne und die einmalige Landschaft noch einmal genießen.

 

Ein letzter Blick

 

Dann sind wir auch schon an unserem Startplatz von heute früh angelangt. Wir

packen die Stühle aus, kochen Kaffee, schmieren uns Marmeladebrote und

frönen der noch immer warm strahlenden Sonne. Es ist jetzt 18.30 Uhr.

 

Kleine Episode: Da stehen zwei Motorräder neben unserem Hannibal und ein jüngeres Ehepaar mit ca.14-jährigem Sohn steuert darauf zu. Plötzlich schallt es, in klarem deutsch, zu uns herüber "Sie haben eine lange Reise hinter sich".

 

So stellt sich heraus, daß der Ehemann und Vater Kontakt mit einem Amateur-

funker aus Friedrichshafen pflegt und so unsere Sprache etwas lernen konnte.

 

Noch im Wegfahren ruft uns der Junge ein klares "Auf Wiedersehen" zu.

 

Soviel nochmals zum Thema wortkarge und reservierte Finnen.

 

Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz in Pargas.

 

Ab sofort sind wir wieder

zuhause-zuhause

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