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Samstag, 17. - Montag, 19. Mai 2014

Tarragona

 

Jetzt stehen wir exakt wieder auf dem selben Platz wie schon am 11.10.

2013.

 

Die nächsten Tage werden wir ausspannen und es uns gut gehen lassen.

Gleicher Platz und gleiches Bild - siehe 11.10.2013

Dienstag, 20. Mai 2014

Tarragona - Vilafranca del Penedes

 

Heute morgen haben offensichtlich städtische Arbeiter eine Haltever-

botstafel für Wohnmobile errichtet.

 

Jedenfalls machte uns unser Nachbar darauf aufmerksam.

 

Verschiedene Wohnmobilisten packen jetzt schon ihren Krempel zu-

sammen und machen sich vom Acker. Wir wollen aber noch eine Nacht

bleiben und heute am Strand wandern.

 

Pustekuchen - die Polizei steht jetzt gerade vor unserer Türe und bedeu-

tet uns abzufahren. Jetzt, sofort!!

 

Offensichtlich beginnt für die Gemeinde hier die Saison und wir Wohnmo-

bilisten sind nicht mehr erwünscht.

 

Okay, dann hau'n wir halt ab und werden die Nacht in Vilafranca del Pen-

edes verbringen.

 

Kein Problem, wir sind ja unterwegs-zuhause.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Vilafranca del Penedes - Sant Sadurni de Anoja

 

Geschlafen haben wir gut auf dem offiziellen Stellplatz in Vilafranca. Ein

bißchen schräg vielleicht (Kopf nach unten), aber das soll ja gut für die Durchblutung des Gehirns sein. :-)

 

Jedenfalls wollen wir uns heute noch etwas Gutes antun und gleichzeitig

ein bißchen dazulernen.

 

Codorniu ist der Welt grösste Cava-Kellerei, die nach der traditionellen

Champagner-Methode produziert und auf eine 500-jährige Vergangenheit

zurückschaut. Bewundernswert, zumal die Firma noch immer im Familien-

besitz ist.

Cava-Kellerei Codorniu

Das Unternehmen liegt  inmitten seiner Weingärten und schon der Eingangs-

bereich ist imposant.

 

Alle Familienmitglieder haben sich offensichtlich nie nur um ihr Produkt,

sondern auch um die Architektur ihrer Gebäude und Anlagen Gedanken ge-

macht und dafür die besten Architekten engagiert.

Die Informationstour mit angeschlossener Cava-Probe ist bestens organisiert

und dauert genau 90 Minuten.

 

Umfassend gezeigt wird allerdings nur die Vergangenheit - die ist allerdings

erstaunlich - die Gegenwart wird offensichtlich aus Geheimhaltungsgründen

ausgespart.

Eingangshalle
Privathaus - Teilansicht

Nach einer Filmvorführung dürfen wir in einen kleinen Elektrozug mit mehr

als 10 offenen Waggons umsteigen und schon geht die Reise übers Firmen-

gelände los.

Genau hier zeigt sich die großartige Vergangenheit mit ihrer Architektur.

Ehemalige Produktionsstätte
Industrietor aus dem Anfang des 20.Jhrh.
Ehemaliges Weinlager
Dito

Und jetzt wird's richtig spannend!

Abgang in die "Unterwelt"

Aussteigen und dann geht es 100 Stufen hinab in die "Unterwelt". Es emp-

fängt uns ein Labyrinth von Gewölben und kilometerlangen Gängen (ein-

zelne Gänge sind bis zu 4 km lang).

 

Keine Angst, hier unten muss der Besucher nur hie und da zu Fuß gehen,

der grösste Teil der Strecke wird ebenfalls mit einem E-Zug absolviert -

allerdings in einem Höllentempo - siehe Foto.

"Höllenfahrt"
Flaschengärung

Für die teilweise grieselige Qualität der Bilder muss ich mich nicht

entschuldigen. Diese werden bei mehr Finsternis als Dämmerung mit

aufgenommen.

Übrigens alle ohne Stativ oder künstlichem Licht, da dafür anlässlich

dieser Führung keine Zeit bleibt.

Hommage

Probieren dürfen wir dann abschließend einen weissen und einen Rosé-

Cava.

Na gut - vielleicht sind wir ja Cava-Banausen, aber unser Prosecco aus

der Region Treviso ist uns da viel, viel lieber.

 

Kaufen werden wir hier deshalb nicht, aber wirklich interessant war die

Exkursion in jedem Fall.

Weingärten soweit das Auge reicht

Nach diesem "Saufgelage" setze ich mich nicht mehr hinter's Steuer. Die

Nacht verbringen wir bestens auf dem großen Parkplatz vor dem Unter-

nehmen.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Sant Sadurni de Anoja - Sant Feliu de Guixols

 

Nach dem Frühstück steht ein bisschen Beineschütteln auf dem Prog-

ramm.

 

Ach ja, ich habe mich vor ein paar Tagen Helges intermittierendem Fas-

ten angeschlossen d.h., nur jeden 2. Tag gibt es etwas zu Beissen!!!!

 

Und so geht es mir auf der kleinen Wanderung durch die Weingärten

garnicht so gut. Mein Magen knurrt wie ein Wolf und mein Kreislauf ist

wohl etwas in den Keller gerutscht.

 

Trinken, trinken, meint meine Liebste. Ja, ja, aber nur Wasser oder Tee

und das inmitten dieses vielen Weins.

Jetzt rauschen wir wieder durch hüglige, nein bergige Landschaft. Ir-

gendwo rechts von uns muss das Mittelmeer liegen.

 

Da wollen wir wieder hin und zwar nach Sant Feliu de Guixols. Ein kleiner

aber offensichtlich florierender Ort mit einer perfekten Infrastruktur.

 

Tourismus ist auch hier klar angesagt, aber nicht so dominant wie sonst

an der Costa Brava und Betonburgen gibt es sowieso nicht. Hier geht

alles noch viel ruhiger ab.

 

Der offizielle Stellplatz ist klasse, kostenlos und trotzdem mit einer komp-

letten Ver/Entsorgung.

 

Das Meer liegt allerdings dieses Mal nicht vor unserem Hannibal, ist aber

nur ca. 10 Gehminuten entfernt.

 

Dort ist es hübsch, jetzt noch beschaulich und das Wetter spielt auch mit.

 

Hier am halbkreisförmigen Stadtstrand mit glasklarem Wasser wurden

vor einigen 100 Jahren die Schiffe der Korsaren von Sant Feliu gebaut

mit denen die Franzosen richtig geärgert wurden.

 

Dabei war besonders Jeroni Basart Morató, genannt Rufo, erfolgreich.

1782 kaperte er 4 englische Korsarenschiffe. Gegen Frankreich befehlig-

te er noch im Alter von 66 Jahren als Commander 6 Schiffe mit Besat-

zung aus Sant Feliu.

Freitag, 23. Mai  - Dienstag, 3. Juni 2014

Sant Feliu de Guixols

 

In diesem kleinen Städtchen werden wir wohl wieder ein Weilchen bleiben,

die Gegend zu Fuß erkunden und die Zeit geniessen.

Bucht von Sant Feliu - Blick von Norden
Stadtstrand von Sant Feliu
Hafeneinfahrt und alter Stockanker
Sportboothafen - Teilansicht
Ehemaliges Casino
Innenstadt

Da kommen wir um eine Ecke und sehen diese Wand. Sicherlich mehr

als 20 m lang und alles ist gemalt. Auch die Steine und die Blumen auf

der rechten Bildseite sind nicht echt. Frappierend!

Alles nur gemalt
Da kommt der grosse Regen

So regnet es seit Tagen. Die Sonne lässt sich nur hie und da blicken, ver-

schwindet dann meist wieder sehr rasch.

 

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Der Busbahnhof von Sant Feliu befindet sich nur max. 200 m von unse-

rem Stellplatz entfernt.

 

So ist es naheliegend, daß wir heute, Montag, unseren Hannibal nicht be-

wegen und statt dessen den Bus in den übernächsten Ort namens Platja

d'Aro nehmen.

 

Platja d'Aro ist nun wirklich das krasse Gegenteil von Sant Feliu. Eine

Touristenhochburg in Reinstform.

Ein Strand, eine parallellaufende Hauptstraße und an dieser beidseitig

ein Hotel, eine Boutique, ein Imbiss, ein Restaurant usw. nach dem an-

deren.

 

Wir wollen unsere Bettwäsche einer Wäscherei übergeben, doch wir ste-

hen vor verschlossenen Türen. Nur Vormittags ist dort was los - ansons-

ten ist der Laden wohl wegen Wohlstands geschlossen.

 

So fragen wir in dem benachbarten Imbiss nach einer Alternative, Kellner

spricht doch tatsächlich gutes Deutsch, und bekommen diese auch. Fuß-

weg 20 Minuten, also los!

 

Dort angekommen teilt uns das Schild an der Ladentüre mit, daß erst

um 17.00 Uhr geöffnet wird. Klar, wir sind in Spanien.

 

Es ist jetzt 14.00 Uhr, Helge geht bummeln und Klamotten, Schuhe usw.

gucken und ich gehe Leute gucken und setze mich auf eine große Cola an

der Hauptkreuzung vor einen McDonald.

 

Jetzt ist es 16.30 Uhr, Helge taucht auf und am Himmel dicke Regenwolken.

Nun aber im Sauseschritt Richtung Reinigung und dort finden wir in einem

Eingang erstmal Schutz vor dem jetzt richtig einsetzenden Regen.

 

Termingerecht können wir die Wäsche abgeben und vereinbaren Abholung

für den kommenden Montag. An diesem wollen wir ja auch aufbrechen

Richtung Peralada.

 

Wegen Regens verzichten wir auf eine weitere Stadt- und Strandbesichti-

gung und fahren mit dem Bus zurück nach Sant Feliu.

 

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Freitag ist Wandertag. Die Wettervorhersage signalisiert uns heiter bis wol-

kig, also mal kein Wasser von oben.

 

Die Costa Brava ist ja in erster Linie durch ihre wilde, stark zerrissene Steil-

küste mit ein paar Sandstränden dazwischen geprägt.

 

Wie ein Wanderweg an einer solchen Küste aussieht, kann sich sicherlich

jeder gut vorstellen.

Es geht erst 100 m steil bergauf, dann folgt eine kleine Aussichts- oder

Fotoplattform und anschließend geht es auch gleich wieder 100 m steil

bergab und es scheint immerwährend.

An sich haben wir damit keine Probleme nur die Stufeneinteilung ist derart

blöde angelegt, daß ein passender Gehrhythmus für uns nicht zu finden ist.

 

Das Wasser zwischen den Klippen ist glasklar, noch in 2 m Tiefe sind die

vielen Seeigel an den Felsen deutlich zu erkennen. Farben von dunkelblau

bis helltürkis wechseln sich ab und nur die fehlenden Badesachen halten

Helge und mich von einem Satz ins nasse Element ab.

 

Letzlich landen wir nach über einer Stunde am Strand von San Pol.

 

Und der ist doch wirklich jetzt mal wieder ein ganz, ganz hübscher. Wunderschöner weisser Sandstrand, nicht sehr lang, eine sehr schmale

Teerstraße verläuft parallel zu diesem und auf der gegenüberliegenden

Strassenseite einige ältere Häuser und Restaurants mit Terrasse.

 

Sehr ruhig, geradezu idyllisch ist das hier und wir verweilen lang, sitzen

draußen vor einer Bar unter einer Markise mit einer großen Karaffe Sang-

ria und 2 Gläsern auf dem Tisch.

 

Schon planen wir einen Umzug mit unserem Hannibal hierher. Nur die

fehlende Ver- und Entsorgung hält uns davon ab und auch die Tatsache,

daß wir ja sowieso am Montag unsere Zelte in dieser Gegend abbrechen.

 

Der Rückweg ist kurz und knackig, immer der Straße nach und wenig

später sind wir in Sant Feliu zurück.

 

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Wir bleiben jetzt noch bis Mittwoch und dann hauen wir hier endgültig ab

Richtung südlichem Frankreich.

 

Bis dahin.....

Mittwoch, 4. Juni 2014

Sant Feliu - Platja d'Aro - Peralada

 

Abreisetag. Ja, jetzt geht es wirklich wieder los. Wir haben lange gezögert,

so schön und relaxt war es hier, aber jetzt ist's genug.

 

In Platja d'Aro holen wir die Wäsche, die wir vor über einer Woche dort

abgaben.

 

Lidl und Mercadona sind immer einen Besuch wert. Unser Kühlschrank

glänzt durch gähnende Leere und diesem Zustand werden wir jetzt ein

Ende setzen.

 

Ach ja, unsere Gasvorräte müssen auch noch aufgefrischt werden und

eine Repsoltankstelle liegt auf dem Weg nach Peralada.

 

Die folgenden 70 km über Land spulen wir gemütlich und unaufgeregt ab.

 

Der Stellplatz in Peralada ist uns ja aus dem Herbst des letzten Jahres in

guter Erinnerung und wird auch sogleich von uns wieder gefunden.

 

Jetzt ist es 19.00 Uhr und wir machen uns auf zu einem Bauernbrot mit Tomatenaufstrich, dickt belegt mit Jamon Iberico sowie einem oder auch

zwei Gläsern Vino tinto.

 

Es ist noch früh, gegessen wird hier in Spanien erst ab 20.00 Uhr. So sitzen

wir die erste Zeit ganz allein in dem hübschen Restaurant und geniessen

dieses einfache aber herrlich schmeckende Essen.

 

Adios Peralada. Zweimal besuchten wir dich und beide Male hast du uns

sehr gefallen.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Peralada - Leucate-Plage

 

Die Nacht verlief ruhig. Der Stellplatz vor diesem alten, kleinen historischen

Dorf ist nichts besonderes. Geschlafen haben wir trotzdem tief und fest bis

uns am frühen  Morgen das Klappern der Störche, die hier ganz in der Nähe

ein Nest besitzen, aus dem Schlaf geholt hat.

 

Letzter Einkauf in Spanien. Wir fahren nach Roses zu Lidl und decken uns für

die nächsten Tage ordentlich ein. Frankreich ist doch eine ganze Ecke teurer

und warum sollen wir den preislichen Vorteil hier vor Ort nicht mitnehmen.

 

Jetzt kurven wir an der Mittelmeerküste nordwärts. Das ist eine wundervolle

Straße und die Ausblicke von hier oben auf die Küste und das Meer sind phan-

tastisch. Das Wetter spielt auch noch mit und bietet uns neben Temperaturen

über 20°C einen tiefblauen Himmel.

 

Plötzich oben auf der Höhe eines Passes schwenkt die Straße nach links und

wir erblicken die alten spanisch/französischen Zollstationen.

 

Es ist wahr, jetzt sind wir wieder in Frankreich und der Weg in die Heimat wird

von mal zu mal kürzer.

 

Was bleibt von Spanien in unseren Köpfen und Herzen?

Klar, die historischen Bauwerke und Städte, die Wege und Straßen längst vergangener Epochen, die von Atlantik und Mittelmeer umtosten Küsten

und die in der Hitze flirrenden, menschenleeren Landstriche werden uns in Erinnerung bleiben.

 

Die offensichtliche Unvoreingenommenheit  der Menschen uns Deutschen

gegenüber, ihre Lebensfreude, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu jeder

Zeit, wiegen für uns aber schwerer.

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