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Freitag, 9. Mai 2014

León

 

León, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Kastilien-León war und

ist auch heute noch eine wichtige Station auf dem Camino de Santiago.

 

Grund genug, diese Stadt mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Himmel ist tiefblau, das Thermometer zeigt 20°C steigend und die

Wanderschuhe sind angezogen.

 

Die Orientierung stellt kein Problem dar. Von unserem Stellplatz am Fluss

Bernesga, führt der Weg über eine Brücke und geradeaus und vorbei am

Gebäude der Junta de Castilla y León, dem Hospital und weiter in Richtung

Catedral Santa Maria.

Junta de Castilla y León
Hospital

Durch die Puerta Castillio betreten wir jetzt die Altstadt mit ihren engen

Straßen und Gassen.

Puerta Castillio - ein Eingangstor in die Altstadt
Straße in der Altstadt
Gestützt - offensichtlich erhaltenswerte Aussenwand

Die Catedral Santa Maria ist eine ganz im gotischen Stil erbaute Kirche und

gilt als die Schönste in ganz Spanien.

 

Die können wir bestätigen. Der Platz und die Catedral sind wirklich eine Wucht.

Catedral

Durch die Hauptstraße der Altstadt, die Calle Ancha, führt uns unser Rund-

gang zur Basilica de San Isidoro und zur Placa Major, ein schöner Altstadt-

platz mir Arkaden.

Calle Ancha - Einkaufsstraße in der Altstadt
Dito

Überhaupt vermittelt uns diese Altstadt eine gute Atmosphäre und ver-

leitet uns so zu einem ausgiebigen Bummel mit gleichzeitiger Besichti-

gung einiger Jugendstilgebäude.

 

Nach einem Imbiss in einer der kleinen Bars machen wir uns wieder auf

den Rückweg, denn bei dieser Temperatur - +31°C - finden wir es am

Fluß, in der Nähe unseres Hannibal, wesentlich erträglicher.

Innenstadt
San Marcos

Für uns ist León auch eine Perle Spaniens und mehr als einen Besuch wert.

Samstag, 10. Mai 2014

León - Mansilla de las Mulas - Carrion de los Condes

 

Aufbruch nach San Miguel de Escalada. Wir benötigen dringend Frischwasser

und dort soll es welches geben.

 

Nur ein freundlicher Spanier ist anwesend. Offensichtlich ist er für das kleine

Kirchlein zuständig und Wasser erhalten wir, auf Nachfrage, von ihm auch.

 

Emsig rollt er sogar einen Schlauch aus um der Angelegenheit einen professio-

nellen Anstrich zu geben.

Geld will er dafür nicht aber eine kleine Spende nimmt er jedoch gerne an.

 

 

Monasterio de San Miguel de Escalada
Dito

Unser nächster Halt gilt jetzt dem kleinen Camino-Städtchen Mansilla de

las Mulas.

Ehemals von einer sicherlich imposanten Stadtmauer umgeben, liegt es

direkt auf dem Camino de Santiago.

Kleinteilig - Reste der ehemaligen Stadtbefestigung

Der Pilgerweg durch die Stadt ist mit, in den Bodenbelag eingelassenen,

stilisierten Jakobsmuscheln gekennzeichnet. Hübsch und gleichzeitig hat

damit die Suche nach dem richtigen Weg ein Ende.

Pilgerweg durch Mansilla de las Mulas

Winzige Hotels oder besser Herbergen in den engen Gassen bieten Schutz

und Übernachtungsmöglichkeit für die Pilger.

Pilgerherberge - Reception - in Mansilla de las Mulas
Dito. Innenhof
Detail des Pilgerdenkmals in Mansilla de las Mulas

Wir folgen nun dem Camino in umgekehrter Richtung, also ostwärts.

 

Der Pilgerpfad verläuft rechts parallel zur Straße - schnurgerade.

 

Früher, noch vor wenigen Jahren, gab es hier keinen Schatten. Doch nun

wurden tausende von Platanen gepflanzt und diese bieten dem Wanderer

Schutz vor der brennenden Sonne und sorgen so für eine Erleichterung

auf dem beschwerlichen Weg.

Momente auf dem Pilgerweg von Carrión de los Condes nach León
Dito

Bei Quinta-Nilla de la Cueza liegt eine alte römische Villa. Die Anlage ist

um ca. 13.00 Uhr leider geschlossen und niemand ist anwesend.

 

Aber der Parkplatz dort ist Klasse. Vierseitig von ca. 3 m hohen Büschen

umrahmt, bietet er Wind- und vor allen Dingen Sichtschutz.

 

Diese Situation nützen wir und schmeissen unseren Boiler und danach die

Aussendusche an. Es ist fast wie bei den alten Römer, nein es ist bei den

alten Römern.

Von allem Schmutz befreit ist es nach Carrión de los Condes nur noch

ein Katzensprung. Die Entsorgung ist gleich gefunden und ein hübscher

Stellplatz für die Nacht auch.

 

Direkt vor der alten Brücke und am Rande eines ruhigen Parks werden

wir nach einem ausgiebigen Rundgang durch die Stadt bestimmt gut

schlafen.

 

Es ist jetzt 20.00 Uhr und ganz Carrión scheint auf den Beinen zu

sein. Die Gassen sind voll mit Menschen und auf den kleinen Plätzen,

die es hier an jeder Ecke gibt, sitzen die Einwohner, Groß und Klein,

vor den Cafés und Bars.

 

Großartiges, südländisches Flair im Norden Spaniens.

Landschaft bei Sahagun

Ich muss noch etwas zur Landschaft hier loswerden.

 

Im Norden wird diese Hochebene von der Cordillera Cantábrica und den

Picos de Europa begrenzt. Diese Gebirgszüge halten die Regenwolken

von der südlich gelegenen Hochebene zurück und deshalb müssen die

Felder hier künstlich bewässert werden.

Der Restschnee des letzten Winters ist oben in den Bergen noch deutlich

sichtbar und kontrastiert hübsch mit dem tiefblauen Himmel.

 

Schnurgerade läuft die Straße übers Land. Der Asphalt flimmert durch

die Hitze und es scheint als verliere sich so der Weg im Nirgendwo.

 

Links und rechts große Wiesen, Ackerflächen mit schokoladebrauner

Erde und riesige Roggenfelder. Farben von lichtgrün bis sattgrün, das

Getreide wogt im Wind und die Grannen leuchten dabei silbrig auf.

Einsam ist es auch hier. Kaum ein Auto auf der Straße und kein Mensch

auf den Wiesen und Feldern. Ab und zu steht da mal ein Pferd dumm in

der Gegend rum, aber das ist auch schon alles.

Sonntag, 11. Mai 2014

Carrión de los Condes - Burgos - Sto.Domingo de la Calcada - Logrono

 

Es ist 7.00 Uhr. Erstaunt sehen wir durch die eben geöffneten Jalousien

Scharen von Pilgern, die jetzt Richtung León marschieren. Einerseits nützen

sie die Kühle des Morgens , andererseits haben sie durch ein frühes Eintref-

fen am Zielort noch eine Wahlmöglichkeit hinsichtlich der Unterkunft.

 

Die Genuss"pilger" hingegen, das sind die mit keinem Gepäck und den vor-

bestellten Betten, ziehen erst ca. 1 - 2 Stunden später an unserem Hannibal

vorbei.

 

Kurze Zeit später treffen wir in Burgos ein. Auf dem Stadtstellplatz fallen

wir aus unserem Hannibal und frieren. Mensch Meierwehr ist das kalt hier,

der Himmel kleidet sich in schlichtes Grau und der Wind pfeift nur so um

die Ecken.

So gibt auch die Atmosphäre dieser alten Stadt nicht viel her. Deren Ein-

wohner huschen nur dick vermummt durch die Gassen und an ein draußen

sitzen ist nicht zu denken.

Auf dem Weg zurück zu unserem Hannibal stellt sich uns dann noch ein

"Held" dieser Stadt und Spaniens in den Weg.

 

Ein ziemlich großes Teil, dieses Denkmal.

 

Rodrigo Diaz de Vivar, besser bekannt unter dem Namen El Cid aus dem

Hollywood-Schinken mit Charlton Heston und Sophia Loren. War wohl kein

Held, sondern eher eine etwas zwielichtige Persönlichkeit.

El Cid

Weiter geht's über Land nach Sto.Domingo de la Calcada. Dort wollen

wir die Nacht stehen, aber der Platz entpuppt sich als triste Betonpiste

und gibt wirklich nichts her.

 

Lediglich in der Kirche soll es einen goldenen Käfig mit lebenden Hühnern

geben - aber Käfig bleibt Käfig und wir so machen uns davon.

 

Nun peilen wir Logrono an. Die Landschaft ändert sich, wir verlassen Kas-

tillien-Lèon und tauchen ein ins Rioja.

 

Roggenfelder soweit das Auge reicht. Wo ist der Wein? Sind wir nicht doch

im Rioja, einer Landschaft, aus welcher der weltberühmte Wein kommt?

 

Gemach, gemach, eine halbe Stunde später taucht er dann auf - der Wein!

 

Weinstöcke soweit das Auge reicht. Alle schön in Reih und Glied, wie es sich

gehört. Aber was sind das nur für kleine Pflänzchen? Nur hüfthoch stehen

sie und nur ab und zu werden sie durch Draht gestützt.

 

In Logrono beziehen wir in der Nähe einer großen Sportanlage unser Nacht-

quartier. Nicht weit entfernt steht ein Womo aus dem Raum Darmstadt.

Kontakt ist sogleich vorhanden und offensichtlich sind die beiden Mobilisten

etwas erleichtet, daß jetzt in ihrer Nähe noch ein zweites Reisemobil die

Nacht über stehen wird.

 

Wir jedenfalls haben keine Bedenken - hatten wir bisher auch nur ein einziges

Mal in Frankreich. Das aber ist lange her.

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