unterwegs-zuhause.info
unterwegs-zuhause.info 

Freitag, 25. Oktober 2013

Calnegre - Central Solar - Roquetas de Mar

 

Wieder auf Achse durchqueren wir auf dem Weg nach Central Solar eine

Karstregion bei Sorbas. Die Landschaft ist leer und stark zerklüftet, auf-

tauchende Häuser sind verlassen und die Straße windet sich bergauf und

bergab.

 

Hier wächst nichts ausser kleinen Sträuchern und sonstiges niedriges Ge-

hölz. Allerdings alles nicht dicht an dicht, sondern sehr auf Lücke. Das

u.a. Bild zeigt dies doch ansatzweise.

Karstregion bei Sorbas

Central Solar - eine in Europa einmalige Solaranlage mit einer Paneelfläche

von fast 12.000 qm. Dieses Vorzeigeobjekt wollte ich mir doch unbedingt

ansehen und hoffte natürlich auf gute und informative Bilder.....

 

Central Solar

....vergeblich.

Leicht frustriert steuern wir unser nächstes Ziel an - Mini-Hollywood!

 

Errichtet von Sergio Leone in den 60iger Jahren für seine Spaghetti-Wes-

tern mit Clint Eastwood. So wurde, z.B. "Für eine Handvoll Dollar" hier ge-

dreht - der Held ritt somit nicht durch Sonora, sondern durch die Sierra

de Alhamilla.

 

Heute ist das ein reiner Vergnügungspark, sauteuer und zum Abhaken.

 

Für heute reicht's. Wir steuern einen Geheimtip an, der uns über Almeria

nach Roquetas de Mar führt.

 

So gleitet unser Hannibal Richtung Meer über eine dieser wunderbaren,

neuen 4-spurigen Autoschnellstraßen, die Spanien in den vergangenen

Jahren aus dem Boden gestampft hat.

Fast überall sind sie zu finden und häufig begleitet durch die alte Land-

straße und eine mautpflichtige Autobahn. Wahnsinn! Wer hat das wohl be-

zahlt??

 

Davon abgesehen läuft der Verkehr eigentlich nur auf den kostenfreien

Schnellstraßen - wir finden die kostenpflichtigen Autobahnen und ehe-

maligen Landstraßen fast immer leer vor.

 

Nach einer Bergkuppe liegt Almeria vor uns. Links und rechts davon, vom

Meer bis zu den Berghängen, ist die Landschaft plastifiziert. Hier wachsen

u.a. die Tomaten in genormten Größen, die bei uns in Deutschland auf den

Tischen der Verbrauchermärkte zu finden sind.

 

Das sind eigentlich keine landwirtschaften Betriebe mehr, sondern das ist

eine schon fast industrielle Produktion. Häufig sind die Hallen akurat aus-

gerichtet und nach aussen komplett abgeschottet. Die umlaufenden, ge-

teerten Arbeitsstraßen sind durch Maschenzaun abgesichert.

 

Übrigens, die Tomaten, die von ihrer Größe oder Form her, nicht auf den

deutschen Markt kommen, essen die Spanier. Wesentlich billiger und genau-

so schmackhaft.

Gewächshauslandschaft
Plastifizierte Landschaft
Dito

Jetzt stehen wir mal wieder direkt am Meer. Allerdings auf einem freien Park-

platz, der jetzt um 18.00 Uhr schon mit einigen Womos belegt ist.

 

Der Strand besitzt hier eine Länge von 4.700 m und der sonst übliche Komfort

ist auch vorhanden.

 

So steht fest, wir werden das Wochenende hier verbringen.

 

Bis dann!

 

 

Samstag, 26. Oktober 2013

Roquetas de Mar

 

Viel Wind gab es diese Nacht und der hat unseren Hannibal ganz schön

geschüttelt.

Jetzt ist davon nur noch ein Lüftchen übrig und der Himmel ist leicht be-

wölkt.

 

Um 11.00 Uhr brechen wir auf entlang der Küste Richtung Süden - zu Fuß!

 

Nach ca. 800 m endet der Ort und eine Landschaft zwischen Wasser und

Festland empfängt uns. Niedriges, hartes Gewächs wuchert hier und immer

wieder zeigen sich Brackwassertümpel.

Ehemalige Pfützen auf dem Naturweg sind trocken gefallen und das Salz kon-

nte auskristallisieren. So sieht das jetzt aus, wie bei uns Pfützen im Winter -

gefroren.

Landschaft zwischen Meer und Festland
dito
dito
dito
Enten im Flug
"Eiskristalle"

Nach knapp 2 Stunden kehren wir zurück. In der Ferne, vor den Bergen, zei-

gen sich die "Zelte" der Agrarwirtschaft. Die werde ich noch fotografieren und

warte auf Wetterbesserung.

 

Morgen, Sonntag, soll's damit lt. Vorhersage soweit sein.

 

Den heutigen Tagesrest verbringen wir mit? klar, Websiteaktualisierung und

relaxen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Roquetas de Mar

 

Wir sind dabei die Zeitumstellung zu verkraften und geniessen den Sonnenauf-

gang am Meer.

Am Übernachtungsplatz

Dabei spazieren wir am Ufer entlang und studieren die kleinen Kieselsteine unter

und neben unseren Füssen.

Kein feiner Sand hier, nein, ganz kleine, rundgeschliffene, vielfarbige Kiesel mit

einem Durchmesser von ca. 3 - max. 8 mm. Es läuft sich wirklich gut darauf und

die Füsse bleiben sauber.

Kiesstrand in Roquetas de Mar

Jetzt werden wir die 2. Hälfte des Tages am Strand geniessen und wir sehen

uns morgen wieder - wenn ihr mögt - wir würden uns jedenfalls freuen.

Montag - Donnerstag, 28. - 31. Oktober 2013

Roquetas de Mar

 

Wenn wir morgens die Jalousie aufziehen, sehen wir immer wieder dieses Bild.

Und immer wieder diese Sonnenaufgänge

 

Wir sind noch immer hier, da wir seit Montag massive Serverprobleme haben

und am klären sind.

 

Derzeit behelfen wir uns, allerdings mehr schlecht als recht, mit Free-WiFi beim Touristoffice.

 

Wir hoffen, dass wir in Kürze wieder einen Internetzugang haben um weiter

von unseren Erlebnissen berichten zu können.

 

Bis dahin - bleibt uns treu.

 

 

Freitag - Dienstag, 1. - 5. November 2013

Roquetas de Mar

 

Hurra, Internet läuft wieder. Da sind wir aber wirklich froh, denn wir fühlten

uns schon ein wenig vom Rest der Welt abgenabelt.

 

Ich will jetzt, nachdem es so richtig nichts Neues gibt, ein wenig über den

Ort, die Region und unsere derzeitige Situation erzählen.

 

Hier an der Küste läuft jetzt im Herbst und in der Nachsaison alles eine Ecke

ruhiger.

Die Bars am Strand und die Liegestuhlvermieter schliessen und räumen lang-

sam das Feld.

Ab 1.11. ist hier dann wirklich praktisch "tote Hose".

 

Nur ein paar Unentwegte gehen oder laufen noch die Uferpromenade um ihre

Fitness über den Winter zu retten.

 

So beginnt jetzt auch hier langsam die stille Zeit - allerdings bei tagsüber 25°C

und Sonne pur. Nur Nachts sinkt dann die Quecksilbersäule des Thermometers

auf kühle 13°C.

Novemberspiele in Roquetas de Mar

Roquetas de Mar liegt wenige Kilometer südlich von Almeria am Meer. Im

Westen schirmen hohe Bergketten die Region gegen Schlechtwetterfronten

ab.

Nicht umsonst wird hier der Obst- und vor allen Dingen Gemüseanbau in ganz

großem Stil betrieben. Mit starken optischen und umwelttechnischen Ein-

schränkungen und Problemen - aber das ist bekannt und die meisten Besu-

cher interessiert, leider, sowieso nur das Meer.

 

Der Ort selbst lebt sicher zu fast 100% vom Tourismus. Von kleinen Hotels

bis zu großen Resorts ist alles zu finden und das gilt auch für die Restaura-

tionen.

 

Wir haben auf Empfehlung eines deutschen Hotelierehepaares, welches auch

den Winter hier im Womo verbringt, eine Tapasbar aufgetan. Dort bekommt

der Besucher e' Viertele Vino tinto und ein Tapas nach Wahl für € 2,--.

 

Das ist doch große Klasse - nach dem 3. Wein ist man gleichzeitig glückselig

und satt!!

Natürlich, es gibt auch eine ordentliche Abendkarte mit mediterranen Gerichten

z.B Schwertfisch vom Grill.

Täglich einmal Café solo
Blüte im November
Hotelkomplex - einer von vielen
dito
dito

Der Stellplatz ist ein frei für Jedermann zugänglicher, geteerter und sehr sau-

berer Parkplatz am Ende einer Sackgasse nur 100 m vom Meer entfernt.

 

Für den Müll und die Womo-Entsorgung ist gesorgt nur das Trinkwasser müs-

sen wir in 8 l Behältern vom Supermarkt für € 1,--/Gebinde erwerben.

 

Hinsichtlich unseres Wassers sind wir sehr penibel. Keime wollen wir keine -

die Anderen holen sich ihr Wasser von den Strandduschen - aber das ist ei-

gentlich nicht "portable". Muss jeder selbst wissen!

Stellplatz und links im Hintergrund das Meer

Viele deutsche Rentner, aber auch Spanier und Schweden verbringen hier teil-

weise bis zu 6 Monate. Meist sind es Paare, aber auch 2 - 3 Singles sind da-

bei.

 

Alle aufgeräumt, leutselig und so scheint es, mit sich und der Welt zufrieden.

 

Richtig bedacht sind wir ja alle hier auch in einer privilegierten Situation.

Keine Geldsorgen, gesundheitlich meist noch ziemlich fit und ein herrliches

Umfeld und Klima.

 

Es lebt sich hier wirklich ruhig, gut und günstig und korrumpiert uns damit

schon ein wenig.

 

Aber wir werden in Kürze wieder aufbrechen und die südöstliche Flanke der

Sierra Nevada aufsuchen. Die Region nennt sich Alpujarras mit dem Serrano-

ort Trevèlez.

 

Dann wird auch unsere Website wieder spannender und die Highlights wie

Granada, Cordoba und Sevilla warten auch schon.

Mittwoch - Donnerstag, 6. - 7. November 2013

Roquetas de Mar

 

Heute ist Mittwoch und schon in der Frühe wachen wir auf, da unser Hannibal

kräftig vom Wind geschüttelt wird.

 

Wir blicken aus den Fenstern und sehen, wie sich die Palmen am Strand im

Starkwind wie Gummibäume biegen und die Hundebesitzer führen brav ihre

Lieblinge an der Leine und sichern sie so vor dem Wegfliegen.

 

Das Meer tobt und hohe Wellen mit Gischt und Schaum rollen grollend an den

Kiesstrand.

Das ist heute kein Wanderwetter und so verziehen wir uns alsbald in unseren

Hannibal.

 

Jetzt ist es Abend und der Wind hat sich sehr gelegt. Der Sonnenuntergang ist

mal wieder wirklich sehenswert in seinen Farbkombinationen von hellblau bis

orange.

 

 

Sonnenuntergang nach einem Starkwindtag

Jetzt Donnerstag, gehen wir auf den Markt der wöchentlich hier stattfindet.

Helge nimmt mit Brigitte und Helga den Bus und Rainer und ich kommen mit den Fahrrädern - ich leihweise auf Helgas Rad - hinterher.

 

Ich sitze auf dem Rad, wie der berühmte Affe hinter dem Schleifstein, da sich

die Sattelstürze nicht auf meine Beinlänge einstellen lässt. Aber die kleine Fahr- radtour macht Spass und nach ca. 8 km Hinfahrt auch zur Hälfte gleich und

leicht erledgt.

 

Ein Markt wie viele, zweigeteilt in einen Gemüse- und Obstbereich und dann

eben auch, unvermeidlich, der Schnäppchenmarkt mit Klamotten und Schmuck

in allen Variationen.

 

Helge und ich kaufen Gemüse, Obst und Oliven - die ganz fetten spanischen

mit und ohne Mandelkern/Peperoni. Es ist schon überwältigend, in welcher Viel-

falt und vor allen Dingen Qualität hier das Gemüse angeboten wird. Da biegen

sich die Schautische wirklich unter der Last der Auslagen.

 

Davon abgesehen ist gerade auch das Obst und Gemüse sehr günstig. Ein

großer Beutel mit 3 Paprika in bester Qualität gehen für nur € 1,00 über den

Verkaufstisch.

ohne Worte
Nüsse, Mandeln und Co.
Süssigkeiten bis zum Abwinken
Grüsse aus Nordafrika

 

Auf dem Heimweg besorge ich mir noch schnell bei einem Eisenhändler den pas-

senden Adapter für die 11 kg Repsol-Gasflasche, die ich gestern für wenig Geld

und ohne Formalitäten erworben habe.

 

Plötzlich macht es einen pistolenschussähnlichen Knall und der Hinterradreifen

von Rainer verabschiedet sich.

Zu Fuss - so wird aus einer kleinen Radtour schnell ein "halber Marathon" - gleich zum Fahrradhändler, aber der hat sich schon in die Siesta begeben.

 

So lädt mich Rainer spontan auf ein Glas Vino tinto und Tapas ein, damit nach

diesen "Strapazen" der Genuss nicht zu kurz kommt.

 

Jetzt, am Womo angekommen, kümmere ich mich um den Gas-Anschluß und

dann kann das kühlere Hinterland Spaniens in Angriff genommen werden.

 

Ach ja, das Meer hat sich beruhigt und so bleibt am späten Nachmittag noch

etwas Muße um ein paar Bilder zu schießen.

Wasser- und Farbenspiel
Nach dem Sturm

Freitag - Donnerstag , 8. - 14. November 2013

Roquetas de Mar

 

Paella, Langusten, Wein, Tapas, Meer, baden, lesen, faulenzen, schlafen,

sonnen, wandern...... sie haben es trotz heftigster Gegenwehr geschafft.

 

So hat es uns jetzt fest im Griff, "das süsse Nichtstun".

 

Allerdings wissen wir, daß unser Zeitplan dadurch etwas ins Rutschen kommt.

 

So steht jetzt fest, daß wir am Montag, 18.11.2013 den Motor wieder anwer-

fen werden.

Freitag, 15. November 2013

Roquetas de Mar

 

Gestern habe ich auf der Suche nach dem hiesigen Postamt, per Bus und Pedes,

die Stierkampfarena von Roquetas de Mar entdeckt.

 

Wie elektrisiert dachte ich an Frank und seine Fotomotive, denn vor der Arena

steht die Statue eines wirklich schönen Kampfstiers.

 

Heute nun leihen wir uns bei Helga und Rainer die Fahrräder und machen uns

auf den Weg zu eben diesem Kampfstier.

 

Das Wetter ist ideal, denn nach einer kurzen Eintrübung in den vergangenen Ta-

gen strahlt uns jetzt wieder die Sonne aus einem tiefblauen Himmel ins Gesicht.

 

Die Arena macht einen mehr als gepflegten Eindruck, aussen wie innen. Wir

treten ein und finden in der Vorhalle neben einem kleinen Museum eine "Trop-

haengalerie".

Dort hängen die Köpfe von 6 Stieren, die das Gemetzel am längsten durchge-

halten haben. Solche Trophäen an den Wänden finden wir hier und auch bei

uns zuhause abstoßend.

 

Hinsichtlich des Stierkampfes beginnt offensichtlich auch hier in Spanien so

langsam ein Umdenken vor allen Dingen bei der jüngeren Generation. Auch

das staatliche Fernsehen überträgt im Vorabendprogramm keine dieser Veran-

staltungen mehr und in Katalonien ist er gar schon verboten.

Stierkampfarena Roquetas de Mar
Ausschnitt aus der "Trophäengalerie"
Stierkampfarena innen, Teilansicht

Für den Rückweg suchen wir uns die kilometerlange Strandpromenade aus,

machen einen Abstecher ins Meer und anschließend in unser kleines Cafè auf

einen Cafe Solo - der ist hier wirklich Spitze!

 

Jetzt ist es 16.00 Uhr ein kleines Gewitter zieht über uns hinweg. Am Hori-

zont zeigt sich aber schon jetzt wieder der blaue, spanische Himmel.

Samstag - Montag, 16. - 18. November 2013

Roquetas de Mar

 

Es ist jetzt Montag und wir erleben gleich zwei Überraschungen!!

 

1. Heute Nacht war es auch hier ungewöhnlich frisch, so um die 11°C. Jetzt

7.30 Uhr heizen wir und ein Blick aus dem Fenster zeigt uns Schnee in der Sierra Nevada.

Schnee in der Sierra Nevada

Zwischenzeitlich ist es 11.30 Uhr und das Thermometer kletterte doch wieder

auf knapp 20°C.

Der Himmel ist blau mit ein paar kleinen Wolken und unsere Liegestühle stehen

vor dem Womo für den Rest des Tages zur Entspannung parat.

 

2. Unser Versicherungsmakler teilt uns mit, daß unsere derzeitige Womo-Ver- sicherung zum Jahresende aus strategischen Gründen den Womobereich aufge-

ben wird.

 

Jetzt liegt uns ein Übernahmeangebot schon vor, welches wir annehmen werden.

Allerdings ist alles mit viel Schreibkram verbunden und auch mit Zeit, da wir ja

hier in Spanien sitzen und der Postweg länger ist wie in der Heimat.

 

Auch warten wir auf die neue, grüne Versicherungskarte, die wir für Marokko be-

nötigen.

 

D.h. - wir werden wohl oder übel Roquetas de Mar noch ein paar Tage erhalten

bleiben.

 

Scheibenkleister, aber so ist das nun mal und wir werden das Beste draus machen.

Dienstag - Samstag, 19. - 23. November 2013

Roquetas de Mar

 

So verharren wir hier weitere 14 Tage und kommen nicht voran.

 

Die kanarischen Inseln haben wir jetzt abgehakt, da wir für nur 8 Wochen die

anfallenden Kosten für zu hoch halten.

 

So werden wir im Laufe des Dezember gleich nach Marokko übersetzen. Schade,

aber wir müssen bei aller Euphorie auch noch etwas realistisch bleiben.

 

Wir haben einfach in Spanien wichtige Zeit verplempert - nein, sehr, sehr ge-

nossen!!!

 

Auf dem Stellplatz steht der ein oder andere, der schon einmal oder ein paarmal

mehr in Marokko war.

 

Und wie könnte es anders sein, jeder, aber auch jeder erzählt aus seiner Sicht

und schildert die anstehenden "Gefahren" mehr oder weniger drastisch.

 

Nur in einem sind sich alle einig, die Landschaft ist wohl wundervoll.

 

Wir jedenfalls lassen uns von "Steinewerfern", "Dieben und Räubern", "Einbre-

chern" und "aufdringlichen Menschen" nicht abhalten und werden auch dieses

Land am nordwestlichsten Zipfel von Afrika besuchen.

 

Wir wollen uns selbst ein Bild machen und eine eigene Meinung bilden.

 

Ach ja, unser sündhaft teures Multifunktions-XY-Naviteil ist für Marokko un-

brauchbar. Es gibt keine Kartensoftware dafür.

 

Davon abgesehen ist die "Dame" öfter desorientiert und mehr als rechenfaul -

ich schrieb darüber in Frankreich und leistete damals einen Schwur.

 

Jetzt habe ich diesen eingelöst - und fürs ipad eine neue Marokko- und Europa-

navigation runtergeladen. Ausserdem habe ich noch eine, hoffentlich vernünf-

tige, ipad-Halterung mitbestellt.

Die neue Software, komplett offline, liefert mir eine dynamische Standortangabe

und ganz nach Bedarf einstellbare, exakte Umfeldkarten.

Ich denke, wir können damit noch flexibler planen, reisen und spontan reagieren.

 

Auf dem Stellplatz hat es mittlerweile ein paar Veränderungen gegeben . Unsere

netten Nachbarn Bernd und Brigitte sind abgefahren.

Ihren 40igsten Hochzeitstag werden sie im Dezember zuhause feiern und An-

fang Januar 2014 geht es dann für 3 Monate nach Thailand.

 

Wolfgang und Sieglinde haben auch den Platz verlassen und pendeln immer

wieder zwischen verschiedenen Plätzen. Sie kommen aber fast täglich bei uns

vorbei.

 

Auch Helga und Rainer werden sich am 2. Dezember in Richtung Marokko auf

den Weg machen. Sicher treffen wir uns dort auf irgendeinem Stellplatz wieder.

 

Ja, es ist voll geworden mit vielen fremden Wohnmobilisten und laut!!

 

Wir müssen, wie bekannt, noch ein bißchen ausharren. Wegen der grünen

Versicherungskarte für Marokko und ich, Helge,  werde am 1. Dezember für 2

Wochen nach Hause fliegen.

Unsere Schwiegertochter hatte eine überraschende OP und muß nun in die

Reha. Ich werde mich in dieser Zeit um unseren Enkel kümmern.

 

Wenn ich zurück bin - 15. Dezember - geht es dann aber endgültig weiter,

denn mittlerweile hat uns doch wieder das Reisefieber und die Neugierde auf

das Unbekannte gepackt.

 

Immer mal wieder, gerade auch auf Stellplätzen wo oft große Mobile stehen,

wird unser Hannibal interessiert begutachtet.

Wenn dann noch bekannt wird, daß wir darin ca. 11 Monate unterwegs sind,

wird unwillkürlich gefragt, wie wir es so lange in solcher "Enge" miteinander

aushalten.

 

So geht's:

 

1. Wir können uns sehr gut riechen!!

2. Ist einer von uns im Womo aktiv, legt der andere eine Pause ein. Beide

    aktiv geht nach unserer Erfahrung nicht so gut.

3. "Hitze im Waggon" entsteht bei uns nur bei Kochen und wenn wir um Web-

    siteformulieren ringen.

    Helge ist eher für sanfte Formulierungen - ich mag's dagegen drastisch.

4. Toleranz ist von Vorteil und für jeden persönliche Freiheit. Wir sind keine

    siamesischen Zwillingen. Überwiegend gehen wir gemeinsam auf Tour, aber

    auch jeder für sich mal allein.

 

Mehr ist nach unseren Erfahrungen nicht nötig.

Sonntag - Donnertag, 24. - 28. November 2013

Roquetas de Mar

 

Mit einer vollen Breitseite hat mich eine Magen-Darm-Infektion flachgelegt.

Einzelheiten erspare ich mir hier - da hat ein Jeder seine eigenen Vorstellungen

oder vielleicht auch Erfahrungen.

Nur so viel - soetwas wünsche ich nicht mal meinem ärgsten Feind!

 

Helge hat sich mit ihren heilkundlichem Know-how fürsorglichst um mich ge-

kümmert. Nicht nur in dieser Hinsicht ist sie eine tolle Frau und ich bin dankbar

und glücklich, daß ich sie an meiner Seite haben darf und wir die Erlebnisse

dieser Reise gemeinsam geniessen können.

 

Jetzt ist es Donnerstag und ich bin wieder beschwerdefrei, allerdings noch auf

ziemlich wackligen Beinen.

 

Ein 1,5 Stunden Spaziergang bei tollem Licht am späteren Nachmittag hat mir

meine derzeitigen Grenzen aufgezeigt.

 

Abendessen mit Wolfgang und Sieglinde im OASIS. Scholle "Müllerin", sehr,

sehr lecker.

 

Nachtrag: Am Mittwoch, 27.11., mit dem Versichrungsbüro telefoniert. Klare

               Aussage von H. Jahn - alle Unterlagen eingetroffen - neue Police

               kommt Mitte/Ende Jan. 2014 - wir sollen die Sonne geniessen.

 

               Die grüne Versicherungskarte ist nach 10 Tagen zwischenzeitlich  

               auch eingetroffen - Stephan danke.

Freitag, 29. November 2013

Roquetas de Mar

 

Um 10.00 Uhr holen uns Wolfang und Sieglinde zur fast täglichen Kaffeerunde

ab.

Das Wetter ist, nach einem etwas grauen letzten Tag, heute wieder traumhaft.

Der Himmel ist wie blank geputzt - allerdings herrscht noch immer Starkwind

von der Meerseite. Da steigt die Temp. nicht über gefühlte 18°C - nur in lau-

schigen, windgeschützen Nischen ist es wirklich richtig warm.

 

Ich habe nach dem Cafe-Solo bei PEPE (Reisebüro) zwei Touren für die nächsten

14 Tage gebucht. Die Sierra Nevada und die Alhambra stehen auf dem Programm.

 

Danach Abschied für Helge von Wolfgang und Sieglinde. Aber wir haben ja deren

Telefonnummern und Anschrift. So werden wir uns sicher wiedersehen.

 

Es ist Mittag, 12.00 Uhr, und wir treffen uns mit Rainer und Helga, sowie zwei anderen Wohnmobilisten-Paare in unserem Stammrestaurant. Da sitzen uns ge-

genüber langjährige Marokkoveteranen mit vielen Tipps und Erlebnissen.

 

Noch hören wir interessiert zu, bald werden wir selbst erleben.

 

Es ist jetzt Abend und ich entsorge nochmals komplett. Morgen, Samstag, fah-

ren Helge und ich nach Malaga.

Sonntag um 4.00 Uhr geht Helges Flieger und ich bin dann für mich.

Samstag - Sonntag, 30. Nov. - 1. Dezember 2013

Roquetas de Mar - Malaga / Torremolinos

 

Das Wetter heute früh ist windig aber mit einem weiß-blauen Himmel.

 

Wir sind am Vormittag für uns und brechen um 13.00 Uhr auf. Zuvor große

Veranschiedung für Helge mit Platzrundgang. Der Abschied gilt meiner Liebe,

denn ich kehre ja für die nächsten 2 Wochen zurück.

 

Drei Stunden Fahrt an der Küste entlang. Die A7 ist bis auf ein kurzes Teil-

stück komplett neu ausgebaut und die Fahrt somit problemlos.

 

Torremolinos - war da nicht was?? Ach ja, die Kinder!! Nein, Frank, die schrieb

James A. Michener und nicht Hemingway.

 

Trotzdem muss ich, wenn ich an Spanien denke, auch an Hemingway denken.

Hemigway hatte ja wohl an Spanien einen Narren gefressen und u.a.über den

spanischen Stierkampf ein bemerkenswertes Buch geschrieben.

 

Die Nacht verläuft lärmend so direkt an der Uferpromenade. Wir hätten's ei-

gentlich wissen müssen.

 

Um 3.00 Uhr piept das Handy! Schlaftrunken mache ich nach unruhigem Schlaf

zwei Tassen Kaffee.

 

Um 5.00 Uhr liefere ich Helge termingerecht am Flughafen in Malaga ab. Die

Eingangshalle empfängt uns mit gähnender Leere. Nur ein paar Reisende dösen

auf ihren Plätzen vor sich hin.

 

Abschied!

 

So ist das, manchmal müssen sich zwei Menschen trennen. Für uns sind das,

Gott sei Dank, nur 14 Tage.

 

3 Stunden Rückfahrt. Es ist stockdunkel und mehr als stürmisch. Ich muss

schweinisch aufpassen - Hannibal bietet viel Windangriffsfläche und versucht

sich mehrfach im Tanzen.

 

Den Vormittag verbringe ich im Womo und um 13.00 Uhr treffe ich Wolfgang

und Sieglinde zum obligatorischen Sonntagsessen. Tapas im OASIS. Nach

zwei Rosato und Jamon Serrano con tomate verziehe ich mich ins Mobil. Keine

Lust heute mehr auf Gesellschaft.

Montag, 2. Dezember 2013

Roquetas de Mar

 

Helge hat heute Geburtstag und kann nicht hier sein. Das ist doch ein Witz,

oder? Nein, kein Witz, Realität!

 

Nachdem sie telefonisch momentan offensichtlich nicht erreichbar ist, setze ich

eine email, eine SMS und eine Sprachnachricht an sie ab. Denke, sie wird sich

melden.

 

Abschied mit großem Tam-Tam von Rainer und Helga. Marokko winkt auch

ihnen. Wir werden sie dort sicher treffen.

 

Jetzt ist Rainers Stellplatz frei und ich parke Hannibal um. Es ist mir auf unse-

rem bisherigen Platz zu eng geworden und auch das Umfeld hat sich geändert.

 

Den halben Tag verbringe ich mit Website-Aktualisierung. Ich habe lange nichts

von uns berichtet und dadurch ein bißchen ein schlechtes Gewissen.

 

Wir haben jetzt in der kurzen Zeit unserer Reise über 10.000 Klicks auf unserer

Seite und freuen uns natürlich sehr, daß wir mit unseren Berichte bisher offen-sichtlich den richtigen Nerv des ein oder anderen getroffen haben. Das spornt

uns an und ist auch für uns eine Art Verpflichtung.

 

Um 18.00 Uhr ist skypen mit Helge vereinbart. Sie hat sich zwischenzeitlich per

mail gemeldet.

 

So sitze ich jetzt hier im OASIS bei einem Rosato und harre ungeduldig ihrer

Kontaktaufnahme.

 

19.30 Uhr - es klingelt und Helge erscheint auf dem Bildschirm. Wie immer ist

das Bild, welches ich auf dem Schirm habe, etwas unscharf, da die dortige Ka-

mera aus der edv-geschichtlichen Steinzeit stammt.

 

Schwerer wiegt allerdings, daß ich Helge nicht hören kann. Weiß der Geier, was

dort nicht richtig eingestellt ist. So improvisieren wir - Helge fragt und ich nicke

oder schüttle mein Haupt.

 

Um 21.00 Uhr telefonieren wir dann nochmals und der Tag nimmt so doch noch

ein gutes Ende.

 

Für alle daheim gebliebenen zum Abschluß noch ein Foto. Blick aus unserem

Hannibal und vom neuen Stellplatz auf's Meer. Schön, gelle!!!

Stellplatz Roquetas de Mar

Dienstag, 3. Dezember 2013

Roquetas de Mar

 

Ich erwache um ca. 7.30 Uhr und mir schwant fürchterliches. Vorsichtig ziehe

ich die Jalousie hoch und es bewahrheitet sich!

 

Knalleblauer Himmel und die Sonne blinzelt mir unverschämt ins zerknautsche

Gesicht:):):)

 

Kaum bin ich auf, da fängt auch schon des Nachbarn externer Generator Marke HONDA an zu brummen. Brummen? Nein, das ist eher ein knattern! Offensicht-

lich schon ein älteres Modell.

Um es vorneweg zu nehmen, das Teil läuft den ganzen Tag bis 20.00 Uhr!!

 

Es gibt wirklich "rücksichtsvolle" Menschen und ich Dussel mache mir immer

schon Gedanken, wenn Hannibal mal max. 30 Minuten läuft und das auch

nur bei mehrere Tage andauerndem Schietwetter.

 

Einladung von Erwin und Marianne für 19.00 Uhr auf ein Gläschen Sekt. Dem

folge ich gerne und ab 20.00 Uhr kann ich dann mit Helge skypen.

 

Aber es ist erst 16.00 Uhr. Das Licht wird sanfter und ich mache mich auf die

Socken um zu fotografieren.

Beim letzten Spaziergang, noch mit Helge, gab's da eine Lagune, in der hun-

derte von Seevögeln Schutz vor dem Starkwind fanden. Jetzt ist das Wetter

ganz ähnlich - aber keine Vögel. Nicht einer!

Soviel zum Thema: Verpasste Gelegenheiten.

 

Der Abend verläuft wie geplant und ich nehme mir vor, gleich morgen in aller

Frühe Hannibal nochmals umzuparken. Wenn es denn bis dahin einen vernünfti-

gen Platz für ihn gibt.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Roquetas de Mar

 

Heute um 8.00 Uhr aus den Federn. Entsorgen und anschließend einkaufen bei

Mercadona. In Mengen steht Rosato (€ 1,98!! und schmeckt wie ein € 8,--Wein

bei uns in Deutschland) und Reismilch auf meinem Zettel, den mir Helge vor ihrer  Abreise noch überlassen hat.

 

Vorräte für Marokko. Dort gibt es sicherlich alles, ob es Reismilch gibt?

 

Ich kehre auf den Platz zurück und habe die Gelegenheit einen Stellplatz für

unseren Hannibal zu beziehen mit "unverbaubarem" Blick auf Meer, Palmen,

Wiese und Strand.

 

Wettertechnisch liefert Petrus heute übrigens Sonne, Sonne, Wind, Wind......

Die Quecksilbersäule des Thermometer durchbricht soeben die 20° C Grenze.

 

Es ist 13.00 Uhr und wir, Erwin, Roland, Marianne, Hilde und ich, kehren im

OASIS ein. Tapas und Rosato. Naja, so langsam wird auch das langweilig,

aber Helge ist ja bald zurück und dann können auch wir starten.

Bei den Tapas halte ich mich zurück, da ich heute Abend noch eine Paprika-

pfanne am Herd für mich zaubern werde.

 

Mein 5-Tage Bart ist auch Vergangenheit. Allerdings sind die Einwegrasierer

wirklich nicht der Hit, sondern eher Folterwerkzeuge. Mein Gesicht sieht aus

wie nach einem Gemetzel. Im Supermarché gab es leider keine Klingen für

meinen Gillette.

 

So, ich mache mich jetzt an die Pfanne und lasse damit den Abend leise aus-

klingen.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Roquetas de Mar

 

Ich kann für heute vermelden, daß die Temperaturdifferenz zwischen Fried-

richshafen und hier ca. 18°C betragen wird, zu meinen Gunsten.

 

Das Resultat: Helge ist stark erkältet:(:( und ich setze mir gerade meinen

Sonnenhut auf:):)

 

Heute soll der Gasmann kommen. Tausche dann meine bisherige Leihflasche

gegen eine volle ein und schalte anschließend auf unsere Tankflasche um.

Diese können wir in Marbella füllen, so daß wir dann mit zwei vollen Flaschen

nach Marokko einreisen werden.

Das dürfte, nach unseren bisherigen Verbrauchswerten, lange reichen.

 

Soeben sind Erwin und Marianne, sowie Reinhold und Hilde Richtung Marokko

gestartet.

 

Habe soeben gelernt:

Morgen kommt der Gasmann, nicht heute. Morgen, warum nicht? Heute halt

vergeblich gewartet und Zeit verplempert. Warum verplempert? Gut gelebt

wäre auch richtig.

 

Also morgen, vielleicht auch erst Montag? Warum nicht? Aufregen unnötig,

laßt uns einen Rosato oder Vino tinto trinken und in die Sonne blinzeln!

Freitag, 6. Dezember 2013

Roquetas de Mar

 

Gestriges Wetter auch heute. Von 8.15 - 17.30 Uhr Sonne pur! Ca. 18°C bei

leichtem, kühlem Wind - sehr angenehm.

 

Heute früh heize ich, da nur 11,5°C. Muss ja keine Rücksicht auf's Gas nehmen,

da hoffentlich heute der Flaschenwechsel erfolgt.

 

Komme meinen häuslichen Pflichten nach und wechsle die Bettwäsche um sie

am Samstag dann weg zu bringen.

Heute ist Nikolaus und in Spanien ist das ein Feier- und Familientag, wenn ich mir

so die Strandpromenade betrachte.

 

Verbreite Optimismus bei mir und baue schon mal die Gasflasche aus. Noch ist

sie nicht ganz leer, stelle ich fest. Sicherlich hätte sie noch eine weitere, also

fünfte Woche durchgehalten.

 

Ein langer Tag, der Freitag, denn ich kann den Platz nicht verlassen, da keiner

weiß wann er kommen soll, der Gasmann. Wenn er denn kommt!

 

Die Marokkokarte und das Reisebuch arbeite ich nochmals durch und lege jetzt

eine grobe Reiseroute fest. 4.500 km in 90 Tagen??!! Helge muss noch zustim-

men und dann werden wir ja sehen.

 

Jetzt ist es 17.30 Uhr und der Gasmann ist noch immer nicht in Sicht. Kommt

heute auch nicht mehr.

 

Frank, trinke einen Rosato und blinzle in die untergehende Sonne. Grrrr!

(Mental bin ich dazu offensichtlich noch nicht ganz in der Lage)

 

Nachtrag: Eine Nachbarin hat mir zum Nikolaus Schokolade gereicht und Heinz,

der ehem. Kapitän, brachte mir zwei selbstgebackene Blätterteigstücke mit Mar-

melade vorbei.

Leute, so kann das ruhig weitergehen. Wenn Helge nur schon da wäre.

Druckversion | Sitemap
© www.unterwegs-zuhause.info